Neuer Krypto-Winter? |
23.06.2022 21:39:00
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Underperformance von Ether - Morgan Stanley-Analysten sehen Parallele zum Kryptoabschwung von 2018
Inflationssorgen belasten derzeit nicht nur die Aktienmärkte, auch am Kryptomarkt ging es in den vergangenen Wochen und Monaten steil abwärts. Die US-Bank Morgan Stanley sieht in der Underperformance von Ether gar eine Parallele zum Krypto-Abschwung von 2018.
• Entschlossene Zinswende belastet riskantere Anlagen wie Kryptowährungen
• Morgan Stanley: Ether-Underperformance spiegelt Kryptoabschwung von 2018 wider
Die Finanzmärkte leiden derzeit unter Inflationssorgen und einer damit einhergehenden Straffung der Geldpolitik. Die US-Notenbank signalisierte bereits, bei ihrem Versuch die Inflation einzudämmen, in Kauf zu nehmen, dass sich die wirtschaftliche Expansion verlangsamt. So leitete die Fed im März dieses Jahres eine Zinswende ein und erhöhte erstmals seit Ende 2018 wieder ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte - im Mai folgte ein Schritt um 0,5 Prozentpunkte, vor wenigen Tagen dann erst ein grosser Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Die entschlossene Zinswende belastet auch riskante Anlagen wie Kryptowährungen, die keine laufenden Erträge abwerfen - für Anleger werden festverzinsliche Wertpapiere wieder interessanter.
Inflationssorgen und Zinsanhebungen belasten Kryptomarkt
So ist es kaum verwunderlich, dass sich die Stimmung am Kryptomarkt im Laufe der letzten Monate verschlechtert hat. Während Bitcoin und Ether im November letzten Jahres noch neue Höchststände bei 68'763 US-Dollar respektive 4'865 US-Dollar erreichen konnten, notieren sie inzwischen bei rund 20'501 US-Dollar bzw. bei rund 1'102 US-Dollar (Stand: 22.06.2022). Das bedeutet für den Bitcoin ein Minus von etwa 70 Prozent seit seinem Allzeithoch im vergangenen Herbst - für Ether ging es derweil um rund 77 Prozent abwärts. Der Wert aller rund 19'800 Digitalwährungen beläuft sich laut CoinMarketCap derzeit auf etwa 860 Milliarden US-Dollar, während sich die Marktkapitalisierung vor rund einem halben Jahr noch bei fast drei Billionen US-Dollar bewegte.
Morgan Stanley-Analysten: Ether schneidet wie 2018 schlechter ab als Bitcoin
Auch die Analysten der US-Bank Morgan Stanley sehen in den steigenden Fed-Zinsen einen Belastungsfaktor für die Krypto-Preise. Wie CoinDesk berichtet, schrieb Morgan Stanley in einem Bericht, dass US-Dollar-Liquidität den Märkten entzogen werde und die Erwartungen höherer Zinssätze der Federal Reserve den Krypto-Preisen schadeten.
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Ether, als grösster Altcoin, schneide ausserdem genau wie während des Abschwungs auf den Kryptomärkten im Jahr 2018 derzeit wieder schlechter als Bitcoin ab. "Wenn das relative ETH/BTC-Kreuz fällt, ist dies ein Zeichen dafür, dass die breitere Krypto-Begeisterung nachlässt", da Geld aus den volatileren alternativen Münzen abgezogen werde, heisst es laut CoinDesk in der Notiz. Auch wenn der Preiszyklus von Ether in US-Dollar ähnlich wie 2018 sei, stellten die Analysten einen Unterschied fest: Während 2018 der Anteil der Einzelhändler deutlich höher gewesen sei, seien es diesmal vor allem institutionelle Investoren, die die Verkäufe vorantreiben.
Laut den Morgan Stanley-Analysten habe sich das Krypto-Äquivalent der quantitativen Straffung fortgesetzt, was den Absturz von Bitcoin auf unter das wichtige technische Niveau von 28.000 US-Dollar angeheizt habe. Die Investoren, die im letzten Jahr Bitcoin gekauft haben, seien nun ratlos und es gebe keine offensichtlichen technischen Niveaus, die man bis etwa 19'500 US-Dollar, dem Hoch von 2017, beobachten könnte, so die Experten der US-Bank.
Bei Stablecoins "geht die Ausgabe schnell zurück", heisst es laut CoinDesk im Bericht von Morgan Stanley und das habe dazu beigetragen, dass sich die Hebelwirkung innerhalb des "dezentralisierten Krypto-Ökosystems" seit Anfang Mai halbiert habe und die Preise von Krypto-Derivaten destabilisiert worden seien, da sie von ihren zugrunde liegenden Vermögenswerten abgewichen seien.
Bleibt abzuwarten, ob sich die Kryptowährungen aus ihrer Abwärtsspirale befreien können oder tatsächlich ein neuer Krypto-Winter droht.
Redaktion finanzen.ch
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