BTC-Prognosen im Vergleich |
02.11.2020 21:35:00
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Bitcoin-Jahr 2020: Welche Krypto-Experten mir ihren Vorhersagen Recht hatten - und was dieses Jahr noch passieren könnte
Mehrere Experten lieferten Prognosen zur Kursentwicklung der führenden Kryptowährung Bitcoin im Jahr 2020. Wie sich nun zeigt lagen einige mit ihren Vorhersagen richtig, während sich andere Einschätzungen nicht bewahrheiteten.
• Kursziele bis zu 200'000 US-Dollar
• Krypto-Skeptiker glaubt an Bitcoin-Untergang
Anfang des Jahre stellte das Krypto-Portal "Blockonomi" verschiedene Prognosen für den Bitcoin-Kurs im Jahr 2020 zusammen. Knapp zwei Monate vor dem Ablauf des Jahres stellt sich nun die Frage, wie die Experten mit ihren Einschätzungen abgeschnitten haben - und wie sich der Bitcoin jetzt noch entwickeln könnte. Nach dem Einbruch der Märkte im März, von dem auch der Bitcoin-Kurs nicht verschont blieb, kletterte der Wert der Kryptowährung schnell wieder auf das Vorkrisenniveau und anschließend sogar darüber. In diesem Jahr weist der Kurs bisher ein Plus von mehr als 80 Prozent aus. Zuletzt notierte der Bitcoin bei etwa 13'200 US-Dollar (Stand 30.10.2020).
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Brave New Coin-CEO Fran Strajnar: Adaptionsraten ermöglichen Kurs bis 200.000 US-Dollar
Vom derzeitigen Kurs ist Fran Strajnars Prognose für das Jahr 2020 weit entfernt. Strajnar ist Mitbegründer und CEO des Krypto-Analyseunternehmens Brave New Coin und erklärte im Mai 2019 gegenüber "Inverse", wie sich der Bitcoin 2020 entwickeln soll: "Die Adaptionsraten sind weiterhin ziemlich stabil und [...] korrelieren stark mit dem Preis. Wenn also die Menschen nicht aus irgendeinem Grund einfach aufhören, Bitcoin weiter zu adaptieren, sollten wir spätestens am 1. Januar 2020 200'000 Dollar pro Bitcoin sehen". Tatsächlich lag der Bitcoin zu diesem Zeitpunkt bei 7'193,66 US-Dollar. Sein Jahreshoch lag außerdem bei 13'846 US-Dollar, also weit von Strajnars Kursziel entfernt. Dennoch gab er zu, dass der Kurs der Kryptowährung nur schwer korrekt vorzusagen sei: "Das letzte Mal, als mir diese Frage gestellt wurde, antwortete ich mit 20'000 Dollar bis 2020, und offensichtlich geschah das viel früher als erwartet, also wer weiß."
Krypto-Analyst PlanB: Kurs von 55'000 US-Dollar nach Halving-Event
In einem Beitrag auf "Medium" erklärte der Bitcoin-Analyst "PlanB", der in der Kryptoszene für sein "Stock-to-Flow"-Modell bekannt ist, im März 2019, dass er für 2020 ein Kursziel von 55.000 US-Dollar für realistisch halte: "Der prognostizierte Marktwert für Bitcoin nach dem Halving-Event im Mai 2020 beträgt eine Billion US-Dollar, was einem Bitcoin-Preis von 55'000 US-Dollar entspricht. Das ist ziemlich spektakulär. Ich denke, die Zeit wird es zeigen, und wir werden es wahrscheinlich ein oder zwei Jahre nach dem Halving, 2020 oder 2021, wissen." Damit bezog er sich auf die Bitcoin-Halbierung im Mai 2020. Die Blockbelohnung beim Schürfen der Kryptowährung wurde dabei um die Hälfte reduziert. Weiterhin erklärte er, wie sich der Wert des Bitcoin steigern könnte: "Man fragt mich, woher das ganze Geld, das für den Marktwert von eine Billion Dollar Bitcoin benötigt wird, kommen würde? Meine Antwort: Silber, Gold, Länder mit negativen Zinssätzen […], Länder mit räuberischen Regierungen […], Milliardäre und Millionäre, die sich gegen quantitative Lockerung absichern, und institutionelle Anleger, die den Vermögenswert mit der besten Performance der letzten zehn Jahre entdecken."
Nexo-Mitbegründer Antoni Trenchev: Bitcoin von Gesamtmärkten losgelöst - 50'000 US-Dollar Kursziel
Antoni Trenchev, der Mitbegründer des Krypto-Kreditvergebers Nexo, erklärte im Januar 2020 "Bloomberg" gegenüber, dass der Bitcoin bis Ende des Jahres einen Wert von 50'000 US-Dollar erreichen könnte. Dies erklärte Trenchev damit, dass der Kurs der Kryptowährung ohne Korrelation zu den Gesamtmärkten verlaufe und es zu Auszahlungen von asymmetrische Renditen komme. Einen ähnlichen Verlauf habe es bisher nur in den 1920er Jahren gegeben, als sich der Kurs der Reichsmark zum US-Dollar stark erhöht habe. Dennoch seien solche Kurssprünge für den Bitcoin unerwartet gewesen: "Die ursprüngliche Idee war, dass wir mit Bitcoin für Kaffee bezahlen. Aber das hat sich offensichtlich nicht erfüllt. Viel überzeugender ist jetzt, dass Bitcoin das neue Gold ist, und wir sehen eine Bestätigung durch die Turbulenzen, die wir heute […] haben. Der Bitcoin klettert auf Augenhöhe mit Gold".
Händler und Autor Peter Brandt: Bitcoin-Kurs könnte einbrechen, bevor er auf 50'000 US-Dollar steigt
Der langjährige Rohstoffhändler und Autor Peter Brandt, der auf seinem Blog und seinem Twitter-Profil immer wieder das aktuelle Marktgeschehen kommentiert, erklärte im November 2019 in einer Unterhaltung auf dem Kurznachrichtendienst, dass der Bitcoin auf lange Sicht unter ein Niveau von 6'800 US-Dollar fallen könnte, bevor er dann aber auf über 50'000 US-Dollar steigen werde.
Tuur, I think a prolonged journey below the line might be needed to thoroughly prepare BTC for the move to $50,000. The bulls must first be fully purged. When no bulls can be found on Twitter, then we will have a great buy signal.
- Peter Brandt (@PeterLBrandt) November 23, 2019
Wann der Zeitpunkt eines deutlichen Anstiegs gekommen ist, verriet Brandt aber nicht. Nur einen Monat später prognostizierte er ebenfalls über Twitter, dass der Bitcoin vor Kurserhöhungen doch auf einem stabilen Niveau verharre, weswegen ein Einbruch auf unter 6'800 US-Dollar nicht realistisch erscheine.
Fundstrat-Analyst Thomas Lee: Kurszielanpassung von 40'000 auf 25'000 US-Dollar
Der Analyst Thomas Lee vom Analyseunternehmen Fundstrat erklärte im November 2019 in der "CNBC"-Sendung "Street Signs Asia", dass er bis 2022 mit einem Bitcoin-Kurs von 25'000 US-Dollar rechnet, wie "Cointelegraph" berichtete. "Kryptowährungen sind Vermögenswerte mit Netzwerkwert, das heißt je mehr Menschen diesen Vermögenswert besitzen, desto größer ist der tatsächliche Wert", so Lee. Um auf sein Kursziel zu kommen, wendete er eine einfache Formel an. "Es handelt sich um eine Protokollfunktion - wenn Sie also die Anzahl der Benutzer verdoppeln, die den Vermögenswert halten, erhalten Sie eine Vervierfachung des Wertes. Um auf 25'000 US-Dollar zu kommen, benötigen Sie im Wesentlichen etwas weniger als das 4-fache an Wertzuwachs, was bedeutet, dass Sie die Anzahl der Personen, die Bitcoin besitzen, verdoppeln müssen", so Lee. Im Februar 2019 sagte Lee noch einen Sprung auf 40'000 US-Dollar bis Ende des Jahres 2019 voraus, musste diese Aussage im Herbst aber anpassen.
Altcoin Daily rechnet nach bestätigter Altcoin-Vorhersage mit 20'000 US-Dollar
Der beliebte Krypto-YouTuber "Altcoin Daily" prognostizierte bereits im Januar 2019 in einem Video, dass der Bitcoin in den folgenden zwölf Monaten fast alle Altcoins übertreffen würde, womit er Recht behalten sollte. Dementsprechend gilt er unter Kryptofans als seriöse Quelle für Prognosen. In einem im Dezember 2019 auf der Plattform veröffentlichten Video sagte er voraus, dass der Bitcoin-Preis 2020 sein früheres Allzeithoch von 20'000 US-Dollar erreichen werde, bevor es noch im selben Jahr zu einem Halving komme. Zwar wurde das Bitcoin-Halving im Mai umgesetzt, den Wert von 20'000 US-Dollar erreichte die Kryptowährung bis zu diesem Zeitpunkt aber nicht. Auch anschließend erfüllte der Kurs die Prognose des Vloggers bisher nicht. Am 27. Oktober kündigte er allerdings einen möglichen Kursaufschwung an, zu dem es kommen soll, wenn die Digitalwährung Ende November bei mehr als 13.800 US-Dollar notiert. Diese Marke konnte der Bitcoin am Mittwoch bereits zwischenzeitlich knacken.
ACDX-Chef Andy Cheung: Krypto-ETF ermöglicht Kursziel von 14'000 US-Dollar
Andy Cheung, der bis Januar die Kryptobörse OKEx leitete und nun den Mitbewerber ACDX führt, setzte sein Ziel für die Kryptowährung bis Ende des laufenden Jahres bereits im Dezember 2019 auf mindestens 14'000 US-Dollar. So betonte er die enorme Wichtigkeit von Kryptowährungen und den Einfluss, den sie im Jahr 2020 auf das Finanzumfeld haben werden. "Wir glauben, dass bis Ende 2020 ein Bitcoin-ETF in den USA an der Börse notiert sein wird. Dieses Ereignis könnte der Katalysator sein, um Bitcoin auf über 14.000 US-Dollar zu heben", zitierte das Finanzportal "FXStreet" Cheung. Als Grund für diese Annahme sah Cheung Hinweise auf entsprechende Finanzprodukte, die an europäischen Börsen geplant sein sollen. Mittlerweile ging mit dem "Hashdex Nasdaq Crypto Index ETF" laut "extraETF" ein entsprechender Fonds an den Start, der allerdings ausschließlich an der Bermuda Stock Exchange notiert ist.
BitMEX-Analysten: Spanne zwischen 2'000 und 15'000 US-Dollar
Die Analyseabteilung der Krypto-Börse BitMEX hat es sich zur Aufgabe gemacht, umfassend recherchierte Prognosen zu Krypto-Kursen zu treffen. Am 24. Dezember 2019 teilten die Strategen auf dem abteilungseigenen Twitter-Account ihre Vorhersage für das Jahr 2020. So sollte sich der Bitcoin zwischen 2.000 und 15.000 US-Dollar bewegen. Sein Marktanteil unter Kryptowährungen wurde mit 30 bis 75 Prozent angesetzt. Laut Berechnungen von "Tradingview" beträgt dieser momentan etwas mehr als 60 Prozent.
2020 Predictions:
- BitMEX Research (@BitMEXResearch) December 24, 2019
- $BTC over $2,000, but also under $15,000
- $BTC dominance under 75%, but also over 30%
- CSW says: 2021 is year the Chinese shutdown BTC mining & 1m of his coins hit the market (Whatever else)
- #MATIC falls in value by over 80% @NemanjaMatic
Happy New Year
Weiterhin warnten die Experten vor einem chinesischen Mining-Verbot für Kryptowährungen, das sich auf das Kursziel auswirken könnte. So könnten große Bitcoin-Reserven von Mining Pools auf den Markt schwemmen, wodurch der Kurs einbrechen würde. Zwar kam es bisher noch nicht zu diesem Schritt, was den Kurs und den Marktanteil der führenden Kryptowährung angeht, lagen die Analysten bisher aber richtig.
US-Ökonom Peter Schiff: Bitcoin fällt erst auf 1'000 US-Dollar, dann noch tiefer
Der US-amerikanischer Ökonom, Wirtschaftskommentator, Autor und Börsenmakler Peter Schiff ist bekannt dafür, Kryptowährungen skeptisch gegenüber zu stehen. Im vergangenen Herbst gab er auf seinem Twitter-Profil an, dass dem Bitcoin ein Kurseinbruch bevorstehe. So soll der Wert der Kryptowährung zunächst auf 1.000 US-Dollar fallen. Anschließend werde der Kurs erneut einbrechen, und zwar stärker als zuvor. Langfristig werde der Bitcoin-Kurs also deutlich unter seiner Prognose von 1.000 US-Dollar liegen.
#Bitcoin is nearing the neckline of the head-and-shoulders top I pointed out before the Oct 25th 40% pump. The right shoulder is now shrugged and the neckline slanted and parallel to the shoulders. If it breaks the price objective for the dump is $1,000 to complete the pattern.
- Peter Schiff (@PeterSchiff) November 21, 2019
Tatsächlich betrug der Tiefpunkt der führenden Kryptowährung in diesem Jahr aber 3'966 US-Dollar. Sollte dem Bitcoin in den letzten zwei Monaten des Jahres also kein dramatischer Kurseinbruch mehr bevorstehen, wird sich Schiffs Theorie in diesem Jahr wohl nicht mehr bewahrheiten.
US-Wirtschaftswissenschaftler Nouriel Roubini: Langfristiges Kursziel von 0 US-Dollar
Nachdem der Bitcoin 2018 zeitweise unter 6'000 US-Dollar sank, gab der US-Wirtschaftswissenschaftler Nouriel Roubini auf seinem Twitter-Profil eine dramatische Vorhersage für die Kryptowährung. So prognostizierte er, dass Kryptofans ihre Reserven so lange halten werden, bis der Bitcoin nur noch 0 US-Dollar wert sei, was langfristig passieren werde.
As expected Bitcoin now crashes below $6000. Now the $5K handle is reached. And the US Congressional Hearing on Crypto-Scams is still a day away. HODL nuts will hold their melting Bitcoins all the way down to ZERO while scammers and whales dump and run...
- Nouriel Roubini (@Nouriel) February 6, 2018
Dieses Kursziel schien Roubini zu bestätigen, als er 2019 einen Artikel von "MarketWatch" auf seinem Twitter-Profil teilte, in dem es um Trumps Meinung zu Kryptowährungen ging. So kritisierte der derzeitige US-Präsident Bitcoin und Konsorten dafür, dass es sich dabei nicht um echtes Geld handle, ihre Kurse volatil seien und unklar sei, wie sich ihr Wert zusammensetze. Trotz einiger Einbrüche in diesem Jahr ist der Bitcoin-Kurs derzeit aber noch weit von Roubinis Ziel entfernt.
Redaktion finanzen.ch
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