Einfluss überschätzt |
25.08.2021 22:31:00
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Jim Cramer: Anleger sollten Investitonen nicht von Fed abhängig machen
Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie stehen die Entscheidungen der US-Notenbank Fed im Fokus der Anleger. Sobald sich der Ton der Fed etwas ändert, sorgt dies für Volatilität an den Märkten. Der ehemalige Hedgefonds-Manager und "Mad Money"-Reporter Jim Cramer ist der Auffassung, dass die meisten Anleger die Rolle der US Notenbank völlig überbewerten.
• Wall Street-Rally liege nicht nur an der lockeren Geldpolitik
• Anleger sollten ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen nicht von Fed-Politik abhängig machen
Mögliche Straffung der Geldpolitik
Vergangene Woche sind die Märkte weltweit leicht unter Druck geraten, da die Fed es in Erwägung gezogen hat, die monatlichen Anleihenkäufe in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar zu reduzieren und die Zinssätze zu erhöhen. Nach einer ultralockeren Geldpolitik könnte es also demnächst zu einer Straffung der geldpolitischen Massnahmen kommen. Voller Spannung warten die Anleger auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am kommenden Freitag. Zuletzt waren es oft die Entscheidungen der Fed, welche die Märkte massgeblich beeinflusst haben. Laut Börsen-Experte Jim Cramer sollten die Anleger ihre Investments jedoch nicht nur von den Entscheidungen der Fed abhängig machen. In einem Interview mit TheStreet sagt er ganz deutlich, dass es am Ende immer noch die Unternehmen selbst seien, die ihr Schicksal kontrollieren und die Fed darauf nur wenig Einfluss habe.
Rally an der Wall Street nicht nur wegen lockerer Geldpolitik
Cramer räumt ein, dass man die Entscheidungen der Fed natürlich beobachten solle und das diese auf keinen Fall irrelevant seien, es aber deutlich einflussreichere Faktoren an den Märkten gebe. Das die Rally an der Wall Street die letzten Monate nur auf die Fed-Politik zurückzuführen sei, hält Cramer für Unsinn. Die Geschäfte der meisten Unternehmen laufen gut, was auch die letzten Quartalszahlen gezeigt habe, so Cramer in CNBCs "Mad Money". Der Experte geht davon aus, dass der Kongress aktuell sogar einen grösseren Einfluss als die Fed habe. Einzelhändler können von Steuergutschriften für Kinder profitieren, Banken können mit ihren Einlagen mehr Geld verdienen und die Industrie profitiert vom grossen Infrastrukturgesetz, um nur einige Beispiele zu nennen. Es sei eine einfache Erklärung, wenn man die Kursbewegungen immer auf die Entscheidungen der Fed zurückführe, jedoch entscheide weiterhin jedes Unternehmen über sein eigenes Schicksal.
Kurzfristige Faktoren
Neben dem Tapering der Fed gibt es aktuell ganz andere Kräfte, welche sich kurzfristig auf die Märkte auswirken. Hier nennt Cramer beispielsweise die Situation in Afghanistan und ihre aussenpolitischen Auswirkungen, die Beziehung zwischen den USA und China, die Stärke der Verbraucher oder den weiteren Einfluss der Delta-Variante des Coronavirus auf die Weltwirtschaft. Letztlich will Cramer die Anleger daran erinnern, selbst nachzudenken. Neben den vielen Einflüssen, die auf die Börsen wirken, sollten sich Anleger wieder drauf konzentrieren, ihr Geld in starke Unternehmen zu investieren. Die Kauf- und Verkaufsentscheidungen sollten nicht auf Grundlage von der Geldpolitik der US-Notenbank getroffen werden.
Redaktion finanzen.ch
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