Marktaussichten positiv |
15.11.2024 05:21:00
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Swissquote, Postfinance & Co. mit Ambitionen: So entwickelt sich der ETF-Sparplanmarkt in der Schweiz
Der ETF-Sparplanmarkt in Europa boomt, und auch die Schweiz zieht nach. Die wichtigsten Trends und Potenziale im Überblick.
• Einblicke in die Dynamik des Schweizer Marktes
• Positive Aussichten für den ETF-Sparplanmarkt - auch in der Schweiz
Der Markt für ETF-Sparpläne in Europa hat in den letzten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnet. Laut der Studie "Der ETF-Sparplan-Markt in Kontinentaleuropa 2024" von extraETF setzen immer mehr Anleger in Europa auf ETFs als zentrale Komponente für den Vermögensaufbau. Vor allem die niedrigen Gebühren und die breite Diversifizierung machen ETFs attraktiv für unterschiedliche Anlegergruppen.
Starkes Marktwachstum in Europa - Sparrate sinkt
Aus den Ergebnissen der Studie geht ein kräftiges Wachstum in Kontintaleuropa hervor. Demnach werden Ende 2024 monatlich bereits 10,8 Millionen ETF-Sparpläne mit einem jährlichen Sparvolumen von 17,6 Milliarden Euro ausgeführt werden - 2023 lag diese Zahl noch 7,6 Millionen Sparplänen und einem Volumen von 15,0 Milliarden Euro.
Dabei haben Anleger in diesem Jahr aber weniger Geld in die einzelnen ETFs gesteckt: Die Sparplanrate ist im Vorjahresvergleich um 28 Euro auf 136 Euro gesunken. Dies sei der Tatsache zu schulden, dass viele Anbieter die Mindestsparrate gesenkt haben, um neue Anlegergruppen zu erreichen und den Zugang zu ETF-Sparplänen zu erleichtern, heisst es im Rahmen der Studie weiter. Das Sparvolumen wachse daher langsamer als die Anzahl der ETF-Sparpläne. Portfolio-Orders, mit denen man mit einem Sparplan gleichzeitig in mehrere ETFs investieren könne, hätten sich ebenfalls negativ auf die Sparplanrate ausgewirkt, ebenso wie die Möglichkeit das Sparplan-Intervall flexibel zu gestalten, was dazu führe, dass Anleger mehr Sparpläne abschliessen und diese an unterschiedlichen Tagen im Monat ausführen lassen.
Der Schweizer ETF-Sparplanmarkt im Aufwind
Auch in der Schweiz erfreuen sich ETF-Sparpläne wachsender Beliebtheit. Hierzulande prägten bislang aktiv verwaltete Fonds das Geschehen, der Schweizer Markt für ETF-Sparpläne ist im Vergleich zu Europa noch klein, zeigt aber viel Potenzial. Swissquote, Postfinance und Neon sind die führenden Anbieter, die ihren Schweizer Kunden Zugang zu ETFs bieten und das Wachstum des Marktes vorantreiben.
Swissquote führt das Schweizer Onlinebanking an. Das Unternehmen bietet auf seinen Plattformen neben dem Handel mit Aktien, Fonds, Optionen und Derivaten auch den ETF-Handel an. Das jüngste Angebot umfasst den Sparplan- und Bruchstückhandel, mit dem Swissquote im Oktober 2024 an den Start ging und mit dem die "Demokratisierung von Bankdienstleistungen" im Allgemeinen vorangetrieben und der wachsenden Nachfrage nach flexiblen und günstigen Anlageoptionen im Speziellen entgegengekommen werden soll.
Postfinance ist erst Mitte 2024 in den ETF-Markt eingestiegen. Die Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post startete mit 30 ETFs. "Mit dem Angebot der grossen Postfinance erwarten Marktbeobachter eine rasche Belebung des ETF-Markts in der Schweiz", heisst es im Rahmen der extraETF-Studie.
Der Schweizer Broker Neon, der aktuell 200'000 Kunden zählt, ist ebenfalls im ETF-Markt in der Schweiz aktiv und ermöglicht neben Investments in Aktien auch Anlagen in börsengehandelten Indexfonds. Seit Mitte 2023 ist das Fintech mit "Neon Invest" am Markt, das Programm ermöglicht mittlerweile den Handel mit etwa 70 ETFs. Neon hofft dabei auf neue Kundenschichten: So will der Neobroker Kunden für ETFs und ETF-Sparpläne interessieren, die vorher noch nicht in diesem Bereich investiert hatten. Das Unternehmen hofft auf eine weitere Wachstumsbeschleunigung bei ETF-Sparplänen und hält für die kommenden zwei Jahre die Marke von 500'000 Sparplänen im Schweizer Markt für möglich.
Diese Anbieter spielen eine zentrale Rolle bei der Einführung von ETF-Sparplänen in der Schweiz, die hier noch als relativ neues Anlageinstrument gelten. Hinzu kommt "Yuh", ein Gemeinschaftsprojekt von Swissquote und Postfinance, an dem beide Unternehmen mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind. Im Rahmen der FinTech-App nehmen die beiden Finanzdienstleister seit 2024 speziell den ETF-Markt in den Blick und zielen dabei besonders auf jüngere Anleger ab.
ETF-Markt mit starken Wachstumsperspektiven
Die Studie von extraETF rechnet mit weiterem Wachstum im europäischen ETF-Sparplanmarkt. "Die bisherige Wachstumsdynamik des ETF-Sparplan-Markts stützt die Prognose von 32 Millionen ETF-Sparplänen mit einem Sparvolumen von 650 Milliarden Euro bis 2028", heisst es. Auch in der Schweiz, wo digitale Finanzdienstleistungen eine zunehmend wichtige Rolle für die Verbreitung von ETF-Sparplänen, einnehmen, könnte sich dieser Trend weiter bemerkbar machen. Der einfachere Zugang zu ETFs über Fintech-Plattformen senkt die Hürde für den Markteinstieg.
Der ETF-Sparplanmarkt in der Schweiz - auch angesichts des Markeintritts grosser Player -vielversprechende Wachstumsanzeichen, auch wenn er derzeit noch kleiner ist als in anderen europäischen Ländern. Die Kombination aus steigender Nachfrage, digitalen Innovationen und einem wachsenden Interesse an nachhaltigen Investments könnte die Schweiz in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Markt für ETF-Anlagen machen.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
ETF-Sparpläne bei neon invest – Experteninterview mit Jörg Sandrock, CEO von neon
Wie kommt neon invest bei den Schweizerinnen und Schweizern an? Was sind die Pläne für die Zukunft und wie sieht es mit dem ETF-Sparplan-Angebot aus? Diese Fragen beantwortet Jörg Sandrock, CEO von neon, im heutigen Experteninterview mit David Kunz, COO der BX Swiss AG.
ETF-Finder
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