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17.02.2025 17:55:00
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BASF-Aktie verliert: Neue Standortvereinbarung wird verhandelt - Verkauf des brasilianischen Baufarben-Geschäfts
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Der Chemiekonzern BASF verhandelt mit dem Betriebsrat über einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und eine Modernisierung des Standorts Ludwigshafen.
Ziel des Dialogs sei eine neue Vereinbarung, die das im Rahmen einer jüngst veröffentlichten Strategie kommunizierte "Zielbild" sowie Veränderungen am Standort ermögliche. Das sogenannte Zielbild sieht Einsparungen von rund einer Milliarde Euro bis Ende 2026 am Standort Ludwigshafen vor. Damit einher geht der Abbau Hunderter Arbeitsplätze.
Betriebsrat: Laufzeit mindestens fünf Jahre
Noch bis Jahresende gilt bei BASF eine Standortvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen in Ludwigshafen ausschliesst. Bisher habe man mit der Vereinbarung positive Erfahrungen gemacht, denn sie habe ermöglicht, notwendige Veränderungen am Standort umzusetzen, sagte die Sprecherin.
Der Betriebsrat des Unternehmens teilte mit, sich in den aktuellen Verhandlungen an den "Erfolgsformeln" bisheriger Standortvereinbarungen zu orientieren. Diese seien eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren sowie Schutzmechanismen für Mitarbeitende - insbesondere der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen - sowie Investitionen am Standort Ludwigshafen, betonte der Betriebsratsvorsitzende Sinischa Horvat.
BASF verkauft brasilianisches Baufarben-Geschäft an Sherwin-Williams
Der Chemiekonzern BASF kommt bei seinem Umbau voran. Wie das DAX-Unternehmen mitteilte, übernimmt der US-Farben- und Beschichtungskonzern Sherwin-Williams das brasilianische Geschäft mit Anstrichen für Gebäude von BASF für 1,15 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd. Euro). Das Geschäft mit Bautenanstrichmitteln mit einem Umsatz von rund 525 Millionen Dollar 2024 sei das einzige nennenswerte Geschäft der BASF mit Endverbrauchern, hiess es.
Die Veräusserung des Bereichs ist nur ein Schritt beim Konzernumbau. "Im zweiten Quartal 2025 beabsichtigt BASF, an den Markt zu gehen, um weitere strategische Optionen für ihre verbleibenden Coatings-Aktivitäten zu prüfen", so der Konzern. Diese umfassten die Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen.
Analyst Peter Clark von Bernstein Research hob in einer ersten Reaktion die Äusserungen zu den verbleibenden Coatings-Aktivitäten hervor. Der neue Konzernchef wolle mit Blick auf die Fokussierung aufs Kerngeschäft wohl rasch liefern, so Clark. Die BASF-Aktie reagierte indes zunächst nicht auf die aktuellen Unternehmensnachrichten.
BASF will mit weitreichendem Umbau aus der Krise
BASF-Chef Markus Kamieth hatte im September einen weitreichenden Umbau angekündigt, um den weltgrössten Chemiekonzern aus der Krise zu führen. Geschäftsbereiche sollen teilweise verkauft und das Agrargeschäft an die Börse gehen. Zudem wird die Dividende für Aktionäre erstmals seit 2010 gekürzt, und es drohen weitere Schliessungen von Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen. Dort steht mit dem jüngsten Milliarden-Sparprogramm ein weiterer, noch nicht bezifferter Stellenabbau bevor.
Gespräche über Schutz der Beschäftigten
Derzeit verhandelt der Konzern mit dem Betriebsrat über einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und eine Modernisierung des Standorts Ludwigshafen. Die Gespräche über eine neue Standortvereinbarung seien aufgenommen worden, sagte eine BASF-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Noch bis Jahresende gilt bei BASF eine Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen in Ludwigshafen ausschliesst.
Die BASF-Aktie schloss via XETRA 0,10 Prozent schwächer bei 50,87 Euro.LUDWIGSHAFEN (awp international)
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