Trotz schwierigen Umfelds |
25.10.2024 15:10:00
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Sika-Aktie dennoch im Minus: Sika beschleunigt organisches Wachstum im dritten Quartal
Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika wächst momentan vor allem dank einer grossen Akquisition.
Von Januar bis September steigerte Sika den in Lokalwährungen ausgedrückten Umsatz um 9,1 Prozent auf 8,91 Milliarden Franken. Dazu trug vor allem der im Mai 2023 gekaufte Mitbewerber MBCC aus Deutschland bei: Den Akquisitionseffekt beziffert Sika am Freitag in einem Communiqué auf 8,1 Prozent.
Auf der anderen Seite hat der starke Schweizer Franken stark zugesetzt: In Schweizer Franken gerechnet wuchsen die Verkäufe um lediglich 5,5 Prozent.
Eigenes Wachstum beschleunigt
Wenn die Baubranche rund um den Globus stockt, leiden auch ihre Zulieferer wie Sika. Das Wachstum aus eigener Kraft hat sich aber im dritten Quartal auf 1,7 Prozent verbessert, betonte Sika in dem Communiqué.
Zu Beginn das Jahres hatte Sika organisch noch kaum zugelegt. Nun habe der Konzern mit seinen Produkten, die etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Baumaterialien verwendet werden, erneut Marktanteile gewonnen.
Hohe Rohstoffkosten verdaut
Bei der Profitabilität konnte Sika - unter anderem dank Effizienzsteigerungen und Synergieeffekten aus der MBCC-Übernahme - deutlich zulegen. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA stieg um 13,2 Prozent auf 1,70 Milliarden Franken. Die entsprechende Marge erreichte 19,1 Prozent (VJ 17,8%).
Unter dem Strich verzeichnete Sika einen noch deutlicheren Sprung. So stieg der Reingewinn um 25,3 Prozent auf 922,6 Millionen.
Das Unternehmen betonte in dem Zusammenhang die zuletzt deutlich auf 54,7 Prozent verbesserte Materialmarge. Diese lag vor zwei Jahren noch unter 50 Prozent. Mit der Materialmarge wird ausgedrückt, wie viel vom Nettoumsatz nach Abzug des Materialaufwands als Bruttoergebnis übrig bleibt.
Damit erreicht Sika wieder eine Profitabilität wie vor dem scharfen Anstieg der Rohstoffpreise im Nachgang der Corona-Krise.
Licht und Schatten
Analysten machen das US-Infrastrukturgeschäft sowie den Geschäftsgang im Nahen Osten, Afrika und Südostasien als "Highlights" im vorliegenden Zahlenkranz aus. In den USA profitierte der Konzern etwa von staatlich geförderten Infrastrukturprojekten.
Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten: Das Infrastrukturgeschäft in China und die Lieferungen an europäische Autobauer seien ausgesprochen schwach geblieben. Immerhin: Sika vermeldete "erste positive Wachstumsimpulse" aus Deutschland.
Die Prognosen für das laufende Jahr bestätigte Sika: Demnach will das Unternehmen 2024 in Lokalwährungen um 6 bis 9 Prozent wachsen und den Betriebsgewinn EBITDA überproportional steigern. Das lasse ein starkes letztes Jahresviertel erwarten, meinen Analysten.
Die Aktien von Sika können am Freitag - entgegen den vorbörslichen Notierungen - nicht an die Kursgewinne vom Vortag anknüpfen. Der Bauchemiehersteller hatte die Erwartungen der Analysten an die Neunmonatszahlen nicht ganz erfüllt, was zu Verkäufen führt.
Zeitweise notieren Sika Namen an der SIX 1,33 Prozent tiefer bei 244,70 Franken.
Er habe den starken vorbörslichen Kursgewinnen ohnehin nicht so recht über den Weg getraut, sagte ein Händler. Die Valoren hatten zuletzt eine deutliche Kurskorrektur mitgemacht, ausgelöst von der deutlich eingetrübten Baukonjunktur sowie einer Verkaufsempfehlung der Bank of America.
Die Bestätigung der diesjährigen Finanzziele durch Sika sei ermutigend, mehr denn aber auch nicht, sagte der Händler. Das lasse ein starkes letztes Jahresviertel bei Sika erwarten, meint Alexander Koller von der Bank Vontobel.
ZKB-Experte Philipp Gamper macht derweil das US-Infrastrukturgeschäft sowie den Geschäftsgang im Nahen Osten, Afrika und Südostasien als "Highlights" aus. Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten: Das Infrastrukturgeschäft in China und das Automotivegeschäft in Europa seien ausgesprochen schwach geblieben.
Positiv aufgenommen wird in Börsenkreisen die von Sika gemeldete Belebung des organischen Wachstums. Wuchs Sika von Januar bis März aus eigener Kraft lediglich um 0,2 Prozent, verbesserte sich die Rate im Sommerquartal auf 1,7 Prozent. Damit habe Sika erneut Marktanteile gewonnen.
ra/kw
Baar /Zürich (awp)
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