Telekomanbieter |
30.10.2024 17:43:36
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Sunrise verdient marginal mehr
Kurz vor der Rückkehr an die Schweizer Börse nach vier Jahren Abwesenheit hat Sunrise ein durchzogenes Sommerquartal erlebt: Im dritten Quartal sank der Umsatz leicht, dafür zog aber der operativ Gewinn einen Hauch an.
Auf der Kundenseite hat Sunrise vor allem im Mobilfunk zugelegt. Im dritten Quartal habe man per saldo 48'000 neue Handyabokunden gewonnen. Das ist bei weitem das beste Wachstum seit einigen Quartalen. Zuletzt hatte Sunrise nie mehr als 30'000 neue Handy-Abokunden pro Quartal gewonnen. Auch beim Internet konnte der Telekomanbieter 5000 neue Abokunden anlocken.
Dagegen stieg der Umsatz im Geschäftskunden- und Grosshandels-Bereich um 6,8 Prozent. Man habe erneut renommierte Kunden gewonnen oder Vertragsverlängerungen erzielt wie beispielsweise mit dem FC Basel oder Sauber Motorsport.
Zudem habe man den Vertrag mit Tesla verlängert, sagte Konzernchef André Krause in einer Analystenkonferenz. In jedem Tesla in der Schweiz stecke eine SIM-Karte von Sunrise. Man wachse mit dem zunehmenden Tesla-Verkäufen hierzulande.
Leicht mehr Betriebsgewinn
Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen nach Abzug der Leasingzahlungen (EBITDAaL) stieg indes um 0,4 Prozent auf 274,4 Millionen Franken. Grund dafür seien tiefere direkte Kosten und Verbesserungen bei den operativen Kosten, hiess es.
Insgesamt hat Sunrise in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 2,23 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein leichter Rückgang von 0,3 Prozent. Der bereinigte EBITDAaL nahm dagegen um 1,1 Prozent auf 780,3 Millionen Franken zu.
"Die Finanzergebnisse entsprechen den Erwartungen", erklärte Konzernchef André Krause. Sunrise bestätige die Finanzziele 2024 weiterhin vollumfänglich, einschliesslich der Zahlung einer Dividende von mindestens 240 Millionen Franken Mitte 2025. So erwartet der Konzern einen weitgehend stabilen Umsatz und ein stabiles bis niedriges Wachstum beim bereinigten EBITDAaL.
Abspaltung läuft nach Plan
Die Abspaltung sei von den Liberty Global-Aktionären mit über 99 Prozent Zustimmung gutgeheissen worden und gehe damit auf die Zielgerade, sagte Krause. Ab dem 15. November beginne für Sunrise erneut die Reise als Schweizer Unternehmen, das an der Schweizer Börse kotiert ist.
Krause befürchtet keinen schnellen Exodus von US-Investoren, wie er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP sagte: "Es würde mich überraschen, wenn es eine schnelle, massive Veränderung in kurzer Zeit geben würde. Das erwarte ich nicht", sagte der Sunrise-Chef. "Nach den Gesprächen, die wir mit den grösseren Aktionären hatten, kommt klar zum Ausdruck, dass sie durchaus ein Interesse an der Schweizer Sunrise haben."
"Wir erwarten, dass sich deutlich mehr Schweizer und europäische Aktionäre mit der Sunrise-Aktie auseinandersetzen werden", sagte Krause weiter. Die Veränderung im Aktionariat dürfte sukzessive über die nächsten ein bis zwei Jahre stattfinden.
Hoher Schuldenberg als Bremsklotz
Ein Bremsklotz für das Interesse hiesiger institutioneller Investoren wie beispielsweise Schweizer Pensionskassen könnte allerdings die hohe Verschuldung von Sunrise sein. Das sei aber nicht die Masse der Investoren, sagte Krause. Die meisten Investoren hätten Fonds, über die sie in Anlagen mit höherer Verschuldung investieren könnten, also auch in Sunrise.
Diese Investoren will Sunrise mit einer "sehr attraktiven Dividende" locken. Im nächsten Jahr würden für 2024 mindestens 240 Millionen Franken ausgeschüttet, die erst noch steuerfrei für Schweizer Investoren seien, da die Dividende aus den Kapitaleinlagereserven bezahlt werde, sagte Krause. Und die Ausschüttung solle über die nächsten Jahr noch steigen.
Sunrise will die Schuldenlast bis Ende Jahr auf 4,5 Milliarden Franken reduzieren von 6,1 Milliarden per Ende September. Dazu erhalte Sunrise eine Geldspritze von 1,2 Milliarden Franken vom Mutterkonzern Liberty Global.
Zürich (awp)
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