Nachhaltigkeit: Ein neues Rating bringt Transparenz

Es geht um nichts weniger als um unseren blauen Planeten, und damit um den Fortbestand der Menschheit. Um die wachsenden Probleme auf der Erde in den Griff zu bekommen, haben die Vereinten Nationen (UN) im vergangenen Herbst 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung verabschiedet. «Niemand darf zurückgelassen werden», sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und fügte zugleich hinzu: «Aber der wahre Test kommt noch, nämlich die Umsetzung.»

In Sachen «Nachhaltigkeit umsetzen» kommt derzeit am Kapitalmarkt Schwung. Investoren ziehen bereits seit längerem immer häufiger den Umweltgedanken sowie soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte in ihre Anlageentscheidungen mit ein. Zukunftsgerichtet handeln bedeutet für viele, die drei Faktoren ökologisch, sozial und ökonomisch zu berücksichtigen. Doch bis dato schreiben sich zwar zahlreiche Fondsmanager gerne «grünes Wachstum» auf die Fahnen, doch lässt sich dies für die meisten «Otto-Normal-Anleger» kaum verifizieren.

Morningstar - das Ratinghaus vergibt jetzt Noten für Nachhaltigkeit

Dem setzt das Analyseunternehmen Morningstar nun ein Ende. Die Experten sind gerade dabei, dem Grossteil der Fonds in ihrer Datenbank sogenannte ESG-Noten zu erteilen. Dahinter verbirgt sich die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environment), Gesellschaft und Mitarbeiter (Social) sowie Unternehmensführung (Governance). Bis März soll der Prozess abgeschlossen sein, und ab dann werden sich die Fonds einfach vergleichen lassen.

Aufgrund der Reichweite von Morningstar wird die Initiative wohl nicht ohne Folgen für die Branche bleiben. Das sieht auch Fiona Reynolds von Principles for Responsible Investment so. «Zu lange sind Manager ESG ausgewichen und haben oft behauptet, dass es nicht Teil ihrer Fürsorgepflicht sei. Aufgrund der Morningstar-Ratings lassen sich die ESG-Themen nicht mehr ignorieren.» Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, dürfte dies zugute kommen, denn es könnte sein, dass diesen nun vermehrt Kapital zufliessen wird.

Nachhaltigkeit - die Kurse steigen höher, …

Viele Gesellschaften haben bereits erkannt, dass nachhaltiges Wirtschaften zum Erfolg beiträgt und sich auch im Unternehmenswert und in der Unternehmensentwicklung widerspiegelt. Nach dem kürzlich veröffentlichten «Sustainability Yearbook 2016» von RobecoSAM sind die nachhaltigsten Unternehmen der Welt in Europa angesiedelt. Dass Nachhaltigkeit ein langfristiger Erfolgsgarant ist, zeigt sich am Kapitalmarkt. Hier schnitten die besonders verantwortungsbewussten Gesellschaften in den vergangenen Jahres besser ab als der breite Markt.

Auf Sicht von fünf Jahren legte der DAXglobal-Sarasin-Sustainability-Deutschland-Index, der auf deutsche Unternehmen, welche das Kriterium der Nachhaltigkeit gemäss einer von Bank Sarasin entwickelten Matrix erfüllen, spezialisiert ist, um 60 Prozent zu. Der DAX schaffte im gleichen Zeitraum nicht einmal die Hälfte dieses Anstiegs. Das gleiche Bild zeigt sich europaweit. Während der EURO STOXX 50 seit Anfang 2011 in den Miesen steckt, kletterte der Nachhaltigkeitsindex EURO STOXX Sustainability 40 um 18 Prozent.

… aber idealerweise nur bei mittlerem bis langem Anlagehorizont

Anleger können sich mit Tracker-Zertifikaten die Strategie-Indizes ins Depot holen. Die Bank J. Safra Sarasin hat sowohl auf den EURO STOXX Sustainability 40 Index (ISIN CH0127190624) als auch auf den DAXglobal-Sarasin-Sustainability-Deutschland-Index (ISIN CH0107685387) ein entsprechendes Partizipationsprodukt im Angebot. Die beiden Tracker kommen ohne jährliche Gebühren aus. Da als Basiswerte allerdings die Preisvarianten der Indizes fungieren, gehen die möglichen Dividendenzahlungen der Mitglieder verloren.

Die ZKB bietet in ihrer Index-Serie «MeinIndex Nachhaltigkeit» ebenfalls ein Open-End-Produkt (ISIN CH0107166461) auf Europa an. Dieses schlug sich zuletzt ebenfalls deutlich besser als der Gesamtmarkt. In das Barometer Einzug finden nur jene Unternehmen, welche die hohen Ansprüche des ZKB-Nachhaltigkeitsresearch erfüllen. Die Nettodividenden werden in der Kursstellung des Index berücksichtigt. Grundsätzlich sollte Anlegern bewusst sein, dass Nachhaltigkeit keine kurzfristige Strategie ist, sondern, dass sich die Vorteile meist erst nach mehreren Jahren einstellen.

Teilgeschützt, mit hohem Renditepotenzial

Dass Nachhaltigkeit gute Renditeaussichten hat, zeigen die bereits vorgestellten Indizes. Doch wie bei jeder anderen Geldanlage auch, schwingt das Risiko immer mit. Konservative Anlegernaturen haben nun die Möglichkeit, mit dem neuen Multi-Bonus-Zertifikat (ISIN CH0301798408) von Leonteq eine teilgeschützte ESG-Anlage einzugehen. Das währungsgesicherte Produkt setzt sich aus den drei Schwergewichten des MSCI Europe ESG Index zusammen. Dabei handelt es sich um ein Pharma-Trio, bestehend aus Novartis, Roche und Novo Nordisk.

Auf der Unterseite besitzt das Produkt einen Risikopuffer von 31 Prozent. Bleibt die Barriere innerhalb der zweijährigen Laufzeit unversehrt, ist mindestens der Bonus in der Höhe von 20 Prozent fällig. Das muss aber nicht alles sein: Klettert der Basket über den Bonus-Level hinaus, sind Inhaber 1:1 unlimitiert dabei. Bei einer Verletzung der Schutzschwelle schaltet sich der Bonus-Mechanismus ab. Dann hängt der Erfolg der Anlage vom schwächsten Titel des Trios ab. Schliesst dieser im positiven Bereich, wirft das Produkt auch eine Rendite ab. Andernfalls müssen Inhaber den gleichen Verlust wie der «worst performer» tragen. Die Zeichnung endet am 4. März.

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