Optimismus wächst |
05.03.2024 21:17:00
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Experten so optimistisch für die Schweizer Wirtschaft wie zuletzt 2021
Nachdem die vergangenen Jahre von einem sich eintrübenden Wirtschaftsumfeld charakterisiert waren, dürfte es nach Meinung von Ökonomen in der Schweiz nun wieder aufwärts gehen. Dies hat eine Studie ermittelt.
• UBS CFA Society Switzerland Indikator steigt auf positives Terrain
• Zinssenkungen erst später im Jahr erwartet
Analysten blicken wieder zuversichtlicher auf die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz. Dies hat eine Umfrage der UBS in Zusammenarbeit mit der CFA Society Switzerland ergeben. Die Studie zur Lage des Schweizer Finanzmarktes gibt es bereits seit Januar 2017. Die aktuelle Umfrage, deren Ergebnisse in einem Bericht zusammengefasst wurden, wurde zwischen dem 15. und 21. Februar 2024 durchgeführt. Teilnehmer waren 39 Analysten aus dem Schweizer Finanzsektor. Diese wurden zu ihrer Einschätzung bezüglich der nächsten sechs Monate befragt. Aus der Befragung leitet sich außerdem der UBS CFA Society Switzerland Indikator ab, der im Februar einen Satz nach oben machte.
UBS CFA Society Switzerland Indikator steigt auf positives Terrain
So notiert das Barometer nun bei 10,2 Stellen, während im Januar hier noch ein Minus von 19,5 Einheiten vermeldet wurde. Im Dezember lag der Indikator gar bei -23,7 Stellen. Der Sprung über die Nulllinie markiert einen Einschnitt. Wie aus dem Bericht hervorgeht, seien Experten zuletzt Mitte 2021 so optimistisch gegenüber der Schweizer Wirtschaft eingestellt gewesen. Dennoch warnt die Untersuchung, dass es eine Bestätigung dieser Aufwärtsbewegung im März geben müsse, bevor tatsächlich von einer Trendwende gesprochen werden könne.
Die positive Stimmung gehe laut der Untersuchung darauf zurück, dass geschätzt wird, dass die Eidgenossenschaft von der Erholung der Exporte profitieren dürfte. Denn wie der Indikator ebenfalls aufzeigt, befänden sich auch die Ausfuhren auf dem höchsten Niveau seit Mitte 2021. Dass die Exporte wieder mehr anziehen, sei derweil auf das sich verbessernde Wirtschaftsumfeld in Europa und den Vereinigten Staaten zurückzuführen.
Eingriff der SNB eher bei Frankenaufwertung erwartet
Auch zur Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wurden die Analysten befragt. Im Zuge der letzten zwei Jahre hat die SNB am Devisenmarkt eingegriffen und ausländische Währungsreserven veräußert, um der importierten Inflation entgegenzuwirken. Nun, da die Teuerung auf dem Rückzug ist, sieht sich der Franken einer starken Aufwertung gegenüber, was Spekulationen befeuert, die heimische Notenbank könne erneut am Devisenmarkt eingreifen, um der starken Aufwertung, die auf den Exporten lastet, entgegenzutreten. Aber auch eine Senkung des Leitzinses sei ein denkbares Mittel, um den Franken abzuschwächen.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, würde die Hälfte der Analysten eher eine Intervention am Devisenmarkt als geldpolitisches Mittel bevorzugen, um einer Franken-Aufwertung entgegenzuwirken. Auf der anderen Seite gehen 40 Prozent der Befragten davon aus, dass die SNB zu diesem Zweck lieber auf Zinssenkungen zurückgreift. Geht es darum, einer Abwertung des Franken entgegenzuwirken, bevorzugen 45 Prozent der befragten Analysten einen Eingriff am Devisenmarkt mittels Verkauf von Auslandswährungen seitens der Zentralbank, nur zehn Prozent glauben an eine Zinserhöhung in einem solchen Szenario. Insgesamt gehen 45 Prozent der Experten davon aus, dass ein solcher Schritt zur Stärkung des Franken aktuell jedoch nicht notwendig sei.
Generell halten es die Analysten angesichts des Rückgangs der Inflationsrisiken jedoch für wahrscheinlicher, dass die SNB bei einer Frankenaufwertung aktiv wird, im Gegensatz zu einer Abwertung der Landeswährung. Hier gehen 57 Prozent der Befragten von keiner Intervention aus. Insgesamt sei das Szenario einer starken Auf- oder Abwertung für die Analysten jedoch eher sekundär: So gehen 60 Prozent davon aus, dass sich das Euro-Franken-Paar in den nächsten Monaten zwischen 0,9 und 1,00 bewegen dürfte.
Zinssenkungen durch die SNB erst später im Jahr erwartet
Diese Annahme spiegelt sich darin wieder, dass die Analysten nicht von einer Anpassung der SNB-Zinspolitik in nächster Zeit ausgehen. So sieht ein Großteil der Experten (70 Prozent) noch keine Zinssenkung im März voraus. Für Juni sind die Analysten derweil gespalten. Während die eine Hälfte hier mit mindestens einer Senkung rechnet, geht die andere Hälfte von keiner Veränderung aus. Für den Monat September ist man sich dann hingegen wieder einig. Hier erwarten 70 Prozent eine Senkung des Leitzinses, wobei ein Wert von 1,5 Prozent als wahrscheinlichstes Ergebnis angenommen wird. Für den Dezember erhöht sich die Zinssenkungswahrscheinlichkeit der Analysten nochmal auf 80 Prozent. Auch hier wird jedoch ebenso von einem Ziel von 1,5 Prozent ausgegangen. Aktuell rangiert der Schweizer Leitzins bei 1,75 Prozent.
Damit zeigen sich die Analysten gemäß dem Bericht jedoch vorsichtiger als der Markt, der bis Jahresende von fast vier Zinssenkungen ausgeht. Die UBS geht derweil von drei Zinsanpassungen nach unten aus.
Redaktion finanzen.ch
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UBS | 27.55 | -0.76% |
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