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14.10.2022 23:34:00
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Kryptowährung Stellar: Wer steckt dahinter?
Stellar wird häufig als die kleine Schwester von Ripple bezeichnet. Zeitweise befand sich der digitale Token sogar unter den Top 10 der Kryptowährungen, dabei war Stellar bis vor kurzem noch vollkommen unbekannt.
• Krypto-Pionier Jed McCaleb bei Gründung involviert
• Starke Kooperationspartner
Stellar - Ein neuer Stern am Krypto-Himmel
Bereits im Jahr 2014 wurde die Non-Profit-Stiftung "Stellar Development Foundation", kurz SDF, im US-Bundesstaat Delaware als gemeinnützige Organisation gegründet. Die Organisation entwickelte ein vollständig dezentrales Zahlungsnetzwerk, mit dem jeder Mensch beliebige Währungen senden und austauschen kann. Die Plattform nutzt dabei die Blockchain-Technologie als Infrastruktur. Eine Zeit lang galt Stellar als die kleine Schwester von Ripple, da zunächst dessen Protokoll verwendet wurde. SDF nahm jedoch einige Anpassungen am Netzwerk vor, was schnell zur Überlastung des Protokolls führte. Nach Ansicht von Stellar habe der Grund dafür in einem Fehler des Ripple-Netzwerks gelegen. Ripple selbst wies die Vorwürfe aber zurück. Seit Ende 2015 greift Stellar auf ein eigenes Protokoll zurück. Die zugrunde liegende Kryptowährung wird als Stellar Lumen oder auch XLM bezeichnet. Als Logo diente dem Protokoll lange Zeit eine kleine Rakete, seit 2019 ziert die Darstellung eines Planeten mit zwei Ringen das Projekt.
Aber wer steckt hinter dem Stellar-Netzwerk?
Hinter der Durchstarter-Kryptowährung steckt vor allem ein kluger Kopf - der US-Programmierer Jed McCaleb. Er ist der Gründer des bekannten File-Sharing-Netzwerkes eDonkey sowie der inzwischen geschlossenen Bitcoin-Börse Mt. Gox, die er später an Mark Karpelès verkaufte.
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Als McCaleb die damals noch grösstenteils unbekannte digitale Währung Bitcoin entdeckte, existierte noch keine Handelsplattform für solche Coins. Er reagierte schnell und startete Mt. Gox. Einige Zeit später bewies er erneut ein glückliches Händchen: McCaleb wurde Mitgründer der Kryptowährung Ripple. Allerdings trennte sich Ripple in einem millionenschweren Rechtsstreit schliesslich von McCaleb. Grund dafür war unter anderem, dass McCaleb eine Vielzahl an Ideen hatte, die die Verantwortlichen bei Ripple nicht umsetzen wollten. Basierend auf diesen Ideen gründete McCaleb schliesslich Stellar. Er habe schon immer viel darüber nachgedacht, wie man bestehende Technologien verbessern und schliesslich einsetzen könne, um die Welt zu verbessern und Ineffizienzen zu reduzieren, so McCaleb. Noch heute ist der Gründer bei SDF als Chefarchitekt tätig und sitzt neben Keith Rabois, Lin-Hua Wu und Ronaldo Lemos auch im Aufsichtsrat der Stiftung.
An der Seite von McCaleb stand bei Stellar zunächst Joyce Kim. Kim war zuvor als Rechtsanwältin bei angesehenen Kanzleien tätig. Gleichzeitig unterstützte sie ehrenamtlich verschiedene Projekte. Sie habe Stellar mit McCaleb ins Leben gerufen, da diese Technologie die Welt sinnvoller machen könne, so Kim. 2016 verliess sie jedoch die SDF, da sie neue Erfahrungen machen und neue Projekte unterstützen wollte. Kim steht McCaleb aber noch immer beratend zur Seite.
Wichtiges Mitglied des Gründungsteams war zudem der Computer-Wissenschaftler David Mazières von der Universität Stanford. Er verfasste das zugrunde liegende Whitepaper zum Stellar Consensus Protocol. Noch heute ist er bei Stellar als leitender Wissenschaftler tätig. Die Leitung von SDF hat derweil Denelle Dixon inne.
Bereits zahlreiche prominente Partner an Bord
Seit Oktober 2017 arbeitet Stellar mit IBM zusammen. Bei der Kooperation geht es um die Weiterentwicklung der Blockchain-Technologie, im Rahmen derer die "All-in-one"-Plattform World Wire entwickelt wurde. Diese soll unkompliziert in internationale Zahlungssysteme integriert werden können und damit Transaktionen für Banken beschleunigen. Werden Geldbeträge von Auftraggebern oftmals noch über eine Vielzahl an Banken als Zwischenstationen an den Empfänger überwiesen, soll der Ablauf deutlich verkürzt werden. So soll die Transaktion über die Bank des Senders an das World Wire-Netzwerk weitergeleitet werden, auf das auch die Bank des Empfängers direkt zugreift. Damit sollen Überweisungen nicht nur deutlich schneller ablaufen, sondern auch weniger kostenintensiv ausfallen.
Ein Jahr zuvor ging die SDF eine Kooperation mit Deloitte ein, einem der "Big Four"-Unternehmensberater weltweit. Bei dieser Zusammenarbeit wirkten ausserdem weitere Krypto-Projekte mit, um eine "revolutionäre Anwendung für grenzüberschreitende Zahlungen" zu entwickeln. "Banken sind bestrebt, die alten Systeme […] zu ersetzen.", so ein Berater bei Deloitte. Der Unternehmensberater hat sich inzwischen als führendes Unternehmen bei der Übernahme von Blockchain-Technologien etabliert. Um die Zusammenarbeit mit Stellar wurde es zuletzt jedoch ruhig.
2014 investierte zudem der Payment-Dienst Stripe drei Millionen US-Dollar in Stellar. Als Gegenleistung dafür erhielt Stripe zwei Milliarden XLM.
An weiteren Projekten und Kooperationspartnern mangelt es SDF ebenfalls nicht. Zu den Partnern der Stiftung gehören Binance, Bitfinex, Coinbase, HTC und viele weitere. 2017 startete McCaleb ausserdem die auf Stellar basierende Plattform Lightyear, die den globalen Zahlungs- und Währungsumtausch ermöglichen soll und 2018 mit Chain.com fusionierte. Das Unternehmen hört nun auf den Namen InterStellar und arbeitet nach wie vor eng mit der SDF zusammen.
Nach oben keine Grenzen
McCaleb zufolge sei die finanzielle Infrastruktur der Welt kaputt - es müssten zu viele Menschen ohne Ressourcen auskommen. Ziel der SDF sei es daher, kostengünstige Transaktionen für Nutzer ohne Zugang zu herkömmlichen Zahlungskanälen zu ermöglichen. "Stellar ermöglicht es, digitale Darstellungen aller Geldformen zu erstellen, zu versenden und zu handeln", informiert die Stiftung dazu auf der eigenen Webseite. "Es ist so konzipiert, dass alle Finanzsysteme der Welt in einem einzigen Netzwerk zusammenarbeiten können." Schnell und unkompliziert sollen Beträge transferiert und Assets übertragen werden können. Mittlerweile sind über die Stellar-Plattform sogar ICOs durchführbar.
Inzwischen befindet sich Stellar mit einer Marktkapitalisierung von etwa 3,27 Milliarden US-Dollar auf Platz 24 der grössten Kryptowährungen.
Redaktion finanzen.ch
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