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Nach Twitter-Abgang 03.01.2022 23:47:00

Block-CEO Jack Dorsey mit optimistischer Prognose für den Bitcoin - Kritik an Web3

Block-CEO Jack Dorsey mit optimistischer Prognose für den Bitcoin - Kritik an Web3

Nachdem sich Twitter-Mitgründer Jack Dorsey von der Führungsspitze des Kurznachrichtendienstes zurückgezogen hat, will er seinen Fokus nun auf den Zahlungsdienstleister Block legen. Passend dazu zeigte sich der bekennende Bitcoin-Fan erneut optimistisch, was die Zukunft der Cyberdevise angeht.

• Twitter-Mitgründer Dorsey lässt Führungsspitze hinter sich
• Optimistische Prognose für Bitcoin
• Warnung vor Web3-Enttäuschung

Bitcoin-Fan Jack Dorsey verlässt Twitter - Fokus auf Block

In der Vergangenheit hat sich Jack Dorsey, Mitgründer des Kurznachrichtendienstes Twitter und des Zahlungsdienstleisters Block, der zuvor unter dem Namen Square bekannt war, bereits des Öfteren positiv über Kryptowährungen geäussert. Nicht nur führte der Medienkonzern unter Dorseys Leitung im September 2021 die Möglichkeit ein, Trinkgelder in Form von Bitcoin an Twitter-Nutzer zu verteilen, auch verkaufte der Unternehmer seinen ersten Tweet im Frühjahr als NFT - für einen stolzen Preis von 1'630 Ether, was damals etwa 2,9 Millionen US-Dollar entsprach.

Ausbau des Kryptogechäfts

Vor kurzem hat Dorsey den Rücktritt von seinem CEO-Posten bei Twitter bekanntgegeben, um sich nun voll und ganz auf den Bezahldienst zu konzentrieren. Auch der Namenswechsel von Square zu Block wurde erst vor wenigen Wochen angekündigt und soll eine Fokusverschiebung hin zu Kryptowährungen einläuten. Nicht nur ist der neue Firmenname Block eine Anspielung auf die Blockchain-Technologie, der zahlreiche Kryptowährungen zugrunde liegen. Mit "tbDEX" hat der Unternehmenszweig TBD im November 2021 ein Protokoll angekündigt, das unter anderem dem Austausch von Vermögenswerten digitaler Natur, aber auch realer Güter und Fiatwährungen dienen soll - und zwar anonym. Wie "The Guardian" schreibt, könnte die Austauschplattform dabei andere Kryptowährungen als den Bitcoin ausschliessen. Und auch in der Zahlungsapp des Konzerns seien derzeit nur Transaktionen mit dem Krypto-Urgestein möglich, nicht aber mit Konkurrenten.

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Hohe Erwartungen an den Bitcoin

Damit soll der Bitcoin die Art und Weise, wie Menschen bezahlen, verändern, wie Dorsey immer wieder betonte. So hat der Unternehmer bereits im August auf seinem Twitter-Profil prognostiziert, dass die nach Marktkapitalisierung gewichtet grösste Kryptowährungen nicht nur die USA, sondern langfristig auch die ganze Welt vereinen werde.

Nun legte der Krypto-Fan nach. Auf die Frage von US-Rapperin Cardi B, ob er glaube, dass Kryptowährungen in der Zukunft den US-Dollar ablösen, zeigte sich Dorsey von den Qualitäten des Coins überzeugt.

"Ja, der Bitcoin wird das tun", so Dorsey im Dezember auf dem Kurznachrichtendienst.

Warnung vor Internetnachfolger Web3

Weniger optimistisch äusserte sich Dorsey jedoch über Web3, das als Nachfolger des derzeitigen Internets gehandelt wird. Das Konzept sieht vor, dass Nutzer weniger von den grossen Tech-Konzernen wie Alphabet und Meta abhängig sind und stattdessen eine "Demokratisierung des Internets" stattfindet. Möglich werden soll dies durch die Blockchain-Technologie. Damit sollen auch die digitalen Münzen Anwendung im Web3 finden. Dorsey scheint jedoch nicht an das Konzept zu glauben. "Man kann ‚Web3‘ nicht besitzen", so der Twitter-Mitgründer. Eine Form des Internets, die von grossen Firmen losgelöst ist, sei demnach unwahrscheinlich. "Es ist letztlich eine zentralisierte Einheit mit einem anderen Etikett. Man sollte wissen, worauf man sich einlässt …". Zur Verdeutlichung teilte er ausserdem eine Karikatur, die zeigen soll, dass vor allem die Grosskonzerne von Web3 profitieren, während Kleinanleger auf der Strecke bleiben.

Twitter-Abgang könnte Krypto-Boom befeuern

Trotz einer hohen Volatilität könnte Dorseys Rückzug von der Twitter-Führungsspitze dem Kryptomarkt sogar zugutekommen, glaubt Fundstrat-Chefstratege Tom Lee. Das Kryptogeschäft bei Block habe nämlich ein enormes Potenzial, wie der Experte gegenüber dem US-Sender "CNBC" erklärte. Anlegern rät der Analyst, kurzfristige Kursschwankungen auszusitzen. "Jedes Jahr macht der Bitcoin alle seine Gewinne in 10 Tagen und wenn Sie Bitcoin an diesen 10 Tagen nicht besitzen, haben sie jährlich 25 Prozent verloren", so der Experte. Daher sei es wichtig, am Ball zu bleiben.

Dorsey-Nachfolger Parag Agrawal könnte Twitters Kryptogeschäfte weiterführen

Aber auch ohne Dorseys Führung wird das Thema Kryptowährungen bei Twitter auch in Zukunft eine tragende Rolle spielen. Mit dem Abgang des Unternehmensgründers rückte nämlich Parag Agrawal auf die CEO-Position nach, der bei dem Medienkonzern zuvor die technische Leitung übernahm. Wie das Krypto-Portal "Decrypt" berichtet, soll der Dorsey-Nachfolger ebenfalls vom Trend um digitale Währungen begeistert sein, so eine anonyme Quelle. "Parag [Agrawal] war massgeblich an Bluesky (dem dezentralen Protokollprojekt) beteiligt, man kann also mit Sicherheit sagen, dass er ein Krypto-Anhänger ist", so die mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber der Nachrichtenseite. "Und selbst wenn er es nicht wäre, braucht Twitter ein grösseres Publikum und mehr Engagement, und Krypto ist eine äusserst wichtige Community dafür." Ob sich Agrawal in Zukunft aber als Befürworter von Bitcoin & Co. offenbart und ob Kryptowährungen damit auch eine immer grössere Rolle im Geschäft des Kurznachrichtendienstes spielen, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Steve Heap / Shutterstock.com,Frederic Legrand - COMEO / Shutterstock.com
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