Bären am Steuer? |
22.02.2021 23:42:00
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Kursrutsch nach Rekordhoch: Befindet sich Dogecoin in einer Korrektur oder einem Bärenmarkt?
In der Kryptowelt erhält momentan - neben dem Bitcoin - vor allem der Dogecoin viel Aufmerksamkeit. Die einstige Spasswährung gewann in den vergangenen Wochen dank prominenter Unterstützung an Stärke und erreichte neue Rekorde. Nun ist der Preis der Cybermünze jedoch wieder deutlich gefallen. Haben jetzt die Bären beim Dogecoin das Ruder übernommen?
• Elon Musk und Bitcoin als Haupteinflussfaktoren auf Dogecoin-Kurs
• Stärke des jüngsten Kursrückgangs entspricht Definition von Bärenmarkt
Der Dogecoin hat in den letzten Wochen eine wahre Achterbahnfahrt hingelegt. Während die Cyberdevise zum Jahreswechsel laut "CoinDesk" noch nur 0,0053885 US-Dollar kostete, liegt sie nun bei 0,057271 US-Dollar. Sie hat damit seit Jahresbeginn ein sagenhaftes Kursplus von fast 960 Prozent erzielt (Stand: 19. Februar 2021). Doch es ging zwischenzeitlich noch höher: Am 8. Februar erreichte der Dogecoin ein Rekordhoch bei 0,086 US-Dollar.
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Befeuert wurde die Rally der Kryptowährung zum einen von Reddit-Nutzern, die sich online zu gemeinsamen Käufen absprachen, und zum anderen durch Tesla-Chef Elon Musk, der auf Twitter in teils seltsamen Tweets den Dogecoin feierte. Doch seit dem Rekordhoch geht es für die Kryptowährung wieder deutlich abwärts - und auch daran ist Musk nicht ganz unschuldig. Am vergangenen Montag sorgte er beim Dogecoin für einen Preisrutsch von mehr als 13 Prozent, indem er auf Twitter sagte, er würde es unterstützen, wenn große Dogecoin-Besitzer den Großteil ihrer Coins verkaufen würden. In einem weiteren Tweet legte er dann sogar noch einmal nach und behauptete, er würde diesen Dogecoin-Haltern sogar richtige US-Dollar zahlen, wenn sie ihre Accounts auflösen würden.
I will literally pay actual $ if they just void their accounts
- Elon Musk (@elonmusk) February 15, 2021
Es ist wohl davon auszugehen, dass in der Folge nicht nur die angesprochenen großen Dogecoin-Besitzer - laut "CoinTelegraph" halten gerade einmal zwölf Personen rund 50 Prozent aller Dogecoins - einen Teil ihrer Kryptos verkauft haben, sondern auch viele Kleinanleger sich aus Verunsicherung - oder in der Hoffnung auf Geldgeschenke von Elon Musk - von ihren Hundemünzen getrennt haben.
Dogecoin im Bärengebiet?
Mit dem Kursrutsch zu Wochenbeginn liegt der Dogecoin nun rund 33 Prozent unterhalb seines kürzlich markierten Allzeithochs (Stand: 19. Februar 2021) - und erfüllt damit technisch gesehen das Kriterium für einen Bärenmarkt. Denn von einem solchen spricht man, wenn ein Asset um 20 Prozent oder mehr von seinen jüngsten Höchstständen zurückkommt. Ein weiteres Kennzeichen eines Bärenmarktes ist daneben auch eine negative Investorenstimmung, die die letzten Tweets von Elon Musk durchaus ausgelöst haben könnten. Auch die Rekorde beim Bitcoin sprechen paradoxerweise dafür, dass Investoren gegenüber dem Dogecoin nun womöglich negativer eingestellt sind. Denn wenn die größte Kryptowährung deutlich steigt, wenden sich Kryptoanleger oft von Altcoins ab und dem Bitcoin zu. Dazu passt auch, dass der Dogecoin laut "MarketWatch" bereits am Sonntag vor einer Woche, also am Tag eines neuen Bitcoin-Rekords und dem Vortag der Musk-Tweets, schon rund 20 Prozent unter seinem Allzeithoch lag und laut "CoinTelegraph" auch andere Altcoins seit der neuen Bitcoin-Bestmarke 20 Prozent oder mehr an Wert verloren haben.
Doch ein weiteres Kennzeichen für einen Bärenmarkt ist normalerweise auch, dass sich der Kurseinbruch über einen längeren Zeitraum, also mehrere Wochen oder gar Monate, recht kontinuierlich fortsetzt. Sollte der Kursrutsch nur wenige Tage anhalten, spricht man normalerweise von einer Korrektur - egal wie stark es nach unten geht. Um beim Dogecoin von einem Bärenmarkt zu sprechen, ist es dementsprechend momentan noch etwas zu früh - zumal die Cyberdevise im Januar einen noch härteren Rückschlag verkraften musste und sich davon problemlos wieder erholt hatte. Denn Ende Januar fiel der Dogecoin-Kurs laut "CoinDesk" um knapp 70 Prozent von rund 0,078 US-Dollar auf 0,024 US-Dollar. Danach ging es jedoch schon bald wieder nach oben bis zum neuen Rekordhoch am 8. Februar. Der Kursverlust war somit also nur von kurzer Dauer und markierte nicht den Beginn eines Bärenmarktes, auch wenn seine Größe dafür ausgereicht hätte. Aktuell wirkt die Abwärtsbewegung beim Dogecoin zwar kontinuierlicher und langanhaltender als im Januar, von einem Bärenmarkt sollte man dennoch zum jetzigen Zeitpunkt wohl noch nicht sprechen.
Reddit-Nutzer haben Dogecoin wohl noch nicht abgeschrieben
Auf Reddit sind die Meinungen im Dogecoin-Unterforum gespalten, ob sich der Dogecoin nun in einem Bärenmarkt oder nur in einer Korrektur befindet. In dem weiteren Unterforum "SatoshiStreetBets", über das sich Nutzer zu gemeinsamen Krypto-Käufen verabredet haben, herrscht weiter der Glaube an den Dogecoin vor. "Keine Panik, es ist alles in Ordnung #dogecoin", schreibt dort ein Nutzer mit Bezug auf die letzten Tweets von Elon Musk und verweist darauf, dass eine weniger starke Konzentration der Dogecoins auf einzelne Besitzer letztlich etwas Gutes sei und der Kryptowährung auf lange Sicht zum Erfolg verhelfe. Laut "MarketWatch" hoffen einige Nutzer des Forums auch immer noch, den Dogecoin auf 1,00 US-Dollar bringen zu können.
Experten bleiben gegenüber dem einstigen Spaßcoin jedoch kritisch eingestellt, da er im Vergleich zu anderen Kryptos keinen wirklichen Nutzen hat. So sagte etwa Nic Carter, ein Risikokapitalgeber im Kryptobereich, gegenüber "CNBC", dass durchschnittliche Investoren Schaden davontragen könnten, wenn sie spekulative Wetten auf ein Asset ohne wirklichen Zweck eingehen. Auch gegenüber Elon Musk und seinen Tweets zeigte sich Carter kritisch: "Es ist irgendwie befremdlich zu sehen, dass Elon Musk so enthusiastisch demgegenüber ist", so der Experte. Auch wenn Dogecoin sich aktuell also noch nicht mit Sicherheit in einem Bärenmarkt befindet, kann es für Anleger nicht schaden, auf der Hut zu sein.
Redaktion finanzen.ch
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