"Dr. Doom" |
04.06.2021 22:30:00
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Keine Alternative zu Vermögenswerten: Nouriel Roubini warnt vor Krypto-Blase
Wirtschaftswissenschaftler Nouriel Roubini, der unter Anlegern als "Dr. Doom" bekannt ist, erklärte kürzlich, dass Kryptowährungen wie Bitcoin keine Alternative zu anderen Instrumenten seien, um sich gegen Inflation abzusichern. Generell sprach er ihnen ab, überhaupt als Währung oder Vermögenswert zu zählen.
• Nouriel Roubini wettert erneut gegen Bitcoin
• "Dr. Doom": Kryptos sind keine Währungen oder Vermögenswerte - Blase am Markt
In einer Notiz teilten Goldman Sachs-Analysten laut "CNBC" kürzlich ihre Ansichten darüber mit, ob Bitcoin und Ethereum als Anlageklasse betrachtet werden sollten oder nicht. Dazu fragten die Analysten auch mehrere Experten außerhalb der US-Großbank nach ihrer Meinung - darunter auch "Dr. Doom" Nouriel Roubini.
Bitcoin: keine Alternative zum Schutz vor Inflation
Nouriel Roubini ist als harter Kritiker von Kryptowährungen bekannt. Bereits in der Vergangenheit wetterte "Dr. Doom" gegen den Bitcoin. Nun hat Roubini im Interview mit Goldman Sachs erklärt, dass der Bitcoin keine Alternative darstelle, um sich gegen Inflation abzusichern, berichtet "MarketWatch". Nur weil etwas knapp sei, bedeute das nicht, dass es einen fundamentalen Wert habe. "Es ist nicht schwierig, etwas mit begrenztem Angebot zu schaffen, und es gibt keinen Grund, warum künstliche Knappheit an und für sich wertvoll ist", zitiert "Markets Insider" den Ökonomen.
Roubini sprach im Interview Kryptowährungen sogar generell den Status als Währung oder Vermögenswert ab.
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Kryptos sind keine Währungen
Als Begründung für seine Nicht-Anerkennung von Kryptos als Währungen führte Roubini laut "MarketWatch" an, dass die digitalen Coins vier entscheidende Kriterien nicht erfüllen - nämlich, dass sie als Recheneinheit, Zahlungsmittel, stabiler Wertspeicher und als einzelne Numeraire fungieren können müssen. "Bitcoin und die meisten anderen Kryptowährungen haben keine dieser Funktionen", zitiert "Markets Insider" Roubini. Außerdem habe der Ökonom betont, dass Bitcoin nur sieben Transaktionen pro Sekunde ausführen könne, während das Visa-Netzwerk 65'000 Transaktionen pro Sekunde schaffe. Außerdem wiederholte er seinen Witz, dass "selbst die Familie Feuerstein ein ausgeklügelteres System hatte, indem sie Muscheln als einen einzigen Zahlenwert verwendeten, um den Preis verschiedener Waren zu vergleichen".
Kryptos passen nicht zur Definition eines Vermögenswertes
"Vermögenswerte haben einen gewissen Cashflow oder Nutzen, der verwendet werden kann, um ihren fundamentalen Wert zu bestimmen", gibt "Markets Insider" den Wirtschaftswissenschaftler der New York University wieder. Roubini zufolge haben Bitcoin und andere Kryptowährungen jedoch keinen Cashflow oder Nutzen - während zum Beispiel Aktien Dividenden, Anleihen einen Coupon oder Kredite Zinsen bieten. Und da Bitcoin und andere Kryptowährungen weder Einkommen noch Nutzen böten, ergebe sich auch keine Möglichkeit, einen fundamentalen Wert zu ermitteln.
Hohe Volatilität - Hürde für institutionelle Investoren?
Roubini zweifelt aufgrund der hohen Volatilität außerdem daran, dass institutionelle Investoren Kryptowährungen tatsächlich massenhaft in ihre Asset-Allokationsmodelle aufnehmen werden. "Jeder Schatzmeister, der in etwas investiert, das über Nacht um 15 Prozent an Wert verliert, wird gefeuert. Sicher, Elon Musk kann es tun, weil er der Boss ist, obwohl er sich seither aus Umweltgründen etwas zurückgezogen hat bei Bitcoin. Aber nur wenige andere Menschen sind in dieser Position", zitiert "Markets Insider" "Dr. Doom".
Die Volatilität des Kryptomarktes wurde erst in den vergangenen Wochen wieder deutlich sichtbar. Nachdem der Bitcoin Anfang Mai noch nahe der runden Marke von 60'000 US-Dollar notierte, fiel er im Laufe des Monats zeitweise bis auf rund 33'000 US-Dollar zurück. Anschließend näherte er sich wieder der Marke von 40'000 US-Dollar - Ende vergangener Woche gaben viele Digitalwährungen dann annähernd zweistellig nach und der Bitcoin fiel auf rund 35.000 US-Dollar zurück. Auch die zweitgrößte Kryptowährung Ether gab um rund zehn Prozent nach und sackte damit unter die Marke von 2.500 US-Dollar.
Für Bewegung bei den Kryptokursen sorgten in der jüngsten Vergangenheit vor allem Twitter-Beiträge von Tesla-Chef Elon Musk, der den Bitcoin-freundlichen Kurs des US-E-Autobauers revidierte und den hohen Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks anprangerte, sowie kritische Äußerungen der chinesischen und der japanischen Notenbank zu Digitalanlagen.
"Dr. Doom" warnt vor Blase
Da es laut Roubini nicht möglich sei, einen fundamentalen Wert für Kryptowährungen zu bestimmen, warnt er vor einer Blase am Kryptomarkt: "Eine Blase entsteht, wenn der Preis von etwas weit über seinem Grundwert liegt. Aber wir können nicht einmal den fundamentalen Wert dieser Kryptowährungen bestimmen, und dennoch sind ihre Preise dramatisch gestiegen. In diesem Sinne sieht das für mich wie eine Blase aus ", gibt "Markets Insider" Roubini wieder.
Mit seiner Meinung war "Dr. Doom" Nouriel Roubini im Goldman Sachs-Interview allerdings in der Minderheit. So sprach Goldman Sachs laut "MarketWatch" daneben auch mit hochkarätigen Krypto-Investoren wie Galaxy Digital Holdings-CEO Michael Novogratz und Grayscale Investments-CEO Michael Sonnenshein.
Redaktion finanzen.ch
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