Bitcoin-Mining |
18.09.2021 22:03:00
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Unerlaubtes Mining: Heimlich errichtete Bitcoin-Anlagen in Kanada müssen schliessen
Im kanadischen Alberta hat ein Unternehmen die günstige Energie von stillgelegten Gasquellen für das Mining von Bitcoin genutzt. Dem wurde wegen Lärmbeschwerden der Anwohner nun jedoch ein Riegel vorgeschoben.
• Behörde schliesst illegale Mining-Anlagen
• CEO gesteht Fehler ein
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In der kanadischen Provinz Alberta hat die zuständige Behörde entschieden, dass zwei illegale Gaskraftwerke, die für Bitcoin-Mining genutzt wurden, ausser Betrieb genommen werden müssen, wie heise.de berichtet. Die Aktiengesellschaft Link Global Technologies hatte zwei der vielen stillgelegten Gasquellen, deren klassischer Betrieb sich nicht mehr rentiert hat, von der Firma MAGA Energy gemietet und vor Ort kleine Kraftwerke sowie Container mit Bitcoin-Mining-Hardware installiert. Solche Gasquellen, von denen es in der Region zehntausende gibt, sind eine beliebte Quelle günstiger Energie für Bitcoin-Miner. Das Unternehmen betreibt das Mining seit Sommer 2020 rund um die Uhr - was auch bedeutet, dass die Generatoren Tag und Nacht im Einsatz sind. Und die machen zum Leidwesen der Anwohner einen Haufen Lärm.
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Eine der Anlagen befand sich nämlich in Sturgeon nahe einer Nobel-Wohnanlage, deren Bewohner die Ruhe und Stille ihrer Siedlung ganz besonders zu schätzen wissen. Durch die Generatoren und Lüftungsanlagen der Mining-Anlage fanden sie sich auf einmal einer grossen Lärmbelastung ausgesetzt. Einer der Anwohner beschrieb die Auswirkungen gegenüber der CBC, dem englischsprachigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk Kanadas, folgendermassen: "Es ist fast wie das Aufwärmen eines Flugzeugmotors auf dem Rollfeld".
Behörde spricht Vertriebsverbot aus
Gegen die Link Global, die sich weder um Genehmigungen noch Bescheinigungen bemüht hatte, sprach die zuständige Behörde zunächst ein vorläufiges und nun schliesslich auch ein endgültiges Betriebsverbot aus. Wie heise.de erklärt, dürfen in Alberta Generatoren unter 10 Megawatt zum Eigenbedarf genehmigungsfrei betrieben werden, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie niemanden beeinträchtigen, Lärmschutzbestimmungen einhalten und keinerlei negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Generatoren von Link Global überschreiten jedoch nachts die zulässige Lautstärke, stellen für die Nachbarn ein grosses Ärgernis dar und verbrennen Erdgas, was CO2-Emissionen verursacht und damit die Umwelt schädigt.
CEO räumt Fehler des Unternehmens ein
Der CEO der Link Global, Stephen Jenkins, bezog gegenüber der CBC Stellung und bekannte sich zu seinem eigenen Fehlverhalten: "Es ist mein Fehler". Auch bezüglich der Lärmbelästigung gestand Jenkins ein: "Ich übernehme die volle Verantwortung. Wir haben die Nachbarn nicht mit einbezogen". Der Kompromissvorschlag des Unternehmens, nur tagsüber Bitcoin-Mining zu betreiben, wurde von der Behörde abgewiesen. Auch die Argumente des CEOs bezüglich der aus dem Mining resultierenden Vorteile für die Umwelt konnten die Beamten nicht umstimmen. Jenkins hatte angeführt, dass manchen brachliegenden Gasquellen Methan entweiche, ein sehr potentes Treibhausgas. Da die Link Global nur brachliegende Gasquellen nutze und keine neuen bohre, könne die Methanbelastung so vermieden werden.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.ch
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