Blockchain im Blick |
16.12.2022 22:43:00
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Von Krise profitieren: Darum will Goldman Sachs nach dem FTX-Debakel verstärkt in Krypto-Unternehmen investieren
Der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX hat Schockwellen durch die Kryptowelt geschickt. Viele Anleger zeigten sich massiv verunsichert. Goldman Sachs will die Situation aber offenbar für umfangreiche Investitionen nutzen.
• Goldman Sachs sieht Krise als Chance
• Investoren auf der Suche nach vertrauenswürdigen Handelspartnern
Goldman Sachs hat sich offenbar vorgenommen, viel Geld in den angeschlagenen Kryptosektor zu investieren. Angaben von Reuters zufolge will der Bankenriese zig Millionen US-Dollar in die Hand nehmen, um Kryptounternehmen zu kaufen oder in Kryptounternehmen zu investieren.
Die Kryptokrise als Chance
Diese Nachricht kommt nur kurze Zeit, nachdem der Kryptosektor einen weiteren Schock verdauen musste: Die Insolvenz der zweitgrössten Kryptobörse FTX. Die Ereignisse um den Zusammenbruch der Börse und des verbundenen Handelshauses Alameda haben in den vergangenen Wochen Schockwellen durch den Markt gejagt und viele Anleger derart verunsichert, dass sie in grossem Stil Kapital aus Kryptowährungen und Kryptofirmen abgezogen haben. Das hat die Bewertungen vieler Kryptounternehmen deutlich gesenkt - ein Umstand, den sich Goldman Sachs nun offenbar zunutze machen will.
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Die Implosion von FTX habe den Bedarf an vertrauenswürdigeren, regulierten Kryptowährungsakteuren erhöht, und grosse Banken sehen eine Gelegenheit, ihre Geschäfte anzukurbeln, zitiert Reuters Mathew McDermott, den Head of Digital Assets bei Goldman Sachs. In einem Interview betonte der Bankexperte: "Wir sehen einige wirklich interessante Gelegenheiten zu einem viel vernünftigeren Preis".
Welche Kryptounternehmen die Goldmänner dabei konkret im Auge haben, verriert McDermott in diesem Zusammenhang nicht, allerdings dürfte die Auswahl am Markt umfangreich sein, denn die FTX-Implosion hat zahlreiche andere Kryptounternehmen ins Trudeln gebracht und sogar weitere Opfer gefordert. So musste nur wenige Tage nach der Pleite der Kryptobörse auch der Krypto-Lender BlockFi Insolvenz anmelden.
Grundsätzliche Sorge um den Sektor bleibt
Das Drama um FTX ist nur das jüngste Ereignis in einer Reihe von Zwischenfällen, die Kryptoanlegern im Jahr 2022 die Investitionslaune verdorben und digitalen Währungen einen Krypto-Winter beschert haben. Der Zusammenbruch des Terra/LUNA-Kosmos im Frühjahr hatte Anleger bereits früh im Jahr geschockt. Auf die Insolvenz des Krypto-Lendingdienstes Celsius und den missglückten Rettungsversuch für die Kryptobörse Voyager Digital folgte die FTX-Pleite, die mit BlockFi und BITFRONT weitere Unternehmen der Branche mit in den Abgrund riss.
Dass Goldman Sachs trotz der anhaltenden Hiobsbotschaften Geld in den Kryptosektor investieren will, begründet McDermott gegenüber Reuters mit dem grundsätzlichen Vertrauen in die Blockchain: Zwar hätten die jüngsten Ereignisse den Markt "definitiv in Bezug auf die Stimmung zurückgeworfen, daran besteht absolut kein Zweifel", so der Banker. "FTX war in vielen Teilen des Ökosystems ein Aushängeschild. Aber um es noch einmal zu wiederholen, die zugrunde liegende Technologie funktioniert weiterhin."
Sein Unternehmen habe in Folge der FTX-Pleite einen Anstieg des Handelsvolumens verzeichnet. Anleger seien auf der Suche nach regulierten und gut kapitalisierten Gegenparteien, betont er. Dabei seien es insbesondere institutionelle Investoren, die ihre Gelder bei Goldman anlegen wollen: "Was zugenommen hat, ist die Zahl der Finanzinstitute, die mit uns handeln wollen", sagte McDermott. "Ich vermute, dass einige von ihnen mit FTX gehandelt wurden, aber ich kann das nicht mit gusseiserner Gewissheit sagen."
Redaktion finanzen.ch
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