Pump & Dump |
02.07.2022 22:03:00
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Nach Krypto-Crash: US-Sammelklagen gegen Influencer
Den Hype um Kryptowährungen nutzen leider auch immer wieder Kriminelle aus. Nun müssen sich Kim Kardashian und zahlreiche weitere Promis in den USA vor Gericht verantworten, weil sie sich angeblich von Betrügern für deren Zwecke haben einspannen lassen.
• Sammelklage gegen Influencer
• Unklare Rechtslage
Inzwischen gibt es mehr als 15'000 verschiedene Kryptowährungen, entsprechend wichtig für deren Erfolg ist es, dass sie Aufmerksamkeit erlangen, um die Nachfrage zu steigern. Um dies zu erreichen überzeugten Steve Gentile und Giovanni Perone, die Schöpfer von EthereumMax, Reality-Star Kim Kardashian, Boxer Floyd Mayweather sowie eine Reihe von weiteren Prominenten, ihren Ruhm zu nutzen, um bei ihren Fans für die Kryptowährung zu werben. Doch nachdem EthereumMax praktisch wertlos wurde, sehen sich diese Promis nun mit dem Vorwurf konfrontiert, Teil eines Betrugs zu sein.
Die Werbung der Promis
Die Influencer, die sich wegen ihrer Werbung nun mit Klagen konfrontiert sehen, kommen zusammen auf Hunderte Millionen von Followern und haben damit eine beträchtliche Reichweite. Zwar ist nicht bekannt, wie viel sie konkret für die EthereumMax-Werbung erhalten haben, doch Berichten zufolge verdient beispielsweise Kim Kardashian bis zu einer Million US-Dollar pro gesponsertem Instagram-Beitrag. Laut der Klage haben 19 Prozent ihrer Fans, die ihre Instagram Stories verfolgt haben, auf sie gehört.
Auch Boxer Floyd Mayweather warb 2021 intensiv für EthereumMax, so etwa in Zusammenhang mit seinem vielbeachteten Boxkampf gegen den YouTube-Star Logan Paul, aber auch auf einer Bitcoin-Konferenz. Und auch der ehemalige NBA-Star Paul Pierce forderte seine Fans dazu auf, in EthereumMax zu investieren. Die enorme Reichweite der Stars zeigte ihre Wirkung und der Wert von EthereumMax vervielfachte sich rasch.
Pump & Dump
Doch schon kurze Zeit nach Floyd Mayweathers Boxkampf folgte ein böses Erwachen: Der Kurs der Kryptowährung EthereumMax, die übrigens nicht mit der weltweit zweitbeliebtesten Cyberdevise Ethereum verbunden ist, brach um mehr als 98 Prozent ein und der Coin ist damit im Grunde wertlos. Doch die Geschädigten wollen dies nicht einfach so hinnehmen und so ist inzwischen eine Sammelklage bei einem Gericht in Los Angeles anhängig.
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Die Schöpfer von EthereumMax bestreiten indes jedoch, dass es sich um einen umfassenden Plan zur Täuschung von Investoren gehandelt habe. Sie sprechen in Zusammenhang mit den Anschuldigungen von einer "irreführende[n] Erzählung" sowie von "Fehlinformationen über das EthereumMax-Projekt".
Unklare Rechtslage
Laut dem "Guardian" ist die Rechtslage im Krypto-Bereich sehr unklar, was es auch schwierig mache, jemanden rechtlich zu belangen. Zunächst einmal müsse ein Gericht entscheiden, ob es sich bei dem Asset überhaupt um ein Wertpapier handelt, dann erst könne untersucht werden, ob dieses betrügerisch beworben wurde. Daher sei es sehr fraglich, ob die werbenden Promis zur Verantwortung gezogen werden können.
Und in Bezug auf die Projekt-Verantwortlichen stelle sich zudem die Frage, wohin das Geld geflossen sei. Somit sei selbst bei einem Sieg vor Gericht fraglich, ob die Geschädigten ihr Geld jemals zurückerhalten.
Redaktion finanzen.ch
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