Pressebericht |
17.04.2021 22:30:00
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Tesla statt VW: Elon Musk wollte Herbert Diess als Tesla-CEO
Noch ist Tesla der grösste Elektroautobauer der Welt, aber Volkswagen ist dem US-Konzern dicht auf den Fersen. Auch, weil VW-Chef Herbert Diess die Wandlung der Wolfsburger entscheidend mit vorantreibt.
• Diess gab VW den Vorzug
• Beide Manager in Freundschaft verbunden
2015 schaffte es der bis dato als VW-Markenchef agierende Herbert Diess an die Spitze des Traditionsautobauers Volkswagen. Er löste Matthias Müller als Konzernchef ab und übernahm die Leitung des Wolfsburger Konzerns. Einem Pressebericht zufolge war VW aber nicht der einzige Arbeitgeber mit potenziellem Interesse an einer Verpflichtung von Diess.
Wollte Elon Musk Diess zu Tesla holen?
Wie "Business Insider" schreibt, soll Herbert Diess im Jahr 2015 ein unterschriftsreifer Vertrag von Tesla vorgelegen haben. Elon Musk habe die Leitung seines Unternehmens demnach an Diess abgeben wollen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eigene Recherchen. Stattdessen hat der begehrte Automanager schließlich aber VW den Vorzug gegeben.
Wenn Diess wirklich Tesla-Chef geworden wäre
Hätte Diess Tesla 2015 tatsächlich übernommen, könnte die Ausgangslage für beide Unternehmen heute eine komplett andere sein. Denn beide sind gänzlich unterschiedliche Unternehmer- und Führungspersönlichkeiten. Unter der Führung des Deutschen hat sich Volkswagen zum Tesla-Jäger Nummer 1 aufgeschwungen, Diess hat dafür gesorgt, dass VWs Ambitionen im EV-Markt mehr als nur Ambitionen sind, unter seiner Leitung konnten die Wolfsburger in Europa in Sachen verkaufte Elektroautos bereits die Marktführerschaft übernehmen. Wie VW im EV-Segment heute ohne Diess da stehen würde, ist schwer einzuschätzen.
Fakt ist: Diess fand bei VW gänzlich andere Voraussetzungen vor, als dies bei Tesla der Fall gewesen wäre. Der Wolfsburger Traditionsautobauer mit zahlreichen Fabriken weltweit nimmt mit seinen Elektroautoambitionen direkt den Massenmarkt ins Visier - allein in diesem Jahr sollen fünf VW-Marken insgesamt zehn neue E-Modelle auf den Markt bringen. Tesla unterdessen verfügt nicht über die Markenvielfalt von VW, hat dabei aber deutlich mehr Erfahrungen im Bau von Elektroautos und hat zudem beim Thema Software einen deutlichen Vorsprung gegenüber den Deutschen.
VW- und Tesla-Aktien im Blick
Ob Tesla mit dem 62-jährigen Herbert Diess an der Spitze an der Börse 2020 eine derartige Rally hingelegt hätte, ist unterdessen nicht ganz so spekulativ. Schließlich wird Musk von seinen Anhängern gefeiert, die Geschicke von Tesla scheinen untrennbar mit seinen verbunden. Musks Führungspersönlichkeit und treue Anhängerschaft gilt als einer der Gründe, wieso Tesla in Sachen Börsenwert alle anderen Autobauer weit abhängen konnte.
Diess unterdessen pflegt einen weitaus nüchterneren Managementstil, auch auf Musks Lieblingsportal Twitter. Spontane Twitter-Beiträge über sein Unternehmen sind Mangelware, stattdessen sind unternehmensbezogene Tweets von Herbert Diess nüchtern und abgeklärt, während Musks Tweets häufig emotionalisiert scheinen. Dennoch hat die VW-Aktie 2021 an der Börse die Nase vorn. Auch und wohl insbesondere wegen der exzellenten Wachstumsaussichten im EV-Segment.
Dass sich Diess vor einigen Jahren gegen die operative Leitung von Tesla und stattdessen für Volkswagen entschieden hat, hat der Freundschaft der beiden Unternehmer offenbar keinen Abbruch getan. Trotz der zunehmenden Konkurrenz zwischen den Autobauern pflegen beide ein Verhältnis, das von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist.
Redaktion finanzen.ch
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