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21.01.2022 23:30:00
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Grösste Gefahr für Anleger 2022: US-Regulierer warnen vor Krypto-Betrug
Die grösste Gefahr für Anleger im Jahr 2022 sind offenbar nicht eine Änderung der Geldpolitik, steigende Inflationsraten oder die Corona-Pandemie - sondern Krypto-Betrug. Das ergab eine jährliche Umfrage unter Regulierern aus Nordamerika.
• Betrug mit Bezug zu Kryptowährungen und digitalen Assets grösste Gefahr 2022
• Wegen fehlender Regulierung müssen Anleger selbst nachforschen
Die North American Securities Administrators Association, kurz NASAA, veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit den Top-Bedrohungen für Investoren. Dafür befragt die älteste internationale Anlegerschutzorganisation der Welt Regulierer aus Nordamerika nach den ihrer Meinung nach problematischsten Produkten, Praktiken oder Schemata. 2022 stehen dabei Investitionen mit Bezug zu Kryptowährungen und digitalen Assets ganz oben auf der Liste.
Steigende Beliebtheit des Kryptosektors als Gefahr für Anleger
Laut dem "Crypto Crime Report" nahmen Krypto-Verbrechen bereits 2021 kräftig zu. Den Hauptanteil machten dabei Betrügereien aus, gefolgt von Diebstahl, beispielsweise durch Hacker. Laut "CNBC" ist der Anstieg der Krypto-Kriminalität vor allem auch durch die steigende Verbreitung von Decentralized Finance-Plattformen bedingt. Denn durch DeFi werden klassische Mittelsmänner wie etwa Banken bei traditionellen Finanztransaktionen überflüssig - und Anleger geraten so im schlimmsten Fall in direkten Kontakt mit Betrügern.
Auch 2022 bleiben Krypto-Betrügereien laut NASAA für Anleger eine grosse Gefahr - und Kryptowährungen dadurch eine Assetklasse mit extrem hohem Risiko. Denn bedingt durch die starke Performance vieler Kryptowährungen im Jahr 2021 - zahlreiche Coins konnten neue Allzeithochs markieren - würden viele Investoren auf das schnelle Geld hoffen. Geschichten von "Krypto-Millionären" hätten im vergangenen Jahr einige Investoren angelockt, die ebenfalls ihr Glück im Kryptobereich versuchen wollten, schreibt die NASAA in ihrer Pressemitteilung. Im Ergebnis seien dann viele Geschichten von Menschen aufgetaucht, die viel gewettet und viel verloren hätten. Diese Entwicklung werde sich laut der Anlegerschutzorganisation auch 2022 fortsetzen.
Regulierer machtlos - Bildung und Information als Schutz vor Betrug
Die NASAA warnt daher zur Vorsicht beim Kauf von beliebten und volatilen unregulierten Assets, vor allem aus dem Krypto- und Digitalbereich. "Bevor man sich vom Krypto-Fieber mitreissen lässt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass Kryptowährungen und verwandte Finanzprodukte nichts anderes sein könnten als die öffentlichen Fassaden für Schneeballsysteme und andere Betrügereien", so Joseph Rotunda vom Texas State Securities Board in der Pressemitteilung. Denn da digitale Anlageinstrumente nicht in das existierende Rahmenwerk der Regulierungen fallen - und vor allem für unregistrierte Privatplatzierungen nicht dieselben Bedingungen für den Anlegerschutz gelten wie bei Platzierungen am öffentlichen Kapitalmarkt - sei es laut NASAA für Betrüger einfacher, mit solchen Produkten "die Öffentlichkeit abzuzocken".
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Um ihre Risiken zu minimieren, sollten Anleger laut der NASAA daher selbst aktiv werden und Nachforschungen über die Menschen hinter dem Investmentangebot anstellen, die Domainnamen sorgfältig prüfen und vor allem dann misstrauisch werden, wenn das schnelle Geld versprochen wird. "Das häufigste entlarvende Zeichen eines Investmentbetrugs ist das Angebot garantierter hoher Renditen ohne Risiko. Es ist wichtig für Investoren zu verstehen, worin sie investieren und bei wem sie investieren", so NASAA-Präsidentin Melanie Senter Lubin. Generell gelte: Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es im Normalfall auch so.
Auch bei diesen Finanzangeboten sollten Anleger vorsichtig sein
Investitionen mit Bezug zu Kryptowährungen und digitalen Assets stehen 2022 nicht zum ersten Mal auf der NASAA-Liste der Top-Bedrohungen für Privatanleger. Auch schon in den vergangenen zwei Jahren schaffte es diese Kategorie unter die Top 5, allerdings liegt sie 2022 zum ersten Mal auf dem Spitzenplatz. Als weitere grosse Gefahren für dieses Jahr identifizierte die Anlegerschutzorganisation ausserdem betrügerische Angebote in Verbindung mit Schuldscheinen, über soziale Medien und andere Internetplattformen angebotene Investitionsprogramme - diese lagen im Vorjahr noch auf Platz eins -, sowie Finanzierungspläne mit Bezug zu selbstverwalteten individuellen Rentenkonten (SDIRA).
Redaktion finanzen.ch
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