Nachhaltigkeit |
19.11.2024 06:26:00
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Nachhaltiges Reisen: 7 Tipps für einen klimafreundlichen Urlaub
Ein nachhaltiger Lebensstil wird immer mehr zum Trend: Auf Plastiktüten verzichten, so wenig Müll wie möglich produzieren, kein oder nur wenig Fleisch essen. Die Liste der Sachen, die man im Alltag für den Klimaschutz machen kann, ist lang. Doch sobald es um den Urlaub geht, werfen viele ihre guten Vorsätze über den Haufen. Dabei ist es gar nicht schwer, auch im Urlaub umweltfreundlich zu leben.
Wahl des Urlaubsziels
Am Anfang eines langersehnten und meist auch wahrlich verdienten Urlaubs steht zunächst einmal die Wahl des Urlaubsziels. Exotische Ziele in Asien wie Thailand, Bali oder Malaysia klingen auf den ersten Blick deutlich verlockender als ein Wanderurlaub im Bayrischen Wald oder im Harz. Doch je weiter das Urlaubsziel entfernt ist, desto mehr CO2 wird bei der An- und Abreise ausgestossen. Wer einen reinen Entspannungsurlaub plant, mit viel Wellness und Ruhe, sollte sich fragen, ob er das nicht auch an näheren Reisezielen finden kann.
Wahl des Reisemittels
Steht das Ziel dann fest, stellt sich direkt die nächste Frage: Wie komme ich hin und wieder zurück? In etwas mehr als zwei Stunden von Berlin in Nizza zu sein, klingt zwar angenehm kurz, doch bei einem Flug wird deutlich mehr CO2 ausgestossen, als bei alternativen Transportmitteln wie beispielsweise der Bahn. Natürlich dauert hier die An- und Abreise deutlich länger, allerdings sollte man sich immer fragen, ob man nicht bereit ist, etwas Bequemlichkeit dafür aufzugeben, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Und: Eine Reise mit dem Zug ist zwar langwierig, manche schwören allerdings auch auf die Wirkung der Entschleunigung. Bevor man ein Transportmittel grundsätzlich ablehnt und aus Bequemlichkeitsgründen das Flugzeug nimmt, sollte man genauestens abwägen, und Alternativen einfach einmal ausprobieren.
Verhältnis von Entfernung und Reisedauer
Manche Reiseziele lassen sich mit Bus und Bahn einfach nicht erreichen - da muss man dann doch einmal aufs Flugzeug zurückgreifen. Allerdings sollte man dann gerade bei weiter entfernten Reisezielen immer darauf achten, dass die Reisedauer in einem angemessenen Verhältnis zur Entfernung steht. Ein 7-Tages-Trip in die Karibik lohnt aus ökologischen Gesichtspunkten einfach nicht, auch ein Wochenendtrip mit dem Flieger nach Malle ist wenig nachhaltig. Wer mit dem Flugzeug in die Ferne fliegt, sollte also gründlich durchdenken, ob er sich dafür nicht ein paar Urlaubstage mehr aufspart, damit sich die lange Reise und die Auswirkungen auf die Umwelt dafür auch "lohnen".
Leichtes Gepäck mitnehmen
Wird dann doch der Flieger genommen, um die Wunsch-Destination zu erreichen, kann man trotzdem noch etwas Gutes tun: Mit leichtem Gepäck reisen. Denn je schwerer das Gepäck und die Insassen eines Flugzeugs, desto mehr Kerosin wird beim Flug verbraucht. Braucht man wirklich für jeden Urlaubstag drei verschiedene Outfits und muss das x-te Paar Schuhe wirklich noch in den Koffer gestopft werden? Anstatt Tonnen an Büchern mitzunehmen, wäre es eine Überlegung wert, stattdessen einen leichten E-Book-Reader einzupacken, auf den eine viel grössere Menge an Büchern passt, die aber nicht ins Gewicht fallen. Auch beim Fliegen kann man hier versuchen, den CO2-Ausstoss zumindest in Grenzen zu halten. Übrigens gibt es mittlerweile auch eine Riesenmenge an Anbietern für die CO2-Kompensation eines Flugs. Zwar macht das nicht wett, was ausgestossen wurde, doch ein bisschen Geld in Klimaschutzprojekte zu stecken, ist trotzdem besser, als nichts zu tun.
All-Inclusive vermeiden
All-Inclusive ist so angenehm, weil man sich um nichts mehr kümmern muss und alle Kosten schon im Vorfeld abgedeckt hat? Das ist natürlich ein Argument. Allerdings bringen All-Inclusive-Urlaube nur den grossen Betreibern von Tourismusunternehmen etwas - kleine Händler, Restaurants oder Aktivitäts-Anbieter vor Ort gehen leer aus. Das Reiseland profitiert damit nur wenig vom Aufenthalt dort als Tourist. Deshalb lieber kleine einheimische Restaurants ausprobieren und Locals nach Aktivitäten fragen. Dadurch lernt man das Zielland auch viel besser kennen, als wenn man tagelang nur am Hotelpool rumhängt und die einzigen Einheimischen, mit denen man vielleicht ins Gespräch kommt, die Hotelangestellten sind.
Auch im Urlaub: Müll vermeiden
Auch im Urlaub sollte man darauf achten, nicht zu viel Müll zu produzieren. Woran sich viele schon in der Heimat halten, sollten sie dann auch während der Ferienzeit beachten. Muss der Coffee-to-go im Pappbecher wirklich sein oder hat man nicht eh vor, sich als Souvenir ein Trinkgefäss vom Urlaubsort zu kaufen, den man dann auch schon vor Ort benutzen kann? Zum Einkaufen kann man einfach eigene Stoffbeutel mitbringen, dann braucht man auch hier nicht auf Einmal-Plastiktüten zurückgreifen.
Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel statt Mietwagen nutzen
Natürlich möchte man im Urlaub auch Ausflüge in die nähere oder auch weiter entfernte Umgebung machen. Auch hier sollte man sich gut überlegen, ob es dafür wirklich einen Mietwagen braucht. In touristisch geprägten Orten sind meistens auch die öffentlichen Verkehrsnetze gut ausgebaut - die Nutzung der Öffis ist deutlich umweltfreundlicher, ausserdem lernt man so Städte aus der "realen" Perspektive kennen, wie sie auch die Einheimischen sehen. Bei kurzen Entfernungen tut es oft auch das Fahrrad, das man sich in vielen Urlaubsorten bei unterschiedlichen Anbietern leihen kann.
Nachhaltig reisen ist gar nicht so schwer
Auch im Urlaub auf die Umwelt zu achten, ist also gar nicht so schwer. Natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, während einer Reise nachhaltig zu leben - beispielsweise kann man Strände oder Wälder von Müll befreien oder Couch-Surfing machen, statt einen Hotelaufenthalt zu buchen. Fakt ist: Wenn jeder im Kleinen etwas für den Umweltschutz tut, bewegt sich auch im Grossen etwas in die richtige Richtung.
Redaktion finanzen.ch
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