Innovation |
16.04.2015 13:56:33
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Roboter auf dem Vormarsch - Vorteil tiefere Gebühren
Automatisierte Vermögensverwaltung ist derzeit im Trend. In der Schweiz steht sie aber noch am Anfang. Wo die Vor- und Nachteile dieser "Robo-Advisors" liegen.
Ein paar wenige Klicks genügen, um die Anlagestrategie für das eigene Vermögen festzulegen. Geführt wird der Kunde von einem computerbasierten Assistenten, der sich auf Algorithmen - sprich: programmierte Anweisungen - abstützt. Auf diese Weise soll zunächst das Risikoprofil des Kunden ermittelt werden, um anschliessend sein Vermögen gemäss seines Anlegerverhaltens in die verschiedenen Vermögensklassen vorzunehmen.
Um Kosten zu sparen, verwenden diese "Robo-Advisors" nur günstige Anlageprodukte wie börsenkotierte Indexfonds (ETF). Sie setzen darauf, dass aktiv gemanagte Vermögen auch weiterhin kaum mehr Rendite abwerfen als solche, die passiv über ETF angelegt werden. Im vergangenen Herbst hatte der US-Fondsanbieter Vanguard eine Studie zu Anlagefonds präsentiert. Dabei kam heraus, dass bei Anlagen in globalen Aktien gerade mal jeder fünfzehnte Fondsmanager in der Lage war, den Vergleichsindex zu schlagen. Durch den Einsatz von ETF sind "Robo-Advisors" in der Lage, deutlich tiefere Gebühren als herkömmliche Vermögensverwalter zu verlangen.
Sprung unter die hundert Grössten
In den Vereinigten Staaten sind solche Internetplattformen, die eine automatisierte Vermögensverwaltung anbieten, schon seit Jahren auf dem Markt. Die beiden bekanntesten Anbieter Betterment und Wealthfront stehen seit 2008 am Start, drei Jahre später folgte Motif Investing. Wealthfront verwaltet inzwischen 2 Milliarden Dollar Kundenvermögen, wobei sich diese Assets under Management alleine in den letzten Jahren verzwanzigfacht hatten.
Mit diesem Sprung gehört Wealthfront in Übersee inzwischen zu den grössten hundert unabhängigen Anlageberatern - in einem Markt, der rund 30 000 Anbieter umfasst. Aber auch die konkurrierenden Plattformen wachsen weiterhin überdurchschnittlich. Im Vergleich zu den herkömmlichen Vermögensverwaltern sind dies indes noch immer bescheidene Zahlen: Die amerikanische Asset-Management-Industrie hat jedes Jahr Neugeldzuflüsse in der Höhe von 200 Milliarden Dollar.
In der Schweiz steht die automatisierte Vermögensverwaltung noch am Anfang. Den Anfang machte im vergangenen Jahr die Plattform Truewealth, die vom ehemaligen Digitec-Gründer auf die Beine gestellt wurde - quasi aus Eigennutz. Er wollte sein persönliches Vermögen anlegen, fand aber keine Bank mit überzeugenden Investmentvorschlägen.
Verzicht auf Kundenberater
So gründete er kurzerhand seine eigene Online-Plattform. In eine ähnliche Richtung geht auch der Investomat der Glarner Kantonalbank. Mit einer Einstiegshürde von 5000 Franken richtet sich dieses Angebot aber weniger an Private-Banking-Kunden, sondern an Retail-Anleger. Alle diese weitgehend bankenunabhängigen Angebote bestechen durch ihre tiefen Kosten, weisen aber einen Nachteil auf.
Der Kunde verzichtet weitgehend auf einen eigenen Kundenberater, der seine Bedürfnisse und Wünsche kennt. An diesem Punkt setzen die neuen Angebot der Banken an, welche die Gefahr der neuen Online-Vermögensverwalter erkannt haben.
In den USA mischen etablierte Vermögensverwalter wie Vanguard und Charles Schwab schon eifrig im Geschäft mit der tiefpreisigen Vermögensverwaltung mit. ETF-Pionier Vanguard kündigte im Dezember 2014 ein Online-Advisory-Tool an, bei dem die Kosten bei tiefen 0,3 Prozent liegen werden. Gar auf null senkt Charles Schwab die Gebühren bei ihrem "Intelligent Portfolio"-Angebot, das vor wenigen Wochen online ging.
Nicht ganz so weit geht die UBS. Die Schweizer Grossbank setzt nicht auf die automatisierte, sondern die elektronische Vermögensverwaltung. Diese hatte sie jüngst mit ihrem Produkt UBS Advice eingeführt. Mit technologischer Unterstützung überwacht die UBS jede Nacht rund 600 000 Portfolios - mit dem Ziel, Strategieabweichungen zu entdecken und den Kunden darüber zu informieren.
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