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Bedingungen festgelegt 21.01.2021 21:00:00

US-Banken bald im Kyptogeschäft aktiv? US-Behörde ebnet Weg für Nutzung von Stablecoins

US-Banken bald im Kyptogeschäft aktiv? US-Behörde ebnet Weg für Nutzung von Stablecoins

In einem öffentlichen Schreiben hat die US-Behörde Office of the Comptroller of the Currency Anfang des Monats die rechtlichen Bedingungen für die Nutzung von Stablecoins bei US-Banken festgelegt. Mithilfe von Knotenpunkt-Verifizierungsnetzwerken soll ein effizienterer, effektiverer und stabilerer Zahlungsverkehr möglich sein.

• Bankkunden sollen Zahlungstransaktionen mit Stablecoins vornehmen können
• Vorteile von Echtzeitzahlungen durch Verifizierungsnetzwerke
• Warnung vor Gefahren im Umgang mit Kryptowährungen

US-Behörde spricht sich für Krypto-Nutzung aus

Anfang Januar veröffentlichte das Office of the Comptroller of the Currency (OCC), eine Behörde des US-amerikanischen Finanzministeriums, ein Schreiben, in dem nationale Banken und Bundessparkassen die Erlaubnis erhielten, an unabhängigen Knotenpunkt-Verifizierungsnetzwerken teilzunehmen sowie Zahlungsaktivitäten und andere Vorgänge des Bankgeschäfts mit Stablecoins wie Tether durchzuführen. "Während Regierungen in anderen Ländern Echtzeit-Zahlungssysteme aufgebaut haben, haben sich die Vereinigten Staaten auf ihren Innovationssektor verlassen, um Echtzeit-Zahlungstechnologien bereitzustellen", so der amtierende Comptroller of the Currency Brian P. Brooks. "Einige dieser Technologien werden von Bankenkonsortien aufgebaut und verwaltet, andere basieren auf unabhängigen Knotenverifizierungsnetzwerken wie Blockchains."

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Stablecoin-Zahlungen im Namen von Bankkunden ermöglichen

Brooks erklärt, dass die Arbeitsgruppe des Präsidenten für Finanzmärkte, die geschaffen wurde, um Lösungsvorschläge für Marktkrisen zu erarbeiten, erst kürzlich ein Rahmenwerk erstellt habe, das die breitere Nutzung von Stablecoins vorsieht. Dazu wurden mögliche Risiken identifiziert und verwaltet. Mit dem jüngsten Schreiben des OCC sollen diese Erkenntnisse nun validiert werden, wie der Leiter der Behörde wiedergibt. "Unser Schreiben beseitigt jegliche Rechtsunsicherheit über die Befugnis von Banken, sich als Validierungsknoten an Blockchains anzuschließen und damit Stablecoin-Zahlungen im Namen von Kunden zu tätigen, die zunehmend die Geschwindigkeit, Effizienz, Interoperabilität und niedrigen Kosten verlangen, die mit diesen Produkten verbunden sind", so Brooks.

Verifizierungsnetzwerke sollen für Sicherheit sorgen

Um dies zu ermöglichen, sollen Knotenpunkt-Verifizierungsnetzwerke wie Blockchains zum Einsatz kommen. So sollen Nationalbanken und Bundessparkassen Zahlungstransaktionen validieren, speichern und aufzeichnen können und diese somit als Knotenpunkt eines Netzwerks verwenden. Damit soll ein effizienterer, effektiverer und stabilerer Zahlungsverkehr ermöglicht werden, der über die Vorteile von Echtzeitzahlungen verfüge, welche in anderen Ländern bereits eingesetzt werden. Laut dem OCC können Zahlungen über ein Verifizierungsnetzwerk demnach sicherer und widerstandsfähiger abgewickelt werden, da der dezentrale Aufbau des Netzes vor der Manipulation der Datensätze durch Dritte schützt. Außerdem können Verifizierungsnetzwerke und Stablecoins auch für andere zulässige Zahlungsaktivitäten eingesetzt werden, wie die Behörde bekanntgibt. Dabei müssen die Institute allerdings auf geltende Gesetze sowie "sichere, solide und faire Bankpraktiken" achten.

Dynamische Risikostrategien notwendig

Dennoch warnt das OCC vor Risiken, die bei der Nutzung der Netzwerke auftreten können - und appelliert hier an die Banken, bei denen diese Anwendung finden. So ruft die Behörde die Institute zur Wachsamkeit auf, da operationelle Risiken, Compliance-Risiken wie etwa Geldwäscheaktivitäten und Terrorismusfinanzierung sowie auch Betrug reale Gefahren im Umgang mit Kryptowährungen darstellen. Hier sei ein ausgeprägtes technologisches Fachwissen von Nöten, das Banken in der Regel aber aufgrund ihrer Erfahrung mit anderen elektronischen Aktivitäten bereits mitbringen, wie etwa elektronische Verwahrungsdienstleistungen, digitale Zertifizierungen oder Datenverarbeitungsdienstleistungen. Dennoch rät die Behörde Banken, ständig neue Risikomanagementstrategien zu entwickeln und umzusetzen, da das Geschäft mit Kryptowährungen durchaus dynamisch sei.

Allgemeines Umdenken in der Bankenbranche

Damit spricht sich die Behörde für einen offenen Umgang mit digitalen Devisen aus. Brooks' Einstellung gegenüber Kryptowährungen könnte aber auch in seinem Lebenslauf begründet liegen. So nahm er zwischen 2018 und 2020 bereits beratende Funktionen beim Blockchain-Startup Spring Labs ein, das es sich zum Ziel gesetzt hat, einen branchenübergreifenden, sicheren und datenschutzkonformen Datenaustausch zu ermöglichen. Von September 2018 bis März 2020 war er außerdem bei der Krypto-Börse Coinbase als Rechtsvorstand tätig. Seit Mai 2020 ist Brooks der Leiter des Office of the Comptroller of the Currency.

Das Schreiben der Behörde spiegelt den allgemeinen Trend von Kryptowährungen wider, die mehr und mehr Akzeptanz bei traditionellen Kreditinstituten finden. Ein bekanntes Beispiel dafür, dass in der Bankenbranche ein Umdenken stattfindet, ist etwa die US-amerikanische Großbank JPMorgan, deren CEO digitale Währungen wie den Bitcoin in der Vergangenheit noch als "Betrug" bezeichnete. Mittlerweile hat der Bankkonzern mit dem JPM Coin aber eine eigene Kryptowährung auf den Markt lanciert.

Redaktion finanzen.ch

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