Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Jahrelange Scheingeschäfte 19.11.2020 17:15:38

Wirecard-Aktie leichter: Ex-Chef Braun beruft sich vor Untersuchungsausschuss auf Aussageverweigerungsrecht

Wirecard-Aktie leichter: Ex-Chef Braun beruft sich vor Untersuchungsausschuss auf Aussageverweigerungsrecht

Bei seiner ersten Befragung im Untersuchungsausschuss des Bundestags hat Ex-Wirecard -Chef Markus Braun die Aussage weitgehend verweigert, Politik und Aufsichtsbehörden aber in Schutz genommen.

Er habe "zu keiner Zeit Feststellungen getroffen oder Hinweise erhalten, dass sich Behörden, Aufsichtsstellen oder Politiker nicht korrekt, pflichtwidrig oder in irgendeiner Form unlauter verhalten hätten", sagte der 51-Jährige am Donnerstag in einem kurzen Statement. Das gelte auch für den Aufsichtsrat als Kontrollorgan und für die Wirtschaftsprüfer, die offenbar massiv getäuscht worden seien. Fragen beantwortete Braun nicht - was die Abgeordneten im Anschluss deutlich kritisierten.

Er wolle sich zunächst vor der Staatsanwaltschaft äussern, begründete Braun, der seit dem Sommer in Untersuchungshaft sitzt, sein Schweigen. "Am Ende werden unabhängige Richter entscheiden, wer die rechtliche Verantwortung für den Zusammenbruch des Unternehmens der Wirecard AG trägt", sagte er.

Der Ex-Firmenchef gilt als einer der Hauptverantwortlichen für den Betrugsskandal, bei dem Wirecard über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben soll. Der Ausschuss will aufdecken, ob das deutsche Fintech-Unternehmen als aufstrebender Börsenstar von den Aufsichtsbehörden trotz Hinweisen auf Unregelmässigkeiten mit Samthandschuhen angefasst wurde.

In seinem Statement sprach er Braun von "veruntreuten Unternehmensgeldern", machte aber keine genaueren Angaben etwa zu Geschädigten und Profiteuren. Er kündigte an, er wolle sich "zeitnah" gegenüber der Staatsanwaltschaft äussern.

Die Abgeordneten kritisierten Brauns Verhalten scharf. Er werde sicher noch einmal vorgeladen, kündigte der Ausschussvorsitzende Kay Gottschalk von der AfD an. Der Unions-Abgeordnete Matthias Hauer und der Grünen-Abgeordnete Danyal Bayaz warfen Braun vor, sich gegenüber Parlament und Öffentlichkeit respektlos verhalten zu haben. "Er trickst, er verfolgt rücksichtslos den eigenen Vorteil", betonte der FDP-Abgeordnete Florian Toncar. Der Finanzpolitiker der Linken, Fabio De Masi, bezeichnete Braun als "lebendigste Mumie", die er je erlebt habe. Jens Zimmermann von der SPD sagte, es werde "immer enger" für Braun, weil Weggefährten von ihm mit Staatsanwaltschaft und Ermittlungsbehörden kooperieren wollten.

Auch die frühere Wirecard Aufsichtsrätin Tina Kleingarn liess Braun in keinem guten Licht erscheinen. Sie habe sich zwar nicht vorstellen können, "dass die Vorstände der Wirecard AG in betrügerische Verhaltensweisen involviert sein könnten", sagte sie vor dem Ausschuss. Sie sei jedoch mit der Corporate Governance bei Wirecard nicht einverstanden gewesen. Corporate Governance bezeichnet Regeln und Verfahren, nach denen ein Unternehmen geführt wird.

Die 46-Jährige war bis September 2017 eineinhalb Jahre lang Mitglied im Wirecard-Aufsichtsrat und trat dann zurück. Sie berichtete, das Unternehmen sei "hemdsärmelig geführt" worden, eher wie ein Start-up als ein börsennotiertes Unternehmen.

In ihrem Kündigungsschreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, schrieb Kleingarn, der Vorstandschef sei nicht bereit gewesen, die Unternehmensführung der höheren Komplexität und einem modernen Corporate-Governance-Verständnis anzupassen. Es mangele an geordneten und angemessenen Kontroll- und Steuerungsstrukturen. Der Vorstand handele zu autonom und betrachte die Unternehmensüberwachung als eine Last. Im Ausschuss sagte sie aus, Chef im Haus sei eindeutig Braun gewesen.

Wirecard-Titel verbilligen sich via XETRA zeitweise um 1,15 Prozent auf 0,5751 Euro.

BERLIN (awp international)

Weitere Links:


Bildquelle: Pavel Kapysh / Shutterstock.com,Wirecard AG

Analysen zu Wirecard AG

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
Zu diesem Datensatz liegen uns leider keine Daten vor.
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Investieren in Rüstungsaktien – Wall Street Live mit Tim Schäfer

Tim Schäfer analysiert im Gespräch mit David Kunz (COO der BX Swiss) die spannendsten Defense-Aktien aus Europa und den USA. Sind Rheinmetall, Palantir oder Lockheed Martin noch kaufenswert – oder schon überbewertet?
Wir sprechen über die Rolle von Trumps NATO-Druck, die massive Aufrüstung in Europa und warum gerade europäische Rüstungsaktien boomen.

✅ Top-Performer 2024
✅ Value- und Dividenden-Checks
✅ Geheimtipps wie BAE Systems, Thales & Co.
✅ Palantir als digitaler Profiteur

In unserem zweiwöchigen Format „Wall Street Live“ mit Tim Schäfer behandeln wir Topaktuelle Themen des Marktgeschehens.
🛑 Wichtig: Das Thema Rüstung ist gesellschaftlich wie ethisch komplex – in diesem Video beleuchten wir vor allem die börsentechnische Entwicklung und die wirtschaftlichen Auswirkungen globaler Ereignisse.

👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/

Investieren in Rüstungsaktien – Wall Street Live mit Tim Schäfer

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 12’200.00 11.76
Short 12’300.00 8.39
SMI-Kurs: 11’047.48 07.04.2025 17:31:08
Long 10’537.90 17.28 VSSM5U
Long 10’440.00 10.72
Long 9’904.19 8.78 3SSMKU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}