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29.09.2022 23:22:00
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Schweizer Aktienmarkt im Bären-Territorium: Diese heimischen Werte bieten dennoch Schutz
Nachdem sich DAX, EURO STOXX 50 und S&P 500 bereits seit mehreren Monaten in einem technischen Bärenmarkt befinden, haben Ende der vergangenen Woche nun auch Schweizer Indizes diese Schwelle überschritten. Doch ein Bärenmarkt kann nach Ansicht von Experten auch gute Investitionsgelegenheiten bieten - und längst nicht für alle heimischen Aktien stehen die Börsenampeln auf Rot.
• Experten: Schweizer Aktien weniger belastet als Rest der Welt
• Langweilige, auf Schweiz fokussierte Aktien bieten immer noch Potenzial
Nun sind die Bären auch in der Schweiz angekommen: Sowohl SMI als auch SPI haben seit ihren Rekordständen aus dem vergangenen Jahr mehr als 20 Prozent verloren - und erfüllen somit die Kriterien für einen Bärenmarkt. Pessimismus bezüglich der Konjunkturentwicklung und steigende Zinsen weltweit belasten auch hierzulande den Markt, wenngleich sich der SMI bisher besser gehalten hat als andere grosse Indizes, die sich zum Teil bereits seit März in einem Bärenmarkt befinden.
Doch auch im Bären-Territorium könnte sich der heimische Markt als vergleichsweise stark erweisen. So sagte etwa Oddo BHF-Stratege Arthur Jurus laut "Yahoo Finance", dass aufgrund der Energiekrise auch für die Schweiz wirtschaftliche Risken bestünden, die Schweizer Aktivität jedoch in Zeiten globaler wirtschaftlicher Schocks traditionell den Rest der Welt übertreffen würde. So geht er etwa davon aus, dass die Inflation Schweizer Unternehmen weniger belasten werde als Firmen im Rest der Welt. Auch von "Bloomberg" befragte Ökonomen gehen davon aus, dass die heimische Wirtschaft noch bis Ende nächsten Jahres wachsen werde. Der Bärenmarkt ist für Schweizer Anleger also kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken - zumal die Credit Suisse in einem Artikel auf ihrer Webseite darauf hinweist, dass Bärenmärkte "meist gute Investitionsgelegenheiten" bieten würden. Um diese zu nutzen, empfiehlt die Grossbank ein global diversifiziertes Portfolio mit Aktien und Anleihen. Doch auch einige heimische Aktien bieten jetzt noch Potenzial.
Diese Schweizer Dividenden-Aktien bieten Schutz fürs Depot
Wie "cash.ch" schreibt, sollten sich Anleger nun vor allem solchen Unternehmen zuwenden, die stark auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind, den grössten Teil ihres Umsatzes hierzulande erzielen und sich durch stabile sowie attraktive Dividendenzahlungen auszeichnen. Einige heimische Unternehmen setzen sogar jetzt noch auf Aktienrückkäufe und empfehlen sich somit den Investoren.
Tatsächlich listet das Magazin gleich fünf Schweizer Werte auf, die aktuell dank ihrer Dividenden ein stabiles Einkommen für Anleger liefern dürften, nämlich Meier Tobler, EFG International, Sankt Galler Kantonalbank (SGKB), Cembra Money Bank und Swisscom. Bei Meier Tobler und Cembra erwarten Analysten laut "cash.ch" sogar noch eine Erhöhung der Dividende, bei EFG International und ebenfalls bei Meier Tobler winken zusätzlich auch Aktienrückkaufprogramme.
Überhaupt dürfte das Gebäudetechnik-Unternehmen Meier Tobler einer der grössten heimischen Profiteure der Energiekrise sein. Bereits im ersten Halbjahr konnte das Unternehmen von der erhöhten Nachfrage nach Wärmepumpen profitieren - und dieses Wachstum dürfte sich auch weiterhin fortsetzen. So sieht Meier Tobler laut "cash.ch" noch bei knapp zwei Dritteln der 1,5 Millionen beheizten Gebäude in der Schweiz Sanierungsbedarf bei den Heizungen. Das starke Geschäft spiegelt sich auch an der Börse wider: Seit Jahresbeginn hat die Meier Tobler-Aktie 60 Prozent an Wert gewonnen (Stand: Schlusskurs vom 28.09.2022). Sollte sich die starke Geschäftsentwicklung fortsetzen, dürfte sich hier womöglich noch mehr Potenzial ergeben.
Auch die Aktien von EFG International, Cembra Money Bank und SGKB liegen seit Jahresbeginn im Plus, wenn auch teils nur noch knapp (Stand: Schlusskurse vom 28.09.2022). Sie profitieren im Retailbanking von den höheren Zinsen, und EFG International sowie Cembra Money Bank konnten zudem mit der Bilanz für das erste Halbjahr überzeugen. EFG konnte etwa mehr Neugeld anziehen und den zugrunde liegenden Reingewinn steigern, während Cembra beim Gewinn deutlich zulegte und ausserdem momentan neue Partnerschaften ins Rollen bringt. Die SGKB gibt sich daneben fast schon langweilig, kann jedoch durch die Staatsgarantie punkten.
Die Swisscom-Aktie hat hingegen seit Jahresbeginn zwar gut acht Prozent verloren (Stand: Schlusskurs vom 28.09.2022), weist damit aber dennoch eine der besten Performances im SMI auf. Laut "cash.ch" bekommt sie aufgrund der italienischen Breitbandtochter Fastweb zwar die Euro-Schwäche zu spüren, das heimische Geschäft erweise sich jedoch als schützendes "Bollwerk".
Redaktion finanzen.ch
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