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Positive Branchennachrichten 22.12.2020 23:03:00

Wasserstoff-Markt im Fokus: Wie steht es aktuell um die Branche von NEL & Co.?

Wasserstoff-Markt im Fokus: Wie steht es aktuell um die Branche von NEL & Co.?

Die Wasserstoffbranche gilt als eine der zukunftsträchtigsten Branchen und hat nicht erst in diesem Jahr zahlreiche Anleger euphorisiert. Wirft man einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen wird klar: Die Euphorie am Markt könnte noch eine Weile anhalten.

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• Wasserstoffbranche mit starkem Börsenjahr
• Politische Entscheidungen treiben den Markt weiter an
• Unternehmen warten mit positiven Nachrichten auf

Viele Vertreter der Wasserstoffbranche haben 2020 ein starkes Börsenjahr hinter sich gebracht. Nahezu unbeeindruckt von der Corona-Krise, die etwa Ölkonzerne massiv belastet hatte, legte etwa die Aktie des Branchenprimus NEL ASA im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 170 Prozent zu. Auch andere Branchengrößen wie Ballard Power oder PowerCell haben in diesem historischen Börsenjahr beeindruckend performt. Und die aktuellen News aus dem Sektor lassen darauf hoffen, dass der Branche weiteres Aufwärtspotenzial bevorsteht.

Politik treibt die Branche an

So hatte zuletzt ein US-Gesetzentwurf, mit dem ein US-Senator die Verbreitung von Elektroautos mit Brennstoffzellenantrieb im US-Bundesstaat Washington vorantreiben will, für gute Stimmung in der Branche gesorgt. Im Januar soll darüber abgestimmt werden, ob Käufer entsprechender Fahrzeuge von einer Steuervergünstigung profitieren können. Das soll den Kaufanreiz für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge steigern.

Auch aus Kalifornien kamen branchenstützende News: Der US-Bundesstaat will bis 2027 rund 115 Millionen US-Dollar in die Hand nehmen, um damit den Bau von 111 zusätzlichen Wasserstofftankstellen zu realisieren. Damit würde sich das kalifornische Tankstellennetz auf 200 Tankstellen ausweiten. Zeitgleich hat sich Kalifornien weitere ambitionierte Ziele gesetzt: In den nächsten zehn Jahren soll der Verkauf von Fahrzeugen mit Benzinantrieb auslaufen.

Und die Welle der positiven Branchennachrichten aus den USA riss damit noch nicht ab: Auch das US-Energieministerium hatte kürzlich Millionen bereit gestellt, um die Forschung und Entwicklung von mit Brennstoffzellen betriebenen Trucks zu fördern. Einer der Profiteure dieser Nachricht ist der US-Konzern Plug Power, was sich deutlich in der Aktienkursentwicklung niederschlug: Im letzten Monat konnte die Plug Power-Aktie rund 5 Prozent zulegen, im Gesamtjahr liegt das Plus bei mehr als 870 Prozent.

Indien hat die Entwicklung der Branche ebenfalls im Blick und hat zuletzt angekündigt, bis zum Jahr 2030 rund vier Prozent der Energie aus Wasserstoff beziehen zu wollen. Zudem hat das Land 100 Millionen US-Dollar an Fördergeldern für erneuerbare Energieprojekte angekündigt.

Und auch China will in Zukunft verstärkt auf eine Alternative zu batteriebetriebenen Fahrzeugen setzen und will bis 2030 bereits eine Million Brennstoffzellenfahrzeuge in Betrieb haben.

Wasserstoff auch in Europa auf dem Vormarsch

In Deutschland wird man um Wasserstoff als Energielieferant zukünftig ebenfalls nicht herum kommen. Das geht aus einer Studie der Boston Consulting Group hervor, aus der die "WirtschaftsWoche" berichtet. "Will Deutschland bis zum Jahr 2050 seine Klimaziele erreichen und die Treibhausgasemissionen so stark senken, dass die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt wird, wird das Land riesige Mengen Wasserstoff benötigen", zitiert das Blatt Jens Burchardt, den Energieexperten der Boston Consulting Group. Allein die Stahlindustrie könnte künftig fünf Milliarden Euro im Jahr für grünen Wasserstoff ausgeben, so die BCG weiter. Daneben sei es insbesondere auch der Transportsektor, der die Branche wohl mit starker Nachfrage fluten wird. Die Experten rechnen damit, dass langfristig das Wasserstoffgeschäft in Europa zu einem dreistelligen Milliardenmarkt werden könne.

In Europa steht unterdessen die europäische Allianz für Wasserstofftechnologien in den Startlöchern. "Damit wollen wir starke Anschubinvestitionen für Wasserstoffprojekte auch in der Stahlindustrie erreichen - ganz nach dem Vorbild der sehr erfolgreichen Projekte in der Batteriezellproduktion", erklärte der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Allianz soll Ressourcen für Skaleneffekte bündeln, zudem hat man sich den Aufbau einer Investitionspipeline mit "wirtschaftlich tragfähigen groß angelegten Projekten" zum Ziel gesetzt und will zudem einen wesentlichen Beitrag zum Ziel der Klimaneutralität leisten, heißt es von Seiten der Europäischen Kommission.

Unternehmen warten mit guten Nachrichten auf

Zusätzlich zur grundsätzlich positiven Grundstimmung in der Branche kommen noch Nachrichten von Unternehmensseite, die für Zuversicht am Markt sorgen. So hat Branchenführer NEL kürzlich als erster Hersteller überhaupt die e OIML-R-139-Zertifizierung für ein Wasserstoff-Zapfsäulensystem erhalten. Die Zertifizierung wurde von der Internationalen Organisation für das gesetzliche Messwesen erteilt. NEL-Hydrogen Fuelings Senior Produktmanager Michael Stefan betonte, das Zertifikat sei international anerkannt und vereinfache den nationalen Zulassungsprozess. Zudem sei die Erteilung der Zertifizierung "ein wichtiger Schritt für die Standardisierung des weltweiten Ausbaus der Wasserstoffinfrastruktur", so der Manager weiter.

Darüber hinaus haben sich kürzlich mehrere Energieunternehmen zur "Green Hydrogen Catapult Initiative" zusammengefunden. Gründungspartner der Initiative sind ACWA Power, CWP Renewables, Envision, Iberdrola, Ørsted, SNAM und Yara. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausbau und die Produktion von grünem Wasserstoff in den nächsten sechs Jahren um das Fünfzigfache zu beschleunigen. Die Zusammenarbeit der sieben weltweit führenden Unternehmen dürfte sich als positiv für Wasserstoffunternehmen wie NEL und ITM Power erweisen, denn Teilnehmer der Initiative sind Auftraggeber der beiden Branchenvertreter.

Daneben hat der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy zuletzt einen Großauftrag in Kanada an Land gezogen und zudem eine Vertriebspartnerschaft mit Axsol verkündet. "Beide Produktlinien ergänzen sich auf ideale Weise. Während die SFC Brennstoffzelle als umweltfreundliche und leistungsstarke Energiequelle in einer großen Bandbreite von Anwendungen zum Einsatz kommt, ermöglichen ARVEY-Stromspeichersysteme ihren Kunden höchste Flexibilität für ihre Anforderungen", hieß es in einer Pressemitteilung von SFC Energy.

Branchenindex steigt

Die guten Nachrichten der Branche haben sich zuletzt auch in einer starken Entwicklung an der Börse widergespiegelt. Der vom Indexanbieter Solactive ermittelte E-Mobilität Wasserstoff-Index ist innerhalb eines Jahres um mehr als 200 Prozent gestiegen - allein im letzten Vierteljahr ging es hier um mehr als 50 Prozent aufwärts. Und die Aussichten für die Branche bleiben weiter gut - Experten rechnen auf globaler Ebene mit einem Milliardenmarkt.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: petrmalinak / Shutterstock.com,Anusorn Nakdee / Shutterstock.com

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