Bitcoinbär vs Bitcoinbulle |
17.05.2021 21:04:00
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Meinungen gehen auseinander: Bitcoin eine Blase - oder weiteres Aufwärtspotenzial?
Der Bitcoin eilte jüngst noch von Rekord zu Rekord. Doch genau so extrem wie der Kursanstieg sind auch die polarisierenden Meinungen über die Kryptowährung.
• Bitcoin-Fans und -Gegner stehen sich gegenüber
• Extreme Positionen zu Kryptowährungen
Für die einen sind sie die Währungen der Zukunft, für die anderen Hackerwährungen, die von Kriminellen genutzt werden. Die Meinungen über Bitcoin und Co. lagen schon immer weit auseinander, und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Euphorische Bitcoin-Fans
Das Interesse an Cyberwährungen wächst - auch bei Vermögenden: Laut einer Umfrage der Finanzberatungsorganisation DeVere Group halten 73 Prozent der Millionäre bereits Kryptoanlagen oder haben vor, dies bis Ende 2022 zu tun. Im Vergleich dazu waren es bei einer Umfrage im Jahr 2019 nur 68 Prozent.
Vielleicht liegt es ja daran, dass der jüngste Höhenflug des Bitcoin die teils fantastisch anmutenden Prognosen von Bitcoin-Fans realistischer erscheinen lässt. Selbst einige renommierte Experten haben inzwischen in das Bitcoin-Loblied eingestimmt. So gehen etwa die Analysten von Bloomberg in ihrem Krypto-Ausblick davon aus, dass die älteste und bekannteste Kryptowährung 2021 bis auf 400'000 US-Dollar steigen könnte.
Ferner verkündete ARK Investment-Gründerin Cathie Wood kürzlich, dass sie die BTC-Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar für niedrig halte. "Wir stehen erst am Start. Eine Billion US-Dollar ist nichts im Vergleich zu dem, was am Ende dabei herauskommen wird". Ähnlich äußerte sich auch Kryptowährungs-Experte Mike Novogratz: "Das Wachstum, das wir in unserer Branche noch sehen werden, wird atemberaubend sein. Wir fangen gerade erst an".
Auf die Spitze getrieben hat es im März Jesse Powell, der CEO der in den USA ansässigen Kryptowährungsbörse Kraken, in einem "Bloomberg"-Interview. Befragt zu den Aussichten für Bitcoin erklärte er: "Kurzfristig wird sie Gold als führendes Wertaufbewahrungsmittel ablösen. Ein Kursziel von einer Million US-Dollar innerhalb der nächsten zehn Jahre halte ich deshalb für ziemlich realistisch". Doch damit nicht genug: "Für die Menschen, die wirklich von Bitcoin überzeugt sind, steht fest, dass er sich bis zum Mond und zum Mars und schließlich zur Währung der Welt entwickeln wird." Laut Powell bedeutet dies, dass der Bitcoin irgendwann einen Wert erreichen wird, der dem Gesamtwert von US-Dollar, Euro und allen anderen Landeswährungen zusammen entspricht. Er ist überzeugt, dass die Menschen dazu übergehen werden, den Wert von Gütern und Dienstleistungen in Bitcoin zu bemessen, und deshalb geht er davon aus, dass der Bitcoin irgendwann "unendlich" viel wert sein wird.
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Bitcoin - eine Blase?
Doch trotz der Rekord-Rally in den vergangenen Monaten gibt es weiterhin viele Zweifler. Zu denen, die Kryptowährungen gegenüber nach wie vor kritisch eingestellt sind, zählt etwa die US-Großbank Bank of America. BoA-Analyst Francisco Blanch hat kürzlich klar gemacht, dass er einige Probleme bei Bitcoin sieht: Zum einen bewertet er den Transaktions-Prozess als ineffektiv, zum anderen sei der Miningprozess umweltschädlich. Außerdem kritisiert er, dass der Bitcoin-Handel von illegalen Aktivitäten gezeichnet sei.
Allgemein scheinen professionelle Investoren dem Bitcoin gegenüber eher abgeneigt zu sein und halten ihn für überbewertet. So hat eine Umfrage der Bank of America unter globalen Fondsmanagern ergeben, dass etwa 74 Prozent der Finanzexperten glauben, dass sich der Bitcoin in einer Blase befindet.
Für Alpine Macro-Volkswirt Chen Zhao ist der Bitcoin ein Ponzi-System, berichtet "TheStreet". Hierbei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der früheren Anlegern Gewinne ausbezahlt werden, die bei neueren Anlegern eingesammelt wurden. "Wir sind der Meinung, dass der Bitcoin keinerlei positiven Nutzen ausweist, außer der Hoffnung, dass Kryptowährungen in der Zukunft Geld werden könnten". Und weiter: "Sollte diese Hoffnung sterben, dann wird der BTC-Kurs auf null Dollar fallen."
Auch für den Self-Made-Milliardär Mark Cuban sind Kryptowährungen genau wie die Dot.com-Blase. Diese ist bekanntlich im Jahr 2000 geplatzt. Jedoch hat der TV-Star, der einmal in einem Interview erklärt hatte, dass er "lieber Bananen als Bitcoin haben würde", weil Bananen zumindest noch einen inneren Wert hätten, inzwischen eine etwas differenziertere Meinung zu Cyberdevisen: So erklärte der 62-Jährige im Januar in einem Tweet, er gehe davon aus, dass Bitcoin, Ethereum und ein paar andere digitale Devisen das Platzen der Blase überleben und danach florieren werden - so wie es beispielsweise Amazon- und eBay-Aktien nach der Dot.com-Blase gelungen sei.
Redaktion finanzen.ch
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