Aktien-Tipps |
17.06.2017 03:28:45
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Neue Techstars: Die heissesten Silicon-Valley-Aktien
US-Firmen, die auf dem Weg zur Umsatz-Milliarde sind, bieten Anlegern besondere Chancen. Drei attraktive Technologie-Titel.
Die erste Milliarde ist die schwerste. Firmen, die die Grenze von einer Milliarde Dollar Umsatz überspringen, werden von vielen Investoren in einem anderen Licht gesehen. Das gilt insbesondere für Technologieunternehmen. Computerchips, hochmoderne optische Systeme oder Software erfordern immenses Know-how. Wer mit solch komplexen Produkten die Milliardenmarke knackt, beweist, dass er große Aufträge abarbeiten kann. Für potenzielle Kunden in der Technologiebranche ist das ein wichtiger Faktor bei der Auftragsvergabe.
Schon Microsoft-Gründer Bill Gates soll zum Börsengang 1986 die Umsatzmilliarde als eines der obersten Ziele ausgegeben haben. Damals setzte der Hersteller des Betriebssystems Windows knapp 200 Millionen Dollar um. 1990 erzielte der Softwarekonzern erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz. In den Jahren darauf explodierten die Erlöse regelrecht. Im kommenden Geschäftsjahr dürfte Microsoft die Marke von 100 Milliarden Dollar Umsatz knacken.
Allein an der Wall Street sind rund 3000 Firmen notiert, die Erlöse im Bereich von einer Milliarde Dollar erzielen. Aussichtsreiche Titel, die die Depots risikofreudiger Anleger bereichern, finden sich vor allem an der US-Technologiebörse Nasdaq.
Boomendes Bezahlnetz
Eine der heißesten Storys an der Nasdaq ist Square. Die Firma aus San Francisco betreibt einen Dienst, mit dem Kunden online oder im Geschäft bargeldlos per Smartphone zahlen können. Insbesondere kleine Ladengeschäfte wie Bäckereien, Friseure oder Imbisse nutzen Square. Anders als Kreditkartenterminals können Ladeninhaber Square ohne viel Aufwand in wenigen Minuten einrichten und sofort Zahlungen entgegennehmen. Die Firma verdient über Provisionen an jeder Transaktion mit.
In den USA boomt der Bezahldienst, hinter dem Twitter-Gründer und -Chef Jack Dorsey steht. Das Wirtschaftsblatt "Business Week" bezeichnete Dorsey als "einen der klügsten Köpfe der Technologiebranche". Square zählt in den USA kontinuierlich zu den Top 10 in Apples App Store und liegt deutlich vor der App des Online-Bezahldiensts Paypal.
Geschäftsinhabern bietet Square nicht nur die Möglichkeit, Zahlungen entgegenzunehmen. Square liefert Verkäufern auch Statistiken und übernimmt bei Bedarf die Gehaltsabrechnungen. Um zu expandieren, können Firmen sogar Kredite in Anspruch nehmen. Die Rückzahlung erfolgt über die laufenden Square-Umsätze.
Dorsey beschränkt sich aber nicht auf die USA, sondern will ein globales Bezahlnetzwerk für kleine Geschäfte schaffen. Der Dienst ist in einer abgespeckten Version inzwischen auch in Kanada, Japan, Australien und neuerdings in Großbritannien - für Dorsey das Sprungbrett nach Europa - nutzbar. Im kommenden Jahr dürfte Square die Schwelle von einer Milliarde Dollar Umsatz hinter sich lassen. Auf lange Sicht will Dorsey beim Umsatz jährlich um 20 bis 25 Prozent zulegen.
Lukrative Alltagsroboter
Auch beim Roboterhersteller iRobot rückt die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar in greifbare Nähe. Im Jahr 2019 soll es so weit sein, prognostizieren Analysten. Die kleinen rollenden Saug- und Wischroboter von iRobot übernehmen lästige Arbeiten im Haushalt - und die Nachfrage wächst rasant.
Im Jahr 2020 werden einer Prognose zufolge 13 Millionen Haushaltsroboter verkauft, 50 Prozent mehr als heute. Als führender Hersteller von Robotern für Verbraucher profitiert davon niemand mehr als iRobot. Besonders aussichtsreich ist der asiatische Markt. In Ländern wie China oder Japan sind glatte Fußböden ohne Teppich weit verbreitet, hier punkten die Amerikaner insbesondere mit ihrem Wischroboter Braava.
Firmenchef und Gründer Colin Angle sieht sein Unternehmen aber erst am Anfang einer langen Entwicklung. Roboter sollen in Zukunft nicht nur Teppiche saugen oder Böden wischen, sondern immer mehr Routineaufgaben im Alltag übernehmen. Dazu investiert iRobot jährlich rund 100 Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung. Mit steigenden Erlösen kann iRobot-Chef Angle den technologischen Fortschritt noch schneller vorantreiben.
Heiße Spiele
Eine andere Investmentstory verbirgt sich hinter Zynga. Ende 2011 mit viel Tamtam gestartet, ging es mit der Aktie seitdem fast kontinuierlich nach unten. Inzwischen befindet sich Zynga auf bestem Wege zur Umsatzmilliarde - wieder einmal muss man sagen. Zum Börsengang 2011 erzielte der Entwickler von Internetspielen, die teilweise nur in sozialen Netzwerken wie Facebook laufen, bereits über eine Milliarde Dollar Umsatz. 2014 waren es noch 690 Millionen Dollar. Zynga ist stark abhängig vom Erfolg einzelner Spieletitel.
Mit vielen ehemaligen Führungskräften vom Spieleentwickler Electronic Arts im Management, darunter Chef Frank Gibeau, hat Zynga gute Chancen auf nachhaltiges Wachstum. Laut der Investmentbank Piper Jaffray folgt Zynga demselben Schema wie einst Electronic Arts beim Turnaround. Die Führungsriege dürfte die Themen Monetarisierung bestehender Titel und neue Dienste angehen, statt Experimente mit neuen Genres zu wagen. Ist das neue Zynga-Management auch nur annähernd so erfolgreich wie bei Electronic Arts, steht höheren Kursen nichts im Wege.
Investor-Info
Square
Wachstumsriese
Der Online-Bezahldienstleister wächst rasant. Im laufenden Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatzsprung um 34 Prozent auf 920 Millionen Dollar. 2018 sollen 1,2 Milliarden Dollar durch die Bücher fließen. Beim Ergebnis rechnen Analysten noch mit einem leichten Nettoverlust von 20 Millionen. Sondereffekte ausgeblendet soll sich der Gewinn auf 150 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Riskant, aber extrem aussichtsreich.
iRobot
Robustes Geschäftsmodell
790 Millionen Dollar Umsatz dürfte der Roboterbauer im laufenden Jahr einfahren - ein Plus von 20 Prozent. Dass das Geschäft tragfähig ist, beweist iRobot mit einem erwarteten Jahresgewinn von 46 Millionen. 2019 dürften die Erlöse auf 1,1 Milliarden Dollar ansteigen. Der Gewinn soll dann bereits 95 Millionen betragen. Die iRobot-Aktie ist unter den hier vorgestellten die konservativste - trotzdem hat der Titel enormes Potenzial.
Zynga
Wette auf Trendwende
Der Internetspieleentwickler kommt nach einer langen Durststrecke zurück auf den Wachstumspfad. Im laufenden Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatzanstieg um elf Prozent auf 835 Millionen Dollar. In zwei Jahren soll dann die Marke von einer Milliarde Dollar Umsatz überwunden werden. Dann soll auch ein kleiner Gewinn von elf Millionen anfallen. Auf bereinigter Basis rechnen Analysten 2019 sogar mit einem Überschuss von 130 Millionen Dollar. Die Aktie ist eine riskante Wette auf die Trendwende.
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