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Nach Übernahme-Chaos um FTX 20.11.2022 14:48:00

"Krypto ist die Mutter aller Schneeballsysteme!": Nouriel Roubini kritisiert FTX, Binance & Co. scharf

Nach der Krise rund um die Krypto-Lender Celsius und Voyager, den Hedgefonds Three Arrow Capital und die digitalen Token TerraUSD und LUNA im Frühjahr, kam es kürzlich erneut zu Turbulenzen am Kryptomarkt.

• Turbulenzen am Kryptomarkt: FTX nach Zahlungsschwierigkeiten insolvent
• Rettungsaktion von Binance abgeblasen - FTX steckt wohl in zu grossen Schwierigkeiten
• Nouriel Roubini kritisiert FTX, Binance und El Salvadors Präsident Bukele

Die älteste und nach Marktkapitalisierung grösste Kryptowährung Bitcoin fiel vergangene Woche zeitweise unter die runde Marke von 16'000 US-Dollar und auch andere Kryptowährungen wie Ether gerieten deutlich unter Druck.

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FTX insolvent - Bankman-Fried als Chef zurückgetreten

Grund für die Aufregung am Kryptomarkt waren erneut Sorgen um die Stabilität des Krypto-Sektors. Die Krypto-Handelsplattform FTX.com war in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen im Milliardenwert geführt hatten. Nach den Berichten über die Liquiditätsprobleme des Konkurrenten FTX kündigte die Krypto-Börse Binance die teilweise Übernahme des Handelsplatzes an. Nur einen Tag später sagte Binance die Rettungsaktion jedoch bereits wieder ab. Auf Twitter schrieb das Unternehmen: "Wir haben entschieden, dass wir die potenzielle Akquisition nicht weiter verfolgen werden." Die Schwierigkeiten von FTX überstiegen die Fähigkeit des Unternehmens zu helfen, hiess es laut der Deutschen Presse-Agentur in einer Mitteilung.

Nachdem die Wertpapieraufsicht der Bahamas vergangenen Donnerstag bereits bekanntgegeben habe, bestimmte Vermögenswerte von FTX eingefroren und einen Insolvenzverwalter für die Abwicklung beantragt zu haben, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben von vergangenem Freitag Gläubigerschutz in den USA beantragt. Zudem gab FTX-Chef Sam Bankman-Fried seinen Rücktritt bekannt. Laut der Wertpapieraufsicht der Bahamas steht das Unternehmen unter anderem unter Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben.

Nouriel Roubini kritisiert Kryptomarkt

Auch Ökonom und Krypto-Kritiker Nouriel Roubini äusserte sich zu den Geschehnissen rund um den Krypto-Handelsplatz FTX.

Auf Twitter erklärte er am 8. November in Reaktion auf die zunächst angekündigte Rettungsaktion durch Binance: "Erst rettet FTX zusammenbrechende Krypto-Ponzi-Betrügereien. Jetzt bricht FTX zusammen und wird von Binance gerettet. Aber wer wird Binance retten, wenn dieses beschissene Kartenhaus zusammenbricht? Krypto ist die Mutter aller Schneeballsysteme! Binance will den Krypto-Rivalen FTX retten".

Wenig später schrieb er von einem Krypto-Kartenhaus, das sich in der Kernschmelze befinde und übte beim Kurznachrichtendienst Twitter auch Kritik an der Krypto-Börse Binance.

"Hoffentlich wird auch dieses abtrünnige Krypto-Kartenhaus bald entwirrt. Die Krypto-Börse Binance half iranischen Firmen, trotz Sanktionen 8 Milliarden Dollar zu handeln. Der Handel erfolgte über Irans grösste Krypto-Börse. Enthüllungen kommen inmitten der Untersuchung des US-Justizministeriums zu Binance", so Roubini.

Zu einem Artikel der Financial Times, den er auf Twitter teilte, schrieb Roubini: "99,9 % der Kryptowährungen sollten verboten oder reguliert werden, da es sich um den grössten kriminellen Betrug in der Finanzgeschichte handelt! Die Kryptowelt muss für Investoren und Nutzer sicherer gemacht werden. Wiederkehrende Krisen erfordern, dass die Branche Regulierung und Kontrollen akzeptieren muss".

Der Wirtschaftsprofessor warnte zudem: "Nach den total kriminellen Betrügereien von Celsius, FTX und Hunderten von Krypto-Ponzi-Schemata sollte NIEMAND (weder Kleinanleger-Trottel noch erfahrene Trottel) IRGENDEINER Krypto-Plattform/Börse vertrauen. Wenn Sie auch nur einen einzigen Cent in eine Krypto-Börse stecken, selbst in eine pseudo 'regulierte', sind Sie ein leichtsinniger Narr!"

Roubini: El Salvadors Präsident hat sein Land bankrott gemacht

Roubini kritisierte vor diesem Hintergrund ausserdem El Salvadors Präsident Bukele, der im vergangenen Jahr Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel in El Salvador einführte.

Auf Twitter schrieb er: "El Salvador ist bankrott, unabhängig davon, ob es Bitcoin in FTX hatte. Mit BTC auf diesen Ebenen sind sie INSOLVENT. Der kriminelle Bukele sollte also unabhängig davon für den Rest seines Lebens im Gefängnis sitzen. Er hat sein Land trotz besserer Beratung des IWF & aller anderen bankrott gemacht".

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Vivien Killilea/Getty Images for Berggruen Inst.
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