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Trotz starkem Euro 08.08.2020 22:38:00

Greenback unter starkem Druck: Darum kann der Euro den Dollar dennoch nicht vom Siegertreppchen stossen

Greenback unter starkem Druck: Darum kann der Euro den Dollar dennoch nicht vom Siegertreppchen stossen

Seit Beginn der Corona-Krise im März zeigt sich der Euro so stark wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Der US-Dollar verliert derweil immer mehr an Halt. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass die US-Währung ihren Platz auf dem Siegertreppchen aufgibt.

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• Euro laut EZB-Index auf Höchststand seit sechs Jahren
• US-Dollar gerät ins Wanken
• Zentralbanken haben Vertrauen in US-Währung

Euro während Corona-Krise stark

Basierend auf dem offiziellen Euro-Index der Europäischen Zentralbank, der die Gemeinschaftswährung mit den Währungen von 19 Handelspartnern wie Australien, der Schweiz und Kroatien gegenüberstellt, befindet sich der Euro momentan (Stand 04.08.) auf seinem Höchststand seit sechs Jahren. Gleichzeitig werden Stimmen lauter, die dementsprechend behaupten, dass der US-Dollar dem Untergang geweiht ist. Laut Mark Gilbert von Bloomberg werden Dollar-Kritiker enttäuscht sein. Trotzdem konnte der Euro vom Umgang der Eurozone mit der Corona-Pandemie profitieren, vor allem im Vergleich zu den USA. So ist die europäische Gemeinschaftswährung in diesem Jahr gegenüber dem US-Dollar bereits um 4,3 Prozent angestiegen.

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Politische Unsicherheiten wirken sich auf US-Dollar-Kurs aus

Weiterhin häufen sich bullishe Wetten auf den Euro. Die von der US-Behörde Commodity Futures Trading Commission zusammengestellten Zahlen zeigen, dass Handelspositionen, die von der Stärke der EU profitieren wollen, seit März kontinuierlich gestiegen sind - und damit den höchsten Stand seit April 2018 erreicht haben. So können Daten über die Infektionsraten als auch über die Todesfälle durch das Coronavirus den Eindruck vermitteln, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar gestützt werden solle, vor allem aufgrund der oft kritisierten Position der US-Regierung, was die Eindämmung des Virus angeht. Zusätzlich werden die weiter wachsenden Spannungen zwischen den USA und China sowie politische Unruhen durch die Präsidentschaftswahlen im November als weitere Risikofaktoren gesehen. Im Vergleich zu zehn Hauptkonkurrenten der US-Währung nehme der US-Dollar derzeit seine schwächste Position seit September 2018 ein, so Gilbert.

Vertrauen der Zentralbanken beschert dem US-Dollar weitere Amtszeit

Trotzdem sei die Geschwindigkeit, mit der Länder Corona-Lockerungen vollziehen, sowie Vergeltungsstrategien, die im Handelsstreit zwischen den USA und China an den Tag gelegt werden, nichts über die langfristige Wahrscheinlichkeit davon aus, ob der US-Dollar seinen Status als gefragteste Währung auf der ganzen Welt verlieren könnte. Globale Zentralbanken halten laut dem Internationalen Währungsfonds immense Mengen an Reserven, die etwa 11 Billionen US-Dollar entsprechen. Mehr als 60 Prozent davon seien tatsächlich in US-Dollar bemessen, was etwa 6,8 Billionen US-Dollar entspricht. Zum Vergleich: 20 Prozent der Reserven liegen in Euro vor, 6 Prozent in Yen und weniger als 5 Prozent in britischen Pfund.

Eine Umfrage unter 50 Zentralbanken, die kürzlich von der Investmentgesellschaft Invesco veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Nachfrage nach dem US-Dollar auch im nächsten Jahr noch gegeben sein wird. So wollten die Analysten von den Zentralbanken wissen, ob sich die Position des US-Dollar als wichtigster Wertspeicher für die weltweiten Handelsreserven ihrer Meinung nach in den nächsten fünf Jahren ändere. Mit überwältigender Mehrheit sprachen sich die Befragten für den US-Dollar aus.

Zwar könnte der Euro laut Gilbert während der Pandemie durchaus noch weiter zulegen, wenn auch hauptsächlich als Folge des schwachen US-Dollarkurses, trotzdem sei es stark übertrieben, von einem Untergang des US-Dollars als Weltreservewährung zu sprechen. Somit wird der Euro den US-Dollar wohl vorerst doch nicht vom Thron stoßen können.

Redaktion finanzen.ch

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