Starker Geldzufluss |
18.12.2021 22:38:00
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Inflationsdruck wächst: Wieso sich die hohe Inflation noch lange hinziehen könnte
Der Inflationsdruck in den USA wächst und wächst. Doch während es immer noch die Hoffnung gibt, dass dies nur ein vorübergehendes Phänomen ist, hat Christopher Merrill, der CEO von Harrison Street, nun davor gewarnt, dass die Verbraucherpreise noch über viele Jahre sehr hoch bleiben könnten.
• Biden stimuliert Wirtschaft
• Christopher Merrill erwartet langfristig hohe Inflation
Im November 2021 verteuerten sich Waren und Dienstleistungen in den USA gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,8 Prozent. Aus der Pandemiekrise resultierende Lieferprobleme, Materialengpässe und explodierende Energiekosten liessen die Inflationsrate damit auf das höchste Niveau seit Juni 1982 klettern. Angesichts dessen wachsen die Inflationssorgen unter den Marktteilnehmern.
Lange hatte Fed-Chef Powell beteuert, bei der starken Preissteigerung handele es sich nur um ein vorübergehendes Phänomen. Doch inzwischen ist er von dieser Meinung abgerückt, nachdem zuvor schon mehrere andere Fed-Vertreter vor der hohen Inflation gewarnt hatten. Die Währungshüter sehen sich inzwischen einem wachsenden Druck ausgesetzt, ihre ultralockere Geldpolitik früher zu beenden als zunächst geplant.
Inflation langfristig hoch
Einer jener Marktteilnehmer, die mit einem langfristig starken Inflationsdruck rechnen, ist Christopher Merrill, CEO und Mitgründer von Harrison Street, einer Investmentfirma, die sich auf Demografie-getriebene Immobilien wie beispielsweise Studentenwohnheime oder Pflegeeinrichtungen konzentriert. In einem Interview mit dem US-Sender "CNBC" vertrat er die Ansicht, dass sich die derzeit starke Inflation dank Verbesserungen bei den Lieferketten demnächst zwar wieder etwas abschwächen dürfte, dass Anleger aber dennoch von einer anhaltend hohen Inflation ausgehen sollten.
Während einige Marktteilnehmer der Ansicht sind, dass in zwölf Monaten niemand mehr über die Inflation sprechen wird, hält Christopher Merrill es hingegen für klug, bei Investmententscheidungen davon auszugehen, dass die Inflation während der nächsten Dekade ein Thema bleiben wird. Er begründet seinen Standpunkt mit den enormen stattlichen Stimuli, die viel Geld in das Wirtschaftssystem pumpen.
Staatliche Infrastruktur-Massnahmen
Damit bezieht er sich auf eines von Joe Bidens innenpolitischen Kernvorhaben. So hat der US-Präsident erst Mitte November ein Gesetzespaket unterzeichnet, das für die nächsten Jahre rund 550 Milliarden US-Dollar zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur vorsieht. Zusammen mit bereits vorher veranschlagten Mitteln hat das Infrastrukturpaket damit ein Volumen von über einer Billion US-Dollar. Biden will diese Mittel ausgeben für das Verkehrsnetz, Häfen, Flughäfen, den Nah- und Fernverkehr, die Strom- und Wasserversorgung sowie für schnellere Internetverbindungen.
Doch damit nicht genug: Biden plant noch ein zweites Paket mit Investitionen in Soziales und Klimaschutz. Sollte es hierbei zu einer Einigung in Washington kommen, so würden nochmal beträchtliche staatliche Gelder in den Wirtschaftskreislauf fliessen, was Christopher Merrills Argumentation zusätzlich stützen würde.
Redaktion finanzen.ch
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