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18.06.2022 22:33:00
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Mögliche Rezession voraus: Zu dieser Strategie raten die Experten von Morgan Stanley
Angesichts der aktuell hohen Volatilität an den Aktienmärkten und zahlreicher Belastungsfaktoren nimmt bei vielen Anlegern die Sorge vor einer Rezession zu. Auch wenn sich Experten uneinig sind, ob die Weltwirtschaft tatsächlich in eine Rezession abgleiten wird, können vorsichtige Marktteilnehmer schon jetzt einige Dinge tun, um sich gegen einen Abwärtstrend am Markt zu wappnen.
• Morgan Stanley rät, sich defensiv aufzustellen
• Immobilien-, Gesundheits- und Versorgungssektor empfohlen
Die Lage an den Märkten ist weiterhin fragil. "Zinsen und Inflation bleiben die beiden Schreckgespenster für die Märkte", meinte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erst vor Kurzem angesichts fallender Kurse. "Und die Sorgen, dass die hohe Inflation nicht nur zu einer Stagflation, sondern in Verbindung mit den steigenden Zinsen zu einer Rezession führt, werden immer grösser." Dazu passt auch, dass jüngst die OECD ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft nach unten korrigierte. Wenige Tage später folgte die Bundesbank: Sie reduzierte ihren Wachstumsausblick aufgrund der Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sogar um mehr als die Hälfte.
Internationale Börsen weiterhin in Aufruhr
Kein Wunder, dass die Stimmung an den Aktienmärkten dementsprechend angespannt ist. So haben zahlreiche wichtige Indizes wie DAX, Dow Jones Industrial und S&P 500 seit Jahresbeginn bereits zweistellig verloren. Dabei steht es laut unterschiedlicher Experten noch gar nicht fest, dass es tatsächlich zu einer Rezession kommen muss. So geht die US-Investmentbank Morgan Stanley lediglich in ihrem Bären-Szenario von einem Wirtschaftsabschwung aus. Dennoch sei das Risiko einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten deutlich gestiegen, wie das Finanzinstitut in seinem Mai-Bericht erklärte. Als Ursache macht die Bank unter anderem die explodierenden Energiepreise aus, die den Ölpreis auf 150 US-Dollar je Barrel anschwellen lassen könnten, sowie den starken US-Dollar.
Das rät Morgan Stanley bei hoher Volatilität
Ob eine Rezession nun eintrifft oder nicht, angesichts der hohen Volatilität der Aktienmärkte gibt es einige Dinge, die Anleger tun können, um ihre Depots defensiver aufzustellen und sich gegen die Turbulenzen an den Märkten abzusichern. So empfiehlt Morgan Stanley in seinem US-Marktausblick von Mitte Mai sich auf die drei Sektoren Gesundheit, Immobilien und Versorgung zu konzentrieren, wie CNBC berichtet. So argumentiert die Bank: "Ausgenommen Energie, sind alle gut performenden Branchen aus dem defensiven Ende des Spektrums gekommen. Wir glauben zwar nicht, dass Defensiv-Werte gemessen an der absoluten Performance einen starken Lauf haben werden, aber sie bieten einen relativen Schutz, da wir davon ausgehen, dass die niedrigeren Einnahmen und Gewinne zyklische Werte härter treffen dürften". Der Vorteil von Defensiv-Titeln bestehe in stabilen Dividenden und Einnahmen, auch wenn es an den Aktienmärkten volatil zugehe. Zyklische Werte hingegen würden eher vom Zustand der Wirtschaft beeinflusst.
Gesundheit, Immobilien und Versorgung in der Krise empfohlen
Dabei empfehle das Kreditinstitut den Gesundheitssektor, da dieser aktuell im Vergleich zu anderen Defensiv-Werten nicht sehr teuer sei. Morgan Stanley bevorzuge dabei grosse Pharma- und Biotech-Unternehmen, da diese gerade zu attraktiven Preisen angeboten würden. Zudem würden sie relativ gute Dividenden-Renditen versprechen.
In der Immobilienbranche setze die Investmentbank allen voran auf REITs, die mit "stabilen Cashflows" gegen Abschwünge am Markt schützen würden. Ausserdem könnten sie sich über "Mietverträge, Mieterhöhungen oder Immobilienwertsteigerungen" gegen die hohe Inflation schützen, was angesichts des kürzlich erreichten 40-Jahreshochs der US-Inflation besonders interessant sein dürfte. Darüber hinaus kann der Real Estate-Sektor auf eine starke Performance im letzten Jahr zurückblicken. Er sei laut Morgan Stanley um 42 Prozent gestiegen und hätte den breiteren US-Markt damit um 16 Prozent geschlagen.
Im Bereich der Versorgungsunternehmen gebe es laut Morgan Stanley zwar ebenfalls wenig Aufwärtspotenzial, allerdings würde die Branche in unsicheren Zeiten Schutz bieten: "Da so gut wie alle Industrien mit den Auswirkungen von steigenden Energiekosten kämpfen, sollte die Preissetzungsstruktur im Utilities-Sektor gegen das hohe Kostenumfeld einen relativen Schutz bieten", so die US-Bank.
Das sind jedoch noch nicht alle Tipps, die die Investmentstrategen für Anleger parat haben. Neben den drei genannten Sektoren rät das Finanzinstitut ausserdem zum Kauf von Investment-Grade-Anleihen: "Nun, da wir uns tiefer im späten Zyklus befinden, bevorzugen wir Qualität gegenüber Ramsch. Seit November 2021, als sich ein Wandel hin zu einer falkenhafteren Fed abzeichnete, haben wir eine nachhaltige Outperformance von Qualität im Gegensatz zu Ramsch gesehen."
Zu Guter Letzt gilt in Krisenzeiten für Anleger vor allem eins: Ruhe bewahren. So fasst Wells Fargo-Marktstratege Sameer Samana laut CNBC zusammen, dass eine Rezession "zusätzliche Geduld" erfordere. Schliesslich könne ein Bärenmarkt ein ganzes Jahr anhalten, weshalb Marktteilnehmer gut daran täten, "einen Gang zurückzuschalten".
Redaktion finanzen.ch
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