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Börsen im Abwärtssog 16.04.2020 19:55:00

"Schlimmster Bärenmarkt meines Lebens": Jim Rogers sieht noch keine Trendwende am Aktienmarkt

Das Coronavirus liess die Aktienkurse weltweit einbrechen und sorgt weiterhin für Verunsicherung unter Anlegern. Zwar können sich die Märkte aktuell zwischenzeitlich immer wieder etwas erholen, doch Experte Jim Rogers glaubt nicht daran, dass das schon die Trendwende ist.

• Corona-Krise sorgt für wirtschaftlichen Stillstand…
• …und für große Unsicherheit bei Anlegern
• Experte rechnet mit einem schlimmen Bärenmarkt als Folge der Krise

Die Corona-Krise hält die Welt in Atem. Es gibt die menschliche Seite der Krise - tausende Menschen erkranken und sterben - als auch die wirtschaftliche Seite - Unternehmen fahren täglich riesige Verluste ein -, die allerdings eng miteinander zusammenhängen, denn auch die wirtschaftliche Situation bereitet den Menschen Sorgen: Angestellte müssen in Kurzarbeit gehen, fürchten um ihre Arbeitsplätze und viele Unternehmer um ihre Existenzen.

Börsen im Abwärtssog

Die Unsicherheit der Menschen in Bezug auf die neuartige Lungenerkrankung und deren Folgen weltweit macht sich auch an den Aktienmärkten bemerkbar. Der längste Bullenmarkt aller Zeiten wurde mit einem rasanten Crash beendet und der Quartalsverlust im ersten Jahresviertel 2020 an den Aktienmärkten war immens.

Nachdem die Märkte über Wochen nur eine Richtung zu kennen schienen - nämlich abwärts - kommt es aktuell immer wieder zu zwischenzeitlichen Erholungen. Doch die Unsicherheit bleibt und so erwartet ein erfahrener Investor, wie Jim Rogers, der in den 1970er Jahren gemeinsam mit George Soros den Quantum Fund gründete, dass dies noch keine Trendwende, sondern eher die Folge des extremen Pessimismus, der zuvor herrschte, ist. Er geht davon aus, dass es an den Aktienmärkten erneut abwärts gehen dürfte. Als Grund dafür macht Rogers die Kombination aus wirtschaftlichen Schäden durch das Coronavirus, hoher Verschuldung und niedrigen Zinssätzen aus.

Schlimmster Bärenmarkt steht bevor

Rogers ist allerdings nicht erst seit der Corona-Krise bearish. Bereits 2018 habe er angekündigt, dass ein Bärenmarkt bevorstehe, doch nun hätten seine Sorgen, aufgrund der Schulden von Unternehmen, die von Sperren und Reiseverboten betroffen sind, die aktuell in den Fokus rücken, zugenommen. Die Auswirkungen des Virus auf die Volkswirtschaften "werden nicht schnell vorbei sein, da es viele Schäden gegeben hat. Eine gigantische Menge an Schulden kam hinzu", gibt Bloomberg den Experten wieder. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren den schlimmsten Bärenmarkt meines Lebens haben werden", verlautete Rogers im Telefoninterview.

Qualitätsaktien gesucht

Dass Anleger in Zeiten wie diesen oftmals auf Qualitätsaktien zurückgreifen, ist für den Experten ganz klar: "Es steht außer Frage, dass Unternehmen mit geringer Verschuldung im Laufe der Geschichte, wenn es Bärenmärkte gibt, diejenigen sind, die die Menschen am meisten lieben, weil sie sich keine Sorgen um den Bankrott machen müssen", sagte er gegenüber Bloomberg.

Rogers selbst verfüge derzeit über "viel Bargeld" in US-Dollar, einige chinesische und russische Aktien und erwäge, in japanische Aktien zu investieren. Er warte darauf, Aktien in einigen der am meisten vom Coronavirus getroffenen Sektoren, wie Tourismus, Transport, Fluggesellschaften und Landwirtschaft in China und weltweit möglichst günstig zu ergattern.

Redaktion finanzen.ch

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