Anleger begeistert |
26.04.2017 17:42:00
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Twitter-Aktie mit Höhenflug: Quartalszahlen schlagen Erwartungen
Twitter hat nach langer Schwäche wieder deutlich mehr Nutzer gewonnen.
Nun habe die politische Aktivität doch eine Rolle gespielt, sagte Finanzchef Anthony Noto. Unter anderem die drei Millionen neuen Nutzer in den USA nach einer Stagnation im Quartal davor seien ein Beleg dafür.
Zugleich rückte die Fotoplattform Instagram die Twitter-Zahlen wenige Stunden später gnadenlos ins Verhältnis. Der Dienst aus dem Hause des Rivalen Facebook gewann in den vergangenen vier Monaten 100 Millionen Nutzer dazu und knackte damit die Marke von 700 Millionen. Trotz unterschiedlicher Ausrichtung konkurrieren die Plattformen letztlich um die Werbe-Dollar im Netz - und eine grössere Reichweite macht sie auch attraktiver für Anzeigenkunden.
Bei den Finanzen von Twitter setzt die Durststrecke unterdessen fort. Der Umsatz sank im ersten Quartal im Jahresvergleich um acht Prozent auf 548 Millionen Dollar. Den Ausschlag dafür gab der Rückgang der Werbeerlöse um elf Prozent auf 474 Millionen Dollar. Die Firmenspitze um Mitgründer und Chef Jack Dorsey erklärt das unter anderem damit, dass Twitter mehrere wenig rentable Anzeigenprodukte eingestellt habe, um sich auf die lukrativen zu konzentrieren. Dieser Effekt werde die Umsatzentwicklung auch in den kommenden Quartalen bremsen. Twitter versucht, das Geld hauptsächlich mit Anzeigen wie von Firmen bezahlten Twitter-Nachrichten in der Timeline der Nutzer hereinzuholen.
Auch im vergangenen Quartal blieb Twitter in den roten Zahlen - konnte den Verlust aber mit 62 Millionen Dollar um rund ein Viertel reduzieren.
Dorsey verordnete dem elf Jahre alten Dienst einen scharfen Fokus auf aktuelle News. Twitter solle der Ort sein, an dem man zuerst von etwas erfahre - "wir zeigen, was auf der Welt passiert und was die Menschen darüber sagen". Mit dieser Vision werde mit der Zeit auch das Geschäft wachsen, zeigte er sich in einer Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen überzeugt. Dorsey setzt dabei - ähnlich wie zum Beispiel auch Facebook - unter anderem auf Live-Videoübertragungen.
Erfolge habe Twitter mit dem härteren Vorgehen gegen Hassrede, Mobbing und Belästigungen verzeichnet, sagte Dorsey. Die Zahl der Beschwerden sei zurückgegangen. Das Problem aggressiver Tweets wird häufig auch als Hindernis für eine stärkere Aktivität von Werbekunden gesehen.
/so/DP/tos
SAN FRANCISCO (awp international)
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