Top-Picks der Fondsmanager |
26.04.2022 23:00:00
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Roche, Sonova, EMS-CHEMIE & Co.: Diese Schweizer Aktien stehen bei Fondsmanagern hoch im Kurs
Im aktuellen Marktumfeld, das von steigenden Zinsen, Preissteigerungen und dem Krieg in der Ukraine dominiert wird, können sich einige Schweizer Werte Fondsverwaltern zufolge als defensive Anlagestrategie bewähren. Diese Aktien empfehlen die Marktkenner.
• Pharmatitel unter Fondsmanagern beliebt
• Auch Industriewerte enthalten
Zahlreiche Herausforderungen am Markt
Anleger blicken besorgt auf die zahlreichen Problemfelder am Aktienmarkt. Neben Zinssorgen belastet der Inflationsdruck sowie zuletzt auch der Krieg in der Ukraine. Doch wie sollten Investoren auf die jüngsten Neuigkeiten reagieren? Ein offenes Geheimnis unter einigen Fondsmanagern scheint es zu sein, in Schweizer Aktien zu investieren. Dieser Meinung ist auch Marc Possa von der VV Vermögensverwaltung, der 2021 vom Wirtschaftsmagazin Forbes mit dem von ihm verwalteten "SaraSelect"-Fonds auf Platz 40 der besten Fondsmanager in der DACH-Region gewählt wurde. So konnte der Fonds mit Fokus auf Schweizer Nebenwerte eine Outperformance von 6,65 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Peergroup erzielen, die jährliche Rendite lag gar bei 19,45 Prozent.
"Swissness" als Retter in Krisenzeiten
"Nicht nur lasten potenziell höhere Zinsen auf den Bewertungen, auch der Ukraine Konflikt [sic], die erneuten Schliessungen in Shanghai und damit einhergehenden Lieferketten-Sorgen belasten die Kurse", so der VV-Geschäftsführer und -Partner gegenüber dem Online-Portal "cash". An Aktien führe für Anleger aber trotzdem kein Weg vorbei - schon gar nicht an Schweizer Werten. So soll die Eidgenossenschaft über zahlreiche Unternehmen verfügen, die sich aufgrund ihrer innovativen Produkte und starker Positionierung in Krisenzeiten deutlich besser schlagen. Auch könne Possa zufolge der Klimawandel durch moderne Swiss Made-Technologien in Angriff genommen werden. "Swissness ist für mich mehr als Käse, Schokolade und Banken", so der Experte laut "Finanz und Wirtschaft". "Es ist eine Funktion von verschiedenen Schweizer Eigenheiten."
Sonova-Aktie & Co.: Pharma-Werte stemmen sich gegen Inflation
Während Possa laut cash aber davon ausgeht, dass die Inflationsrate im zweiten Halbjahr 2022 abnehmen wird, soll der Preisdruck laut Martin Lehmann von 3V Invest weiter zunehmen. Daher können sich dem Fondsmanager zufolge vor allem Investitionen in Unternehmen lohnen, die grosse Freiheiten bei der Preissetzung vorweisen können.
Allen voran qualifiziert sich Lehmann zufolge der Hörgeräteproduzent Sonova dafür. "Sonova gewinnt laufend Marktanteile, da die Firma über eines der besten Hörsysteme-Portfolios im Markt verfügt", so der Händler laut cash. Im Zuge dessen habe man die Position ausgebaut. Aber auch Matthias Müller von der St. Galler Kantonalbank erklärt gegenüber der Nachrichtenseite, Sonova-Anteile im Fonds für Schweizer Titel zu halten. Neben den Aktien der Unternehmensgruppe mit Sitz in Stäfa hat der Fondsmanager kürzlich mit Alcon, Novartis und Siegfried ausserdem weitere Werte aus dem Gesundheitssektor zugekauft. Besonders für den Pharma-Hersteller Siegfried spreche dabei, dass er mit günstigeren Bewertungen punkten könne als etwa Konkurrent Lonza. Einer ähnlichen Meinung scheint auch der Co-Fondsmanager des Fonds "Baumann Aktien Schweiz Small & Mid Caps", Adrian Wildhaber, zu sein - und nennt den Pharmazulieferer "spannend".
Volle Produkt-Pipeline macht Roche-Aktie interessant
Auch Marc Hänni, Leiter Schweizer Aktien bei Vontobel Asset Management, äussert gegenüber "The Market" sein Vertrauen in Pharma-Werte. Allen voran eigne sich das SMI-Schwergewicht Roche als Absicherung gegen Zinssteigerungen, hohe Inflationsraten und den unklaren Ausgang des Ukraine-Kriegs. "Pharmaaktien sind tief bewertet und defensiv. Dazu hat Roche eine spannende Pipeline, und mehrere Produkte, die derzeit in Phase III stecken, werden dieses Jahr mit Resultaten aufwarten", so der Experte. So stehen etwa die Krebsmittel Tiragolumab und Tecentriq sowie das Alzheimer-Medikament Gantenerumab in den Startlöchern. Dementsprechend machen die Basler auch den grössten Zukauf in Hännis "Vontobel Fund - Swiss Mid And Small Cap Equity" aus. Weitere umfassende Aufstockungen erfolgten durch Anteilsscheine von Lindt & Sprüngli sowie SIG Combibloc.
"Fast keine besser geführte Firma": EMS-CHEMIE-Aktie empfohlen
Aber auch der Schweizer Industriesektor ist bei Fondsmanagern beliebt: Possa findet gegenüber cash etwa lobende Worte für den Werkstoffhersteller EMS-CHEMIE. "Es gibt fast keine besser geführte Firma als die EMS-CHEMIE", so der VV-Fondsmanager. "Hier wird eindrücklich aufgezeigt, wie wichtig die Interessensangleichung der Aktionäre mit dem Management ist." So erkennt Possa etwa den sachlichen Entscheidungsprozess des Unternehmens an. Darüber hinaus erklärt er, auch beim Gebäudetechniker poenina und dem Fleischverarbeiter Bell zugekauft zu haben. Während poenina besonders vom Zusammenschluss mit Burkhalter profitieren könne, sieht der Experte bei Bell ein grosses Potenzial in der Kooperation mit dem Lebensmittelhändler Coop, der Mehrheitsaktionär ist.
Weitere Industrie-Aktien im Fokus
Für Wildhaber gehört jedoch Huber+Suhner zu den stärksten Schweizer Industrietiteln. "Bei Huber+Suhner haben wir dieses Jahr und schon 2021 kontinuierlich aufgebaut, und das ist jetzt unsere grösste Position", so der Fondsmanager gegenüber cash. Besonders im Hinblick auf den 5G-Funkstandard weise das Unternehmen ein grosses Potenzial auf. Zusätzlicher Antrieb könnte derweil von den seit Beginn des Ukraine-Kriegs weltweit steigenden Investitionen in Verteidigungsmassnahmen kommen. Als weitere Zukäufe nennt der Marktbeobachter Anteile von Burckhardt Compression und Swissquote.
Müller behält eigenen Angaben zufolge Aktien von Kühne+Nagel sowie Bucher im Auge, die im aktuellen Marktumfeld beide gute Voraussetzungen böten. Im Finanz- und Versicherungssektor hält er wiederum die Banque Cantonale Vaudoise, Bâloise, Helvetia und Swiss Life für starke Werte, die ausserdem von der Zinspolitik profitieren können. "Wir glauben, dass der Markt die Zinserwartungen noch nicht eingepreist hat", so Müller.
Für diese Schweizer Werte senken die Fondsverwalter den Daumen
Zu Meinungsverschiedenheiten unter den Fondsmanagern kommt es cash zufolge aber bei Aktien des Softwareentwicklers SoftwareONE. Lehmann lobt die Anteilscheine des Stanser Konzerns für seinen intakten "Investment Case" und ansprechende Bewertungen - und das obwohl das Unternehmen im vergangenen Jahr die Erwartungen verfehlt habe und einen starken Kurseinbruch einstecken musste. Für einen Kauf spreche ausserdem das zweistellige Wachstum und starke Unternehmensdaten. Müller steht dem Software-Konzern derweil weniger optimistisch gegenüber: So habe man sich von Anteilscheinen der SoftwareONE getrennt. Und auch Hänni gab die Papiere kürzlich auf. "Das Unternehmen erfüllt unsere Qualitätskriterien nicht mehr", begründete der Vontobel-Fondsverwalter die Entscheidung gegenüber The Market.
Ebenfalls auf Müllers Abschussliste befindet sich cash zufolge Stadler Rail. "Die Story hat sich für uns nicht erfüllt", wird der Fondsmanager hierzu zitiert. Aber auch das Handelsunternehmen Valora, der Luxusgüterkonzern Richemont und der Dienstleister DKSH flogen aus dem SGKB Aktien Schweiz.
Lehmann hingegen bereinigte den Swiss Small + Mid Cap Fonds von 3V Invest derweil um Papiere des Pharmakonzerns Vifor Pharma. Zwar befindet sich die Übernahme durch den australischen Mitbewerber CSL in den letzten Zügen, jedoch sei die Differenz des Kaufpreises zum Angebotspreis erneut gesunken.
Wildhaber hingegen hat einen Teil seiner Dätwyler-Aktien aus dem Schweizer Fonds abgestossen. Nicht nur habe das Unternehmen derzeit mit steigenden Rohstoffpreisen zu kämpfen, auch sei die Bewertung immer noch "relativ sportlich", wie der Baumann-Fondsmanager erklärt.
Redaktion finanzen.ch
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