Wendepunkt |
15.06.2024 23:46:00
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Web3-Wachstums-"Call Option": Krypto-Analyst rechnet Ether mehr Marktchancen als Bitcoin aus
Ein Krypto-Analyst erklärte kürzlich in einem DeFi-Report, dass Ethereum letztlich einen viel grösseren Markt haben könnte als Bitcoin. Ein Grund dafür sei auch, dass Ether ein Tech-Spekulationsinstrument sei, welches auf das Wachstum von Web3 setze.
• Ethereum könnte einen viel grösseren Markt als Bitcoin haben
• Ethereum als "Call-Option" oder "Hochwachstumsindex für die Einführung von Web3
Kryptoindustrie mit Wendepunkt
Der Kryptoanalyst Michael Nadeau hat in einem vor wenigen Wochen veröffentlichten DeFi-Report erklärt, dass die Kryptoindustrie in ein neues Paradigma eintritt. Noch im vergangenen Jahr habe man spekuliert, dass der Kryptosektor sich dem Wendepunkt seiner technologischen Revolution nähere.
"Wendepunkte treten typischerweise während der "Frenzy"-Phase auf (2021 für Krypto). Dies geschieht, nachdem die finanzielle Hebelwirkung ausgelöscht wurde, Verbraucher geschädigt wurden, Betrug aufgedeckt wurde und Lehren gezogen wurden (2022/2023)", erklärt der Experte. Und weiter: "Diese Phasen der "Nüchternheit" werden in der Regel durch Vorschriften und politische Massnahmen hervorgehoben und markieren das Ende der Installationsphase - und den Beginn der Bereitstellungsphase für neue Technologien". Nun könne man offiziell erklären, dass sich der Sektor in einer Wendephase befinde.
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Ein wesentlicher Grund dafür liege in der Politik, so Nadeau. Es sei offensichtlich, dass die Demokraten die Popularität von Kryptowährungen in den USA falsch eingeschätzt haben. "Schätzungsweise besitzen in den USA über 50 Millionen Menschen Kryptowährungen - eine Nutzerbasis, die einzigartig überparteilich ist. Und weil Kryptowährungen von Natur aus finanzieller Natur sind, macht die Branche die Amerikaner zu Wählern, die sich nur für ein Thema entscheiden", erklärt der Experte. Seit neustem scheine es jedoch so, als wäre die negative Einstellung der Demokraten gegenüber der Kryptoindustrie Geschichte. Doch auch wenn der Kampf noch nicht vorbei sei, scheine es, als hätten man den Abgrund überwunden und könnte Kryptowährungen zu einer tragenden Säule in den USA machen, so der Analyst.
Überraschende ETH-ETF-Genehmigung
Am 23. Mai hat die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nun überraschend den Weg für Ethereum-ETFs frei gemacht. Laut einem Interview von James Seyffart mit Ryan Sean Adams war die Division of Trading Markets der SEC bis etwa eine Woche vor der Genehmigung noch darauf vorbereitet, die ETH ETF 19b-4-Formulare abzulehnen. Doch plötzlich soll die Behörde unerwartet begonnen haben, mit Emittenten zu sprechen, die ebenfalls überrascht waren, involviert zu sein.
Dies lege die Vermutung nahe, dass die Entscheidung zur Zulassung des ETFs nicht von der SEC selbst getroffen wurde, sondern möglicherweise von einer anderen Stelle, vielleicht sogar vom Weissen Haus, so der Experte.
Für die zweitgrösste Kryptowährung der Welt erwartet Nadeau nun eine Entwicklung, die der des Bitcoins gleiche, nachdem die Bitcoin-ETFs genehmigt wurden. "Angesichts der Tatsache, dass BTC unmittelbar nach der ETF-Einführung bei etwa 40'000 $ gehandelt wurde und zwei Monate später auf 70.000 $ stieg (Gewinn von 75 %), erwarten wir eine ähnliche Entwicklung bei ETH (wodurch der Vermögenswert das vorherige Allzeithoch von 4'800 $ durchbrechen würde)." Derzeit notiert Ethereum bei 3'500,94. Bis zum Allzeithoch ergebe sich damit noch ein Wachstumspotenzial von rund 37 Prozent (Stand: 12.06.2024).
ETH & BTC: Unterschiede
Jedoch gebe es einige Merkmale, die Ethereum von Bitcoin unterscheiden würden. So bestehe bei ETH beispielsweise nicht derselbe "strukturelle Verkaufsdruck" wie bei BTC. Grund dafür sei, dass bei den ETH-Validatoren im Gegensatz zu den Bitcoin-Minern keine Betriebskosten entstehen. Ausserdem seien 38 Prozent des ETH-Angebots in der Onchain "soft gesperrt" und erzielen Renditen, während sie beispielsweise in Staking-Verträgen und DeFi-Anwendungen gehalten werden oder als Sicherheit dienen. Zudem sei ETH reflexiver als BTC. "Diese Reflexivität könnte sich in Preisbewegungen äussern, die die Onchain-Aktivität anführen, was wiederum zu mehr verbranntem ETH führt, was wiederum weitere Narrative, mehr Preisbewegungen, mehr Onchain-Aktivität und mehr verbranntem ETH antreiben kann. Wir glauben, dass dies letztendlich dazu führen wird, dass Larry Fink im nationalen Fernsehen über Ethereum und sein Potenzial spricht, die neue Schiene des Finanzwesens zu werden." Ausserdem verfüge ETH über bessere Netzwerkeffekte sowie Fundamentaldaten und biete den Stakern somit gleichzeitig eine Rendite.
ETH-ETFs und Web3
Ein weiterer Punkt sei, dass ETH ein Tech-Spekulationsinstrument sei, welches auf das Wachstum von Web3 setze. Eine "Call-Option" oder ein "Hochwachstumsindex für die Einführung von Web3", so der Experte. Bitcoin hingegen sei "digitales Gold". "Aus diesem Grund glauben wir, dass ETH letztlich einen viel grösseren Markt als BTC hat."
Den Daten von Grand View Research zu urteilen, werde der Web3-Sektor bis 2030 einen Jahresumsatz von 33,5 Milliarden US-Dollar erzielen. "Die Web 3.0-Branche steht vor einem starken Wachstum, das von mehreren Schlüsselfaktoren angetrieben wird, wie dem steigenden Bedarf an Datenschutz, der durch die dezentrale Identität von Web 3.0 ermöglicht wird, und Fortschritten in der Internettechnologie. Darüber hinaus wird erwartet, dass die rasant zunehmende Nutzung digitaler Assets wie Kryptowährungen, gepaart mit der fortlaufenden Einführung der 6G- und 5G-Technologien, weiter zum Wachstum beiträgt", heisst es in einem entsprechenden Bericht. Die aufstrebende Welt der digitalen Assets und Kryptowährungen verschmelze mit Web 3.0. Die Einbindung von Blockchain, DeFi (Dezentrale Finanzen) und NFTs (Non-Fungible Tokens) in Web 3.0-Anwendungen eröffne neue Chancen für Online-Transaktionen, Eigentum und Wertschöpfung. Diese Verbindung wird voraussichtlich die Akzeptanz und Innovation in verschiedenen Branchen fördern.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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