"Mutter aller Crashs" |
13.07.2021 23:03:00
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Michael Burry warnt vor Mega-Crash bei Meme-Aktien und Kryptowährungen
Starinvestor Michael Burry rechnet mit starken Turbulenzen an den Finanzmärkten. Dabei hat er insbesondere Meme-Aktien und den Kryptomarkt ins Visier genommen. Anleger warnt der Experte vor einem Mega-Crash, löschte seine Tweets diesbezüglich aber inzwischen.
• Warnung vor "Mutter aller Crashs"
• Besonders im Visier: Meme-Aktien und Kryptowährungen
Durch den Film "The Big Short" wurde Hedgefonds-Investor Michael Burry einer breiteren Anlegerbasis bekannt. In dem biografisch geprägten Film wurde thematisiert, wie der Hedgefondsmanager ein Platzen der US-Immobilienblase vorhersah und Wetten gegen den US-Immobilienmarkt platzierte, die ihm einen grossen Gewinn einbrachten.
Nun hat Burry erneut zwei Problemfelder ausgemacht, in denen er vor Blasenbildung warnt. Beide gehören aktuell zu den beliebtesten Investmentsegmenten von Anlegern.
Meme-Aktien und Kryptomarkt vor dem Crash?
In einer Serie von Tweets legte Burry jüngst ausserordentlich negative Prognosen für bestimmte als Meme-Aktien bekannt gewordene Anteilsscheine sowie den Markt für Kryptowährungen vor. Beide haben zahlreiche Hype-Investoren angelockt, was die Bewertungen deutlich steigen liess. "Alles, was der Hype und die Spekulationen bewirken, ist das Anlocken von Kleinanlegern, bevor die Mutter aller Crashs kommt", schrieb der Börsenexperte auf Twitter. Weiter erklärte er: "#FOMO-Parabeln lösen sich nicht seitwärts auf; wenn Kryptowährungen aus dem Billionenbereich oder Meme-Aktien aus dem Zehnermilliarden zurückfallen, werden die Verluste der Kleinanleger die Grösse von Ländern annehmen. Die Geschichte hat sich nicht verändert", so Burry weiter.
Bei den Meme-Aktien nahm er konkret GameStop unter die Lupe. Der Videospielehändler war Anfang des Jahres das erste Ziel einer Kleinanlegercommunity, die sich auf Reddit zum konzertierten Aktienkauf verabredet hat. "Falls ich Sie auf GameStop aufmerksam gemacht hatte und Sie gut abgeschnitten haben, freue ich mich wirklich für Sie. Doch was jetzt passiert, sollte rechtliche und regulatorische Auswirkungen haben. Es ist unnatürlich, wahnsinnig und gefährlich", schrieb Burry auf Twitter weiter.
Burry hatte selbst GameStop-Aktien im Depot, trennte sich aber von der Beteiligung, bevor die Titel Kurskapriolen aufs Börsenparkett legten.
Warum er auch den Kryptomarkt als Blase sieht, die vor dem Platzen steht, rechtfertigte Burry in einem weiteren Tweet: Das Kryptouniversium habe Probleme mit Leverage-Positionen. "Wenn man nicht weiss, wie viel Hebelwirkung in Kryptowährungen ist, weiss man gar nichts über Kryptowährungen. Ganz egal, wie viel man sonst glaubt zu wissen."
Die fraglichen Tweets hat Burry inzwischen gelöscht - eine Handlung, die er regelmässig vornimmt. Vor einigen Monaten hatten er seinen Followern den Grund dafür erklärt: Seine Twitter-Aktivitäten hätten das Interesse der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission geweckt.
Burry steht nicht alleine da
Mit seiner Warnung vor Meme-Aktien und auch den Entwicklungen am Markt für Digitalwährungen steht Michael Burry nicht alleine da. Tatsächlich mehren sich in jüngster Zeit warnende Stimmen, die eine mögliche Blasenbildung in den beiden Anlageklassen bemerkt haben wollen.
Einer der Kritiker ist Jeremy Grantham, der das Investieren in Meme-Aktien kürzlich in einem Interview mit Bloomberg als "eine völlig nihilistische Parodie des tatsächlichen Investierens" bezeichnete. Seiner Ansicht nach sei es "alltäglich geworden", in etwas zu investieren, "nur weil es lustig ist". Auch den Kryptomarkt nahm der Mitbegründer und Chef-Investmentstratege des Bostoner Vermögensverwalters Grantham, Mayo, Van Otterloo & Co. kritisch ins Visier. Dogecoin etwa sei als Scherz geschaffen worden, um sich darüber lustig zu machen, dass Kryptowährungen wertlos seien. Nun habe sich der Coin nicht nur durchgesetzt, sondern sei so erfolgreich geworden, dass selbst Scherz-Kryptowährungen aus der zweiten Reihe, die sich über Dogecoin lustig machen, Milliardenbewertungen erreicht hätten.
Auch Fondsmanager haben den Kryptomarkt zuletzt immer kritischer bewertet. So ergab eine Umfrage der Bank of America unter Vermögensverwaltern eine eher bearishe Einschätzung des Marktes und eine Blasenbildung beim Krypto-Urgestein Bitcoin.
Und auch der Kryptobulle Mark Cuban hatte jüngst warnende Worte parat, nachdem er selbst vom überraschenden Crash des Titanium Token betroffen war.
Kommt der Crash?
Auch einige Tage nach den eindringlichen Warnungen von Michael Burry & Co. ist "die Mutter aller Crashs" noch nicht in Sicht. Zwar zeigen sich Meme-Titel weiterhin stark volatil und auch der Kryptomarkt hat naturgemäss mit starken Schwankungen zu kämpfen, ein Zusammenbruch ist aber aktuell noch nicht absehbar. Auf Sicht von einem Jahr sind sowohl die Kryptowährungen als auch Meme-Aktien weiterhin deutlich im Plus.
Redaktion finanzen.ch
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