Anfang 2024 bekommt Jessica Veth endlich die Antwort, die so vieles erklärt: Sie lebt mit ADHS. Ein Begriff, den viele schon einmal gehört haben, aber was bedeutet es wirklich, wenn man eine ‚Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung‘ hat? Schnell denkt man an einen ‚Zappelphilipp‘, doch ADHS hat viele Gesichter – wie Jessicas Geschichte zeigt. Sie ist eine junge Frau, Anfang dreissig, und hatte bereits im Kindesalter eine ähnliche Diagnose erhalten. Doch damals hörte sie: „Das wächst sich raus.“ Eine schwerwiegende Fehlentscheidung, denn das Gegenteil war der Fall. Und so wie ihr geht es vielen Menschen, die neurodivers sind: von ADHS, Autismus bis zu den vielen anderen Ausprägungen. Neurodiversität umfasst ein breites Spektrum an Formen, Stärken und Kombinationsmöglichkeiten, das so vielfältig ist wie die Menschen selbst. Eine Community, deren Gehirne anders ticken – mit all ihren Herausforderungen, aber auch besonderen Stärken. Doch der Reihe nach! Immer ein bisschen anders – und keiner merkt’s Über Jahre hat Jessica das merkwürdige Gefühl, aus dem Rahmen zu fallen – ein Gefühl, das sich wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht. Sie hat zahlreiche Hobbys, von denen ihr das Lesen und Zeichnen am liebsten sind. Sie stürzt sich oft stunden- oder wochenlang in ein Thema, bestellt dafür passendes Zubehör, verliert dann aber schnell wieder das Interesse. Ihre Gedanken springen häufig von einem Thema zum anderen. Beruflich sowie privat fällt es ihr schwer, im sozialen Umfeld Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen – eine Kombination, die häufiger dazu führt, dass sie sich übernimmt und unter Druck setzt. Erst nach mehreren Therapien und intensiver Selbstrecherche bekommt sie Anfang 2024 die Klarheit: Sie hat ADHS. Struktur als Rettungsanker Diese Diagnose nimmt ihr den Druck von den Schultern. Es ist wie ein Schlüssel zu sich selbst, um ihre eigenen Verhaltensweisen besser zu verstehen. Jetzt spricht Jessica offen über ihre Erfahrungen, um anderen Mut zu machen. „ADHS gehört zu mir, aber mit den richtigen Systemen und einem unterstützenden Umfeld meistere ich nicht nur meinen Alltag, sondern kann auch wachsen.“ Für Jessica gilt: Struktur ist alles. Ob es um ihre Wohnung, private oder berufliche Aufgaben geht – sie hat ein System. Wichtige Dinge hält sie sich im wahrsten Sinne des Wortes immer vor Augen, damit nicht das Sprichwort „Aus den Augen, aus dem Sinn“ zuschlägt. Termine landen sofort im Handy, und bei Aufgaben, für die sie sich schwer motivieren oder fokussieren kann, greift sie auf ‚Body Doubling‘ zurück. Dabei arbeiten zwei Personen unabhängig voneinander im selben Raum, und die blosse Anwesenheit des anderen wirkt sich auf ihre Fähigkeit aus, sich zu konzentrieren und Dinge zu erledigen. Gemeinsam mit anderen ist es einfach besser. Auch ihr Job bei Vodafone unterstützt sie, da er ihr Struktur gibt und die Art des Arbeitens sehr gut zu ihr passt: „Gleitzeit und Homeoffice helfen mir total, weil ich meinen Tag so planen kann, wie es für mich passt. Das macht vieles in meiner Struktur einfacher.“ Zudem fühlt sie sich von ihren Vorgesetzten und dem Kollegenkreis sehr gut aufgenommen, was entlastend für sie ist. Frauen und ADHS – eine übersehene Realität Aus eigener Erfahrung will Jessica auf die spezifischen Herausforderungen von Frauen mit ADHS hinweisen. „Wir brauchen mehr Wissen über neurodiverse Frauen, um ihnen frühzeitig helfen zu können.“ Aufklärung trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und den Zugang zu Diagnosen zu erleichtern. Denn gerade bei Mädchen und Frauen wird ADHS oft spät erkannt. Wenn überhaupt eine Diagnose früh erfolgt, landen sie schnell in der ADS- (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom-)Schublade, weil ihre Symptome anders aussehen. Statt wild durch den Raum zu springen, findet ihre Hyperaktivität im Kopf statt. Sie kämpfen eher mit Perfektionismus, innerer Unruhe, Tagträumen oder dem sogenannten Masking – dem konstanten Überspielen des Rummels im Kopf. Das war auch bei Jessica so. Gemeinsam für mehr Sichtbarkeit Jessicas Wunsch für die Zukunft: mehr Verständnis für mentale Gesundheit und neurodiverse Perspektiven – am Arbeitsplatz und darüber hinaus. Der Austausch auf Social Media hat Jessica enorm in ihrem Weg zur Diagnose unterstützt. „Dort habe ich gemerkt, dass ich nicht allein bin und dass es wichtig ist, über ADHS zu sprechen und aufzuklären. Man glaubt nicht, was alles aus dem ADHS entspringen kann, wie z. B. People Pleasing (allen Menschen alles recht machen zu wollen), Angststörungen, Depressionen und vieles mehr. Es ist so wichtig, diese Wissenslücken bei Ärzten und in der Gesellschaft zu schliessen!“ Dafür wünscht sie sich mehr Räume – online und offline – und ergänzt: „Wenn wir Neurodiversität als Stärke sehen und mehr Verständnis füreinander entwickeln, schaffen wir ein unterstützendes Umfeld, in dem alle wachsen können.“ So schützt und unterstützt Vodafone seine MitarbeitendenVodafone Faces zeigt Menschen bei VodafoneDie Serie ‚Vodafone Faces‘ zeigt Mitarbeitende von Vodafone im Portrait. Menschen bei Vodafone engagieren sich beruflich wie privat in unterschiedlichen Projekten und Themen. So wie Jessica, die ihre Erfahrung mit der ihrer späten ADGS Diagnose teilt.Der Beitrag Ordnung im Chaos – als ADHS mein Leben sortiert hat erschien zuerst auf Vodafone Newsroom.
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