Neue Hinweise |
13.06.2018 22:10:58
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Bitcoin-Erfinder: Wer ist der Mensch hinter dem Pseudonym "Satoshi Nakamoto"?
Er ist ein Genie, Multimilliardär und gehört zu den meist gesuchten Menschen der Welt. Als Bitcoin-Gründer hat sich Satoshi Nakamoto einen grossen Namen gemacht, allerdings nur über sein Pseudonym. Wer verbirgt sich hinter der Tarnung? Es gibt Hinweise.
Wer ist Satoshi Nakamoto?
Als Nakamoto 2009 den ersten Bitcoin-Client veröffentlichte und sich bis 2010 noch mit der Bitcoin-Community austauschte, verabschiedete er sich 2011 mit den Worten: "Ich werde mich nun anderen Dingen widmen." Da er darauf bestand, keine persönlichen Daten freizugeben, weiß seitdem niemand, wer oder wo er ist. Man spricht zwar von einem "Mann", es könnte sich aber genauso gut um eine Frau handeln. Auch von einer Gruppe von Programmierern ist oft die Rede. Sein aus 80.000 Wörtern bestehendes Whitepaper wurde bis ins kleinste Detail analysiert, um auf mögliche Schlussfolgerungen zu seiner Identität zu stoßen.
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Jetzt informierenSo untersuchte der New Yorker Joshua Davis Nakamotos Schreiben und behauptete Nakamoto sei Michael Clear, ein Kryptographie-Student des Dublin Trinity Colleges. Auch der finnische Wirtschafts-Soziologe Vili Lehdonvirta blieb von seinen Vermutungen nicht verschont. Beide bestritten allerdings, Satoshi Nakamoto zu sein. Adam Penenberg von der FastCompany glaubte, dass Neal King, Vladimir Oksman und Charles Bry als Gruppe die Gründer von Bitcoin sind, da einer von ihnen in einer Patentanmeldung zur Aktualisierung und Verteilung von kryptischen Schlüsseln namentlich genannt war. Doch auch die wiesen die Vorwürfe zurück.
Behauptungen mit rechtlichen Folgen
Für die Spekulanten verliefen nicht alle Vermutungen ohne Konsequenzen. 2014 behauptete das US-amerikanische Nachrichtenmagazin "Newsweek", dass ein Mann namens Dorian Satoshi Nakamoto aus Kalifornien für die Bitcoin-Gründung verantwortlich ist. Der damals 65-Jährige wehrte sich vehement gegen die Vorwürfe, veröffentlichte ein Dementi und verklagte das US-Magazin. Etwas ungewöhnlicher war der Fall des australischen Unternehmers Craig Steven Wright, der sich selbst als der Begründer von Bitcoin outete. Doch dieser konnte nicht alle nötigen Beweise liefern, um seine Behauptungen zu untermauern.
Wright wurde Anfang 2018 von dem Bruder seines Geschäftspartners David Kleiman verklagt. Ira Kleiman warf ihm vor, Bitcoins von seinem Bruder gestohlen zu haben, die zum derzeitigen Stand einen milliardenhohen Wert haben. Der 2013 verstorbene Kleiman soll Wright zufolge bei der Erfindung des Bitcoins und der Erstellung des Whitepapers zur Währung mitgewirkt und mit ihm gemeinsam als erste Miner ein Milliardenvermögen dadurch geschürft haben. Einige Leute vermuten, dass Kleiman der eigentliche Bitcoin-Gründer ist. Auch der US-amerikanische Softwareentwickler Hal Finney soll Bitcoin mitentwickelt haben, er verlautete jedoch inzwischen, dass er nicht hinter dem Pseudonym steht.
Ist man nun endlich auf der richtigen Spur?
Die jüngste Vermutung stammt von dem Computermagazin Wired, das Hinweise herausgefunden haben will, die auf den Computerwissenschaftler Nick Szabo als den mysteriösen Satoshi Nakamoto hinweisen. Szabo führt einen eigenen Blog und kommentiert und teilt Wirtschaftsnachrichten. Dort soll er 1998 unter anderem ein eigenes Modell für eine dezentrale und auf Kryptographie basierende Digitalwährung "Bit Gold" beschrieben haben. Ähnlich wie bei Bitcoin sollten Transaktionen anonym und direkt zwischen den Parteien erfolgen, um dadurch Geldveruntreuung zu verhindern. Auch die Idee von Smart Contracts erwähnte er bereits 1996.
Das Bitcoin-Konzept entwarf Nakamoto nicht allein. Über die Cypherpunk-Gemeinschaft konnten zahlreiche Teilnehmer ihre Ideen einbringen, von denen viele auch umgesetzt wurden. Diese Beteiligten pflegten während der Entwicklung des Bitcoin regelmäßigen Kontakt zu Nakamoto. Außer Szabo. Obwohl viele seiner Ideen Anwendung fanden, tauschten er und Nakamoto offenbar keine Nachrichten aus. Ebenso verdächtig sind die Initialen "NS", die Nakamoto in seinen Bitcoin-Zugangsschlüssel verarbeitet hat und eigentlich in der falschen Reihenfolge geschrieben sind. Einige argumentieren damit, dass er aus dem asiatischen Raum kommen könnte, da dort der Nachname in der Regel zuerst genannt wird. Nakamotos Englisch ist allerdings so perfekt, dass er es wahrscheinlich nicht als Fremdsprache gelernt hat, wird vermutet. Somit könnten die Initialen auf Szabo hindeuten.
Bei keinem anderen Kandidaten so gute Treffer
Ebenfalls verdächtig ist Szabos jahrelanges Schweigen zu Bitcoin. Obwohl sich da jemand seiner Ideen zu bedienen schien, an denen er selbst zehn Jahre lang gearbeitet hat, und Bitcoin ein immer größeres Publikum fand, würdigte er das Thema keines Wortes. Erst 2009 erwähnt er die Digitalwährung in einer Randnotiz. Darüber hinaus verglich man das Bitcoin-Whitepaper mit Szabos Texten und fand verblüffende Ähnlichkeiten. Bei kaum einem anderen wurden derart viele gute Treffer gefunden.
Trotz der scheinbaren Stichhaltigkeit dieser Begründungen, bleibt all dies jedoch vorläufig bloße Spekulation. Es bleibt also weiterhin spannend.
Redaktion finanzen.ch
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