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StocksDigital 28.05.2016 08:00:00

Seitwärtsmarkt als Chance nutzen

Auch wenn der Markt seit einigen Tagen besser läuft - per Saldo kommen die wichtigsten Börsenplätze seit langem nicht vom Fleck. Mit diesen Zertifikaten verdienen Anleger auch im Seitwärtsmarkt.

Von Wolfgang Hagl

Wie im wirklichen Leben kommt es auch an der Börse auf die Betrachtungsweise an. Auf kurze Sicht scheinen die Aktienmärkte Fahrt aufzunehmen. Beispielsweise liess der SMI in den vergangenen Tagen die wichtige 8000-Punkte-Marke deutlich hinter sich zurück. Möglicherweise schickt sich der Leitindex nun an, nach oben aus der im vergangenen Sommer lancierten Abwärtsbewegung auszubrechen. Muss aber nicht sein.

Zieht man nämlich einen längeren Zeitraum in Betracht, wird schnell klar, dass sich am grossen Bild wenig geändert hat. Per Saldo tritt der SMI seit Ende 2013 auf der Stelle. Für Investoren, die einen langfristigen und zudem diversifizierten Buy-and-Hold-Ansatz verfolgen, ist diese Konstellation nervig. Schliesslich bringen Aktien - abgesehen von den mitunter üppigen Dividenden - damit seit geraumer Zeit nur schmale Renditen.

BRC - Blockbuster des «Struki»-Marktes

Da helfen strukturierte Produkte. Es zählt zu den Stärken dieser Derivate, dass sie auch in Seitwärtsphasen attraktive Renditen abliefern. Am Schweizer Markt ist dabei der Barrier Reverse Convertible (BRC) ein echter Verkaufsschlager. Tag für Tag spuckt die Emissionsmaschinerie der Banken neue Exemplare aus. Anleger verfolgen mit dem BRC de facto eine sogenannte Schreiberstrategie. Dabei profitieren sie von der Volatilität - also von den Kursausschlägen.

Es gilt folgende Faustregel: Je höher die Kurse ausschlagen, desto mehr Rendite respektive grössere Risikopuffer sind mit einem BRC möglich. Im Mittelpunkt des Produkts steht der garantierte Coupon, welcher unabhängig vom Verlauf der zugrunde liegenden Aktien ausbezahlt wird. Derweil hängt die Tilgung der obligationenähnlichen Struktur vom Fortgang der Basiswerte ab. Solange eine vorab fixierte Barriere unversehrt bleibt, fahren Produktinhaber das bestmögliche Resultat ein. Kommt es hingegen zu einer Schwellenverletzung, ist der Teilschutz passé. In diesem Szenario trägt der Anleger das volle Kursrisiko.

3 Börsenindizes zusammengefasst

Mit DAX, SMI und S&P 500 bringt die UBS drei bekannte Börsenindizes für eine Neuemission (ISIN CH0325376173) zusammen. Der auf Franken lautende BRC zahlt einen garantierten Coupon von 5 Prozent p.a. Während der maximal zweijährigen Laufzeit verfügen die Basiswerte über einen Risikopuffer von jeweils 41 Prozent. Beim SMI liegt die Barriere nach ersten Berechnungen der UBS bei 4652,65 Punkten - auf diesem Niveau bewegten sich die 20 heimischen Blue Chips zuletzt im Frühling 2009, als der durch die globale Finanzkrise ausgelöste Börsencrash gerade den Tiefpunkt erreicht hatte.

Interessant ist dieser BRC für Anleger, die in naher Zukunft am globalen Aktienmarkt zwar keine derartigen Horrorszenarien erwarten, gleichzeitig aber nach oben nur bedingt Spielraum sehen. Sollten die Börsen doch in den Aufwärtsmodus zurückkehren, könnte es zu einer vorzeitigen Fälligkeit des BRC kommen. Die UBS stellt die Indizes alle drei Monate auf den Prüfstand. Notiert das Trio zum Beobachtungstag geschlossen auf oder über dem Startniveau, greift eine automatische Kündigung. Die Grossbank zahlt dann innert weniger Tage den Nominalwert vollständig sowie den Coupon anteilig aus.

Dickes Polster bei Galenica

Gross ist die Auswahl auch bei BRCs auf Einzelwerte. Eine auf Galenica basierende Variante (ISIN CH0317275649) befindet sich gerade in der Zeichnungspalette von Leonteq. Der Gesundheitskonzern schockte die Märkte in dieser Woche mit der Verschiebung seiner geplanten Aufspaltung. Obwohl der Mid Cap daraufhin um bis knapp 10 Prozent eingebrochen ist, ist der seit Monaten bestehende Seitwärtskorridor intakt geblieben. Mit rund 836 Franken wird die Barriere voraussichtlich deutlich unterhalb ihrer südlichen Begrenzung fixiert werden. Insofern stehen die Chancen gut, dass der Risikopuffer von 35 Prozent über die kommenden zwölf Monate Bestand haben wird. In diesem Fall würde das Derivat die Maximalrendite von 7,50 Prozent p.a. abwerfen.

Ähnlich wie beim BRC kann das Bonus-Zertifikat seine Stärken im Seitwärtsmarkt ausspielen. Auch diese Struktur bringt einen bedingten Kapitalschutz mit sich. Hält die Barriere, beläuft sich die Rückzahlung mindestens auf das Bonus-Niveau. Im Unterschied zum BRC partizipiert das Produkt an steigenden Kursen.

Bonus-Zertifikat - Stärken im Seitwärtsmarkt

Vor knapp zwei Monaten hat Vontobel ein Bonus-Zertifikat (ISIN CH0316146577) auf den Roche-Genussschein emittiert. Das Derivat lässt dem seit Mitte 2013 im Seitwärtstrend gefangenen Pharmatitel Spielraum nach unten. Mit 190 Franken liegt die Barriere um nahezu einen Viertel unter dem aktuellen Kurs. Reicht das Polster, zahlt die Privatbank das Zertifikat in zwei Jahren mindestens zu 262.4 Franken zurück. Auf der Basis des aktuellen Briefkurses ergibt sich daraus eine Seitwärtsrendite von 3,7 Prozent. Die eigentliche Chance des Produkts liegt in einem Trendwechsel bei Roche. Sollte der Blue Chip nach oben ausbrechen, wären Anleger zum Laufzeitende unbegrenzt dabei. Hingegen ist die Bonus-Funktion abgeschaltet, sobald es zu einem Barrierebruch kommt. In diesem Negativszenario sind Produktinhaber dem vollen Risiko des SMI-Schwergewichts ausgesetzt.

Die Credit Suisse verfolgt bei einer laufenden Neuemission den Multi-Ansatz. Am 3. Juni startet der Börsenhandel mit einem Bonus-Zertifikat (ISIN CH0318838015) auf SMI, Euro Stoxx 50 und S&P 500. Bei diesem Derivat geht die Chance auf eine Seitwärtsrendite von 23 Prozent mit einem 35-prozentigen Risikopuffer einher. Noch mehr ist drin, wenn die durchschnittliche Kursentwicklung der zugrunde liegenden Indizes zum Laufzeitende das Bonus-Niveau übertrifft. Auch hier gilt: Verletzt ein Basiswert die Barriere, ist die Mindestrückzahlung weg und der Erfolg des Investments an den Worst-Performer gekoppelt.


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