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Digitales Zentralbankgeld 22.02.2022 22:38:00

US-Notenbank nimmt CBDC ins Visier - Warum der digitale Dollar dennoch weiter auf sich warten lässt

US-Notenbank nimmt CBDC  ins Visier - Warum der digitale Dollar dennoch weiter auf sich warten lässt

Die Federal Reserve Bank of Boston und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben gemeinsam eine Grundlage für die mögliche Einführung eines digitalen US-Dollar erarbeitet.

• Notenbanken befassen sich mit CBDC - mit unterschiedlichem Tempo
• US-Fed stellt Open Source Code vor
• IWF rät zur Vorsicht

So wie auch zahlreiche andere grosse Notenbanken befasst sich auch die US-Fed mit der Idee einer eigenen digitalen Staatswährung. Doch während Länder wie China oder Indien das Projekt schnell vorantreiben, lassen sich die Eurozone und die USA Zeit. Während in China die App für den Digital Yuan (e-CNY) bereits seit Anfang Januar dieses Jahres zum Download bereit steht, arbeitet für die EZB noch eine Taskforce daran, Anwendungsfälle und designrelevante Entscheidungen bis Anfang 2023 einzugrenzen. In den Folgemonaten soll dann ein Prototyp stehen.

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USA zögerlich

Die US-Währungshüter sind ebenfalls zurückhaltend in Bezug auf digitales Zentralbankgeld. Doch immerhin haben sie im Januar ein Diskussionspapier veröffentlicht, in dem Vor- und Nachteile von CBDC - einer digitale Bargeldversion, die für die Öffentlichkeit genauso verfügbar sein soll wie der US-Dollar - beleuchtet wurden. So wurde beispielsweise erwähnt, dass digitales Zentralbankgeld schnellere und günstigere Transaktionen ermögliche und damit die Vorteile von Kryptowährungen im Zahlungsverkehr biete, aber gleichzeitig einige ihrer Risiken eliminieren würde.

Dennoch wurden Krypto-Enthusiasten enttäuscht, denn die Fed liess dabei eine klare Positionierung zu einer sogenannten Central Bank Digital Currency (CBDC) vermissen. Zurückhaltend hiess es, die Studie solle lediglich einen "ersten Schritt in einer öffentlichen Diskussion zwischen der Federal Reserve und Interessensvertretern über digitales Zentralbankgeld" darstellen. Es sei nicht das Ziel gewesen ein bestimmtes politisches Ergebnis voranzutreiben, erklärte die Fed mit Blick darauf, dass man einen digitalen US-Dollar ohnehin nicht ohne Zustimmung des US-Kongresses einführen werde.

Vorbereitungen laufen

Sollten die Entscheidungsträger aber letztlich die Einführung eines digitalen US-Dollar beschliessen, so will die Fed offenbar vorbereitet sein. Laut "Reuters" hat die Federal Reserve Bank of Boston nun Anfang Februar gemeinsam mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) auch technische Forschungsergebnisse sowie einen Open Source Code vorgestellt, die als Grundlage für einen digitalen Greenback dienen könnten. Nun sei das Feedback anderer Experten erwünscht, hiess es.

Dieses "Project Hamilton" befasste sich in einer ersten Phase mit der Entwicklung einer Software, die flexibel und belastbar ist. Der experimentelle Code sei dazu in der Lage gewesen, 1,7 Millionen Transaktionen pro Sekunde auszuführen, wobei die überwiegende Mehrheit dieser Transaktionen in weniger als zwei Sekunden abgeschlossen wurden.

Das Team betonte, dass die entwickelte Technologie anpassungsfähig sei, denn die erste Version des Codes schliesse beispielsweise keine zwischengeschalteten Vermittler und auch keine Gebühren ein. Solche Features könnten ergänzt werden, nachdem sich die Verantwortlichen näher mit der gewünschten Struktur und Funktion einer CBDC befasst haben.

In der nächsten Phase wollen die Boston Fed und das MIT alternative Designs ausloten. Zudem wollen sie sich näher mit anderen Themen, wie der Sicherheit, der Programmierbarkeit oder der Balance zwischen Privatsphäre und Compliance befassen.

IWF warnt zur Vorsicht

Nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist es richtig, wenn Notenbanken bei ihren Vorbereitungen zu eigenen Digitalwährungen behutsam vorgehen. Da jede Volkswirtschaft anders sei, müssten die Zentralbanken jeweils eigene Lösungen finden, schrieb IWF-Chefin Kristalina Georgiewa laut "Reuters" in einem Blog. Entscheidende Kriterien dabei sollten die Finanzstabilität sowie der Datenschutz sein, rät sie.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Comdas / Shutterstock.com,Dkoi / Shutterstock.com
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