Besser als Konkurrenz |
25.12.2023 22:33:00
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Zwei Aktien treiben Cathie Woods ARK Innovation ETF an
Noch vor wenigen Wochen sah es nicht so aus, als ob der ARK Innovation ETF, der Flaggschifffonds von Starinvestorin Cathie Wood, in diesem Jahr die grossen US-Indizes in Sachen Performance würde schlagen können. Doch dann verzeichnete der Fonds im November einen Rekordmonat - und lässt dadurch nun US-Indizes und Konkurrenten gleichermassen hinter sich.
• Coinbase-Aktie als Überflieger im ARKK-Depot, auch andere Beteiligungen stark
• Dennoch 2023 wohl Nettoabfluss bei Cathie Woods Flaggschiff-ETF
Nach einer negativen Gesamtrendite von minus 23,4 Prozent im Jahr 2021 und minus 67 Prozent im Jahr 2022 kann der ARK Innovation ETF (ARKK) das Jahr 2023 aller Wahrscheinlichkeit nach wieder mit einem satten Plus abschliessen: Laut "Yahoo Finance" beträgt der Gesamtertrag des Flaggschifffonds von Cathie Woods Investmentgesellschaft ARK Invest seit Jahresbeginn satte 70,23 Prozent. Zum Vergleich: Der marktbreite US-Index S&P 500 stieg 2023 bislang um 22,37 Prozent, für den Tech-Index NASDAQ Composite ging es um 41,19 Prozent aufwärts. Selbst der Fidelity Blue Chip Growth ETF, der als einer der grössten Konkurrenten des ARK Innovation ETF gilt, kommt seit Jahresstart lediglich auf einen Gesamtertrag von 58,12 Prozent (Stand: Schlusskurse vom 20. Dezember 2023). Dabei sah es vor wenigen Wochen noch ganz anders aus. Ende Oktober fiel der Kurs des ARKK auf ein Tief bei 33,76 US-Dollar - und der Fonds daraufhin laut "Investor's Business Daily" aus den Top Ten der diversifizierten ETFs der USA. Seitdem hat der Fonds von Cathie Wood jedoch eine erstaunliche Rally hingelegt, ein Anteil kostete zuletzt wieder 51,01 US-Dollar und damit rund 51 Prozent mehr als noch Ende Oktober (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember). Zu verdanken hat der ARK Innovation ETF diese Aufholjagd hauptsächlich einigen wenigen Aktien.
ARKK-Beteiligungen mit kräftiger Aufholjagd nach Oktober-Tief
"Der Innovation ETF hat einen Breakout-Monat erlebt", sagte Tom Staudt, Präsident und COO von ARK Invest, mit Blick auf die November-Performance des ETFs gegenüber "Barron's". Tatsächlich konnte der ARKK im November den besten Monat seit seiner Auflegung im Jahr 2014 verzeichnen. Angetrieben von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen legte er um rund 31 Prozent zu, nachdem er zuvor laut "wallstreet online" drei Verlustmonate in Folge verzeichnet hatte.
Unter den Beteiligungen des ARK Innovation ETF stachen im November vor allem die Aktien von Coinbase, Twist Bioscience, Roku, Block, CRISPR Therapeutics und Shopify mit einer extrem starken Performance hervor. Während Twist Bioscience und Shopify allerdings nur rund 1,43 Prozent bzw. 3,12 Prozent des ARKK-Depots ausmachen und ihr Einfluss auf den gesamten Fonds somit gering ist, gehören die anderen vier Titel zu den zehn Top-Holdings des ARK Innovation ETF. Den grössten Einfluss auf die Performance des Flaggschifffonds von ARK Invest haben dabei jedoch Anteilsscheine der Kryptobörse Coinbase und des Streaming-Konzerns Roku, denn diese beiden Positionen machen rund 10,19 Prozent und 7,4 Prozent des gesamten Fondsportfolios aus.
Coinbase ist dabei - mit der rund dreifachen Grösse einer durchschnittlichen ARKK-Position - die grösste Beteiligung des ARK Innovation ETF. Doch die risikoreiche Wette auf das hochspekulative Papier aus dem Kryptosektor hat sich für Cathie Wood in jüngster Vergangenheit ausgezahlt. Angetrieben von Hoffnungen auf die baldige Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETFs und dem damit verbundenen neuen Krypto-Frühling legte die Coinbase-Aktie seit Oktober kräftig zu. Insgesamt kann sie seit Jahresstart ein Plus von 357 Prozent vorweisen. Roku, die viertgrösste Position des ARKK, legte daneben seit Januar um 119 Prozent zu (Stand: Schlusskurse vom 20. Dezember 2023). Mit einem gemeinsamen Gewicht von knapp 18 Prozent hat Cathie Wood die starke Performance ihres Fonds vor allem diesen beiden Titeln zu verdanken.
Insgesamt hat laut "Investor's Business Daily" jedoch auch die überwiegende Mehrzahl der im ARKK-Portfolio enthaltenen Aktien seit dem Oktober-Tief wieder kräftige Kursgewinne erzielt. "Die nicht mehr hochkochenden Zinssätze und die vorerst stillhaltende Fed helfen sicherlich den 'langfristigen' Assets, mit denen ARK tendenziell handelt", sagte Todd Sohn, ETF-Stratege bei Strategas Securities, laut "Barron's". Gemeint sind damit wachstumsorientierte Aktien, die den grössten Teil ihrer Cashflows erst in der entfernteren Zukunft generieren werden. "Die November-Rally war ein grosser risikobereiter Markt im Vergleich zu einer Flucht-in-Sicherheiten-Rally bei Large-Cap-Technologieunternehmen zu Beginn des Jahres während der Bankenkrise", sagte auch Jay Hatfield, Gründer von Infrastructure Capital Management, laut "FORTUNE" - und erklärte somit den Erfolg von Cathie Woods Strategie im vergangenen Monat.
Starke Performance in 2023 kann Schwächen nicht ausgleichen
Doch trotz der voraussichtlich starken Performance im Jahr 2023 steuert der ARK Innovation ETF laut "FORTUNE" auf das erste Jahr zu, in dem der Fonds einen Nettoabfluss verzeichnen muss. Selbst im Rekordmonat November habe der Fonds laut dem Magazin nur 150 Millionen US-Dollar neu angezogen. Im Vergleich zu den Hochzeiten, die der ARKK während der Pandemie erlebt hatte, sei das recht wenig. "Die eigentliche Frage für mich ist: Werden Anleger zu ARK-Fonds zurückkehren?", sagte auch Todd Sohn gegenüber "Barron's". Laut ihm seien in diesem Jahr mehr als eine Milliarde US-Dollar aus den Fonds der Starinvestorin abgeflossen, davon allein rund 800 Millionen US-Dollar aus dem ARKK.
Tatsächlich dürfte auch selbst ein starkes Jahr 2023 viele langfristige Anleger des ARKK nicht aus der Verlustzone hieven können. Zu gross war das Minus, das der Fonds jeweils in den zwei Vorjahren verzeichnet hatte. "The Motley Fool" rechnet gar vor, dass der ARK Innovation ETF seit seiner Auflegung im Herbst 2014 insgesamt nur knapp besser als der S&P 500 und sogar schlechter als der NASDAQ Composite performt habe. Die Finanzwebseite hält es zudem für wahrscheinlich, dass der ETF bei einem weiteren Marktcrash oder einer Rezession in die Knie gezwungen werde, da viele der Top-Holdings nicht oder nur minimal profitabel seien. Es wäre daher denkbar, dass sich die aktuelle starke Performance erneut als nicht von Dauer herausstellt.
Redaktion finanzen.ch
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