Neue Strategie |
06.02.2024 23:12:00
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Bitcoin Suisse plant ohne Bank-Lizenz: Zukunft des Kryptopioniers in Gefahr?
Das älteste Kryptounternehmen der Schweiz, Bitcoin Suisse, bemüht sich seit Jahren um eine Bank-Lizenz. Nun erfolgt ein Strategiewechsel
• Langwierige Bemühungen um Bank-Lizenz
• Neue Strategie mit Fokus auf Expansion
Mehr als zehn Jahre ist Bitcoin Suisse bereits am Markt tätig. Der Schweizer Krypto-Broker ist seit seiner Gründung im Jahr 2013 eines der grössten Krypto-Unternehmen der Schweiz und zudem das älteste.
Kryptowinter sorgt für Geschäftseinbruch
Eine der schlimmsten Krisen erlebte das Unternehmen im Krypto-Bärenmarkt von 2021/2022, der tiefe Spuren in der Bilanz hinterliess. Ein operativer Umsatzeinbruch von 84 Millionen CHF auf 37 Millionen CHF war die Folge, unter dem Strich häufte sich ein bereinigter Betriebsverlust von 24 Millionen CHF an.
Bitcoin Suisse reagierte darauf mit einem Strategiewechsel und wollte sich nun verstärkt im Bereich traditionelle Bankdienstleistungen im Krypto-Bereich neu positionieren. Für diese Neupositionierung beantragte der Krypto-Pionier auch eine FINMA-Lizenz. Zwei Jahre lang bemühte man sich um eine solche Lizenz, zog den Antrag erstmals 2021 zurück und unternahm dann einen zweiten Anlauf - mit grossen Hoffnungen: "Auf der Basis unseres soliden Risikomanagements, einer verbesserten Governance und einer hochmodernen IT-Infrastruktur sowie einer starken Compliance-Kultur, die auf den etablierten Schweizer AML- und CFT-Vorschriften aufbaut, haben wir Fortschritte in Richtung der Beantragung einer FINMA-Lizenz in der Schweiz gemacht. Dies sollte es uns ermöglichen, unser Produktangebot erfolgreich auf einer gesicherten Basis zu erweitern, zu skalieren und somit Bitcoin Suisse für institutionelle Partnerschaften noch attraktiver zu machen", so Dirk Klee, Ex-Bitcoin Suisse-CEO im Sommer vergangenen Jahres.
Pläne für Bank-Lizenz auf Eis gelegt
Doch offenbar kommt es nun zu einer neuen strategischen Ausrichtung, denn die Schweizer Krypto-Boutique hat einen Strategiewechsel beschlossen, in dessen Zusammenhang Andrej Majcen, Mitgründer und ehemaliger Leiter der globalen Expansion, zum neuen CEO ernannt wurde. Zeitgleich verkündete Bitcoin Suisse Mitte Januar, man wolle die Pläne für den Fokus auf das Erlangen einer Banklizenz auf Eis legen.
Aufgrund der veränderten äusseren Umstände böten sich weitere Lizenzoptionen für Bitcoin Suisse an, die besser zum bewährten Geschäftsmodell passen würden, hiess es in einer Pressemitteilung. Diese Optionen wolle man nun "alternativ zu einer Schweizer Banklizenz evaluieren" und dabei den Fokus auf das Geschäft sowie die geplanten Expansion in neue Zielmärkte" legen, so Neu-CEO Majcen. "Unsere Zukunftsvision über die Bedeutung von Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte, sowie unsere Fähigkeit, Trends, die unseren Markt prägen, zu antizipieren und zu nutzen, und unsere Beständigkeit über mehrere Krypto-Winter hinweg waren und sind entscheidend für den Erfolg von Bitcoin Suisse", betont der Konzernchef weiter.
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Neue Pläne zu kurzsichtig gedacht?
Statt sich also weiter um eine Banklizenz zu bemühen, will das Unternehmen seine Internationalisierung vorantreiben und insbesondere im Nahen Osten weiter expandieren.
Die aktuelle Erholung an den Kryptomärkten könnte Bitcoin Suisse bei seiner Neuausrichtung zu gute kommen, zuletzt sei dank des anziehenden Handels- und Staking-Geschäfts wieder neues Kundenvermögen hinzugekommen, schreibt etwa die NZZ. Offenbar wolle man sich nicht auf einen "cold freeze" einlassen, also ein Einfrieren von Angebot und Geschäftsmodell vom Zeitpunkt des Antrages bis zum Entscheid der Finma über die Erteilung einer Banklizenz, heisst es bei dem Blatt weiter.
Wie nachhaltig der neue Weg ist, bleibt abzuwarten. Kurzfristig könnte der Fokus auf schnelle Gewinne am sich erholenden Kryptomarkt aber durchaus positiv auf die Bilanz einwirken und dem Unternehmen aus den roten Zahlen helfen. Insbesondere institutionelle Kunden dürfte die neue Bitcoin Suisse-Strategie aber nicht überzeugen, die werden ihr Geld wohl eher Unternehmen mit Bank-Lizenz anvertrauen.
Offen bleibt in diesem Zusammenhang auch, ob die Abkehr vom Wunsch, eine regulierte Alternative zu klassischen Banken zu werden, negative Folgen für die Reputation des Unternehmens haben wird.
Redaktion finanzen.ch
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