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Upgrade steht an 09.02.2023 23:47:00

Ethereum-Blockchain bekommt neues Upgrade: So könnte sich das "Shanghai Fork" auf den Kryptomarkt auswirken

Ethereum-Blockchain bekommt neues Upgrade: So könnte sich das

Erst im September stand mit dem "Merge" ein folgenschweres Upgrade der Ethereum-Blockchain an. Nun steht bereits das "Shanghai-Upgrade" in den Startlöchern.

• "Shanghai-Update" soll im März ausgerollt werden
• Auszahlungen von Beacon-Chain möglich
• Sorge vor Verkaufswelle

Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake im September

Zwar war das Krypto-Jahr 2022 von einigen Negativmeldungen zu gecrashten Stablecoins sowie insolventen Lendern und Handelsplätzen gezeichnet, trotzdem gab es auch positive Meldungen vom Markt für digitale Währungen. So wurde im September auf der Ethereum-Blockchain das langersehnte Upgrade vom Proof-of-Work- (PoW) zum Proof-of-Stake-Verfahren (PoS), auch "The Merge" genannt, abgeschlossen. Das Netzwerk, dem die nach Marktkapitalisierung gewichtet zweitgrösste Kryptowährung zugrunde liegt, soll damit 99,99 Prozent weniger Energie verbrauchen als noch unter dem rechenintensiven PoW-Verfahren, das etwa auch beim Bitcoin zum Einsatz kommt.

Der erhoffte Kurssprung nach dem umfassenden Update blieb dennoch aus. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig am Merge selbst liegen, sondern ist wohl eher auf eine allgemeine Schwäche des Krypromarkts zurückzuführen, der derzeit noch tief im Krypto-Winter verharrt.

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"Shanghai-Upgrade" soll bereits im März folgen

Mit dem September-Upgrade ist es aber noch lange nicht getan. Bereits seit März 2022 arbeiten die Entwickler der Blockchain am Ethereum Improvement Proposal (EIP) mit der Nummer 4895, das auch als "Shanghai-Upgrade" bekannt ist. Im Dezember wurde dann angekündigt, dass die Hard Fork bereits im März 2023 ausgerollt werden soll. Die wichtigste Neuerung, die das Upgrade mit sich bringt, ist die Möglichkeit, gestakte Ether-Einheiten von der Beacon-Chain abzuheben. Bislang ist dies Nutzern, die ihre Ether staken, nicht möglich.

Abverkäufe gestakter Ether befürchtet

Einige Marktteilnehmer befürchten nun, dass es zu einem Massen-Abverkauf kommt, sobald die Neuerungen umgesetzt wurden. So ermittelte der Krypto-Analyseanbieter "CryptoQuant.com" kürzlich, dass zwölf Prozent des gesamten Ether-Bestands auf der Beacon-Chain ruhen - Tendenz steigend. Gleichzeitig nehmen die Reserven der Kryptowährung, die durch Kryptobörsen angeboten werden, immer weiter ab. Im Dezember lagen diese noch bei 15 Prozent, so die Berechnungen des Dienstleisters. "Die Angebots- und Nachfragedynamik wird sich nach der Fork verschieben, eine Preisvolatilität von $ETH steht bevor", so CryptoQuant.com.

Staking könnte an Attraktivität gewinnen

Krypto-Stratege Lucas Outumuro von IntoTheBlock gibt jedoch Entwarnung. So seien die Abhebungen der gestakten Ether auf eine Menge von 43'000 Stück pro Tag begrenzt, wie der Experte in einem Newsletter schrieb, der "CoinDesk" vorliegt. Damit dürfte es mehr als ein Jahr dauern, bis alle sich auf der Beacon-Chain befindlichen Einheiten übertragen wurden. Stattdessen dürfte das Shanghai-Upgrade Anleger eher dazu ermutigen, Ether zu staken. "Die Tatsache, dass Staker nun in der Lage sind, ihr Geld abzuheben, selbst wenn sie sich in eine Warteschlange einreihen müssen, könnte wiederum mehr Leute zum Staken ermutigen", so Outumuro.

Auch Messari-Analyst Kunal Goel rechnet damit, dass Staking durch die neue Fork an Attraktivität gewinnt. Im Vergleich zu anderen Proof-of-Stake-Netzwerken verfüge Ethereum derzeit noch über ein geringes Staking-Verhältnis, so der Stratege laut CoinDesk. Dies könnte sich nach dem Upgrade aber ändern: Dann könne die Staking-Rate auf 30 bis 50 Prozent steigen, so Goel.

Ether als "Krypto-Index"

Eine dramatische Verkaufswelle erwartet auch Jeff Dorman vom Vermögensverwalter Arca nicht, wie er gegenüber dem Portal erklärte. "Es könnte eine aufgestaute Nachfrage nach Liquidität von denjenigen geben, die in den letzten sechs oder so Monaten keine Liquidität hatten, aber dies wird mit Leichtigkeit von Leuten ersetzt werden, die zuvor nicht gestaket hatten, weil sie Liquidität brauchten", prognostizierte der Experte. Eine Investition in Ethereum könne sich ausserdem nicht trotz des Krypto-Winters lohnen, sondern genau aufgrund dessen. So bestehe nach wie vor ein grosses Interesse an Blockchain-Investitionen und den vier untergeordneten Bereichen Bitcoin, Stablecoins, NFTs und dezentralisierte Finanzen (DeFi), seit dem Crash der Kryptobörse FTX im vergangenen Jahr sind sich viele Anleger aber unsicher darüber, in welche Finanzprodukte sie investieren sollen. "Wenn man alle diese Bereiche der Blockchain mit einer Investition ausdrücken möchte, wäre es Ethereum", so Dorman im Hinblick auf Wrapped Bitcoin und Ethereums Vormachtstellung in den Bereichen Stablecoins, NFTs und DeFi. "In gewisser Weise ist ETH jetzt im Grunde ein Krypto-Index."

Update bringt auch Verbesserungen für Ethereum Virtual Machine

Etwas weniger Beachtung findet ausserdem eine weitere Neuerung, die das Shanghai-Upgrade mit sich bringt, aber ebenfalls weitreichende Folgen für das Netzwerk hat. Mit der Implementierung des EVM Object Format (EOF) werden die EIPs 3540, 3670, 4200, 4570 und 5450 ausgerollt, die die Ethereum Virtual Machine (EVM) verbessern, stabilisieren und für zukünftige Aktualisierungen vorbereiten sollen. In der Software-Umgebung werden Smart Contracts ausgeführt und der Status der Ethereum-Blockchain berechnet. Die Verbesserungen, die mit dem EOF eingeführt werden sollen, gelten als bislang grösstes Upgrade der EVM.

Redaktion finanzen.ch

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