Neues El Dorado |
29.05.2024 23:48:00
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Luxusuhren in Indien: Neues Freihandelsabkommen verspricht wachsenden Markt
Die Schweizer Uhrenindustrie sieht in Indien grosses Potenzial. Der Markt dürfte langfristig wachsen.
• Aufstieg Indiens in die Top Ten der Exportmärkte
• Wirtschaftliche Lage in China angespannt
Eine teure Armbanduhr steht für Reichtum und Wohlstand - so auch in Indien. Tatsächlich sind Schweizer Uhren zu einem regelrechten Statussymbol in Indien geworden. Von den Flughafenshops in den Megastädten bis zu den exklusivsten Vierteln Mumbais, in denen Prominente und Sportgrössen residieren, finden sich die begehrten Modelle. Vertrieben werden sie über ein Netzwerk von Konzessionären und Drittanbietern, aber auch in Monomarken-Boutiquen wie in Mumbais Vorort Bandra. Der Hype um Schweizer Uhren ist gross, insbesondere Patek-Uhren sind heiss begehrt, wenngleich sie offiziell nicht in Indien erhältlich sind. Schweizer Uhren scheinen tief in der indischen Tradition verwurzelt zu sein. So erhielt Vaibhav Wade, ein PR-Fachmann aus Mumbai, zu seinem 22. Geburtstag eine Rado-Uhr - eine Tradition, die in seiner Familie von Generation zu Generation weitergegeben wird, berichtet er der Neuen Züricher Zeitung.
Indien - ein neuer Hoffnungsträger
Indien wird von der Schweizer Uhrenindustrie als strategisch wichtiger Markt angesehen. Die Zahl der Millionäre im Land soll bis 2026 auf 1,6 Millionen steigen. Das Beratungsunternehmen Deloitte prognostiziert für die kommenden vier Jahre Exporte von Schweizer Uhren nach Indien im Wert von über 400 Millionen Franken. Damit könnte Indien von Rang 22 der Exportmärkte in die Top Ten aufsteigen. Laut einem aktuellen Bericht des Beratungsunternehmens erwarten drei Viertel der Führungskräfte der Uhrenbranche, dass der Markt wachsen wird. Für indische Kunden seien vor allem das Image der Marke, gefolgt von Design und Preis, entscheidend. Aktuell ist der Kauf einer Uhr in Indien noch verhältnismässig teuer, da seit 2018 Schweizer Zeitmesser mit rund 20 Prozent Zoll belegt sind. Dies wird sich jedoch durch ein im März abgeschlossenes Freihandelsabkommen ändern. Über einen Zeitraum von sieben Jahren sollen die Zölle schrittweise abgebaut werden. Yves Bugmann, Präsident des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie FH, hebt gegenüber der NZZ in diesem Zusammenhang den Zollabbau und den Schutz des geistigen Eigentums hervor. Das Abkommen werde laut ihm eine positive Dynamik und zahlreiche Investitionen nach Indien bringen. Indien weise mit rund 1,4 Milliarden Menschen grosses Potenzial auf, so Bugmann. Der Zollabbau durch das Freihandelsabkommen und die wachsende Zahl an Millionären könnten den Markt erheblich vergrössern. Mit steigender Verfügbarkeit und gezieltem Marketing dürfte Indien weiterhin ein wichtiger Wachstumsmarkt für Luxusuhren bleiben. Damit dürften die Schweizer Hersteller gut positioniert sein, um von dieser Entwicklung zu profitieren und ihre Marktanteile weiter auszubauen.
Export-Flaute in China
Im Februar stockte das Geschäft mit Schweizer Uhren jedoch, denn es wurden weniger Uhren als im vorangegangenen Jahr exportiert. Der Grund: China. "Die wirtschaftliche Lage in China ist angespannt und die Konsumentinnen und Konsumenten legen ihr Geld eher auf die Seite, anstatt es auszugeben, etwa für den Kauf einer Uhr", erklärt Bugmann gegenüber dem Online-Nachrichtenportal Nau.ch. Verglichen mit dem Vorjahr sanken die Uhrenexporte im Februar 2024 wertmässig um 3,8 Prozent auf 2,15 Milliarden Franken.
Redaktion finanzen.ch
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