Krypto-Bär wird zum Bullen |
04.12.2023 22:26:00
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Warum Krypto-Pessimist Jim Cramer nun doch zu Bitcoin rät
Marktexperte Jim Cramer galt lange Zeit als Kryptoskeptiker. Dies hat sich nun offenbar geändert, denn der ehemalige Hedgefondsmanager schlägt inzwischen ganz andere Töne an.
• Marktexperte wird zum Kryptobullen
• Bleibt Cramer seinem Ruf als Kontraindikator treu?
Immer wieder hat Jim Cramer, der nach seiner Tätigkeit als Hedgefondsmanager inzwischen als TV-Persönlichkeit das aktuelle Marktgeschehen kommentiert, in der Vergangenheit eine bearishe Haltung gegenüber Kryptowährungen, insbesondere dem Bitcoin, gezeigt. Erst vor wenigen Wochen warnte der Marktguru vor einem Crash des Krypto-Urgesteins: "Ich kann nicht bei Gold bleiben, denn Gold ist nicht gut; ich kann nicht bei Bitcoin mitgehen, denn ich kann nicht in etwas investiert sein, wo Herr Bitcoin stark fallen wird", so Cramer noch im Oktober 2023.
Zwar war Cramer vor einigen Jahren selbst Teil der Krypto-Community, machte seine Bitcoin-Anteile aber bereits 2021 zu Geld, nachdem er strukturelle Probleme der Kryptowährung ausgemacht hatte und das Minen der Cyberdevise in China eingeschränkt wurde.
Cramer wird plötzlich bullish
Nur wenige Wochen später schlägt der TV-Experte aber deutlich moderatere Töne an, wenn er über die älteste Kryptwährung der Welt spricht. Der Preisanstieg am Markt - immerhin hat der Bitcoin mit einem Plus von rund 128 Prozent seit Jahresstart zahlreiche andere Anlageoptionen deutlich in den Schatten gestellt - hat Cramer offenbar zum Umdenken veranlasst. Sein jüngster Rat an Marktteilnehmer lautet entsprechend, dass sie ihre Positionen überdenken sollten.
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Cramer als Kontraindikator?
Dass Cramer innerhalb weniger Wochen seine Meinung zu Bitcoin geändert hat, nachdem er im Streit zwischen Kryptofans und Kryptoskeptikern in der Vergangenheit bereits einmal die Seiten gewechselt hatte, sorgt auch für Kritik - nicht nur innerhalb der Kryptocommunity.
Denn schon seit geraumer Zeit ist die Erfolgsquote von Cramers Anlagetipps so umstritten, dass etwa auf dem X-Account @CramerTracker regelmässig die Anlageempfehlungen von Cramer veröffentlicht werden, um Anlegern die Möglichkeit zu gegeben, sich gegenteilig zu positionieren. Die Investmentgesellschaft Tuttle Capital Management hat sogar zwei aktiv gemanagte ETFs mit dem Namen "Inverse Cramer-ETF" und "Long Cramer Tracker ETF" auf den Markt gebracht. Ersterer wirbt mit dem Versprechen: "Der Inverse Cramer Tracker ETF (der "Fonds") ist bestrebt, Anlageergebnisse zu erzielen, die vor Gebühren und Kosten in etwa das Gegenteil der Ergebnisse der von der Fernsehpersönlichkeit Jim Cramer empfohlenen Anlagen sind". Der "Long Cramer Tracker ETF" wurde inzwischen wieder geschlossen, Anleger können aber weiter in auf den ETF setzen, der die von Cramer empfohlenen Anlagen shortet. Allzu erfolgreich ist das Produkt bislang aber nicht: Seit dem Start hat der ETF mehr als Prozent an Wert verloren.
Bitcoin hat andere Treiber als Cramer
Ob Cramers Umschwung zum Bitcoin-Bullen der Ur-Kryptowährung auf die Beine hilft oder ob sich Krypto-Anleger Sorgen machen müssen, wenn der als Kryptoindikator bekannte TV-Moderator das eigene Investment zum Kauf empfiehlt, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass die Krypto-Community aktuell auf andere Preistreiber setzt als den Ex-Hedgefondsmanager.
Die Hoffnung auf die Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETF ist bereits seit Wochen einer der Gründe für die Preisrally bei Bitcoin. Hinzu kommt das anstehende Bitcoin-Halving, auch wenn Experten davor warnen, dass eventuell positive Preiseffekte, die aus einer Verknappung des Bitcoin-Angebots hervorgehen, möglicherweise bereits eingepreist sind.
Nichtsdestotrotz gehört der Bitcoin zu den Top-Anlagen im Jahr 2023: Allein in den letzten drei Monaten verteuerte sich der Preis für die Kryptowährung um rund 47 Prozent. Aktuell wird ein Bitcoin knapp unterhalb der 38.000 Dollar-Marke gehandelt, konnte die wichtige Preismarke aber vor wenigen Tagen bereits überspringen und markierte damit den höchsten Stand seit Mai 2022.
Redaktion finanzen.ch
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