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Kaufrausch 09.08.2019 21:41:00

Darum ist die Nachfrage nach Gold in diesem Jahr so stark gewachsen

Darum ist die Nachfrage nach Gold in diesem Jahr so stark gewachsen

Im zweiten Quartal 2019 ist das Interesse an Gold enorm gewachsen. Doch wer investierte so stark in das gelbe Edelmetall, und warum?

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In den letzten drei Monaten hat der Goldpreis eine beeindruckende Rally hingelegt und ist um rund 17 Prozent angestiegen, so dass er inzwischen erstmals seit sechs Jahren wieder zeitweise über 1'500 Dollar pro Feinunze (rund 31 Gramm) steht.

Diese Preisentwicklung ist auf eine enorm gestiegene Nachfrage für das gelbe Edelmetall zurückzuführen: Laut der Lobbyorganisation World Gold Council lag sie im zweiten Quartal 2019 mit 1'123 Tonnen um 8,1 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahresquartal.

Notenbanken greifen bei Gold zu

Die internationalen Notenbanken waren die bedeutendsten Käufer. Sie griffen im zweiten Jahresviertel 2019 weiterhin kräftig zu und bauten ihre Bestände um 224,4 Tonnen aus. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2018 beliefen sich die Nettogoldkäufe sämtlicher Notenbanken nur auf 152,8 Tonnen.

"Viele Zentralbanken haben in der Finanzkrise erkannt, wie anfällig ihre Währung bei globalen Krisen ist", begründete John Mulligan, Chefanalyst des World Gold Council, das enorm gewachsene Interesse an dem Edelmetall. Durch höhere Goldbestände sollen die Währungsreserven der Zentralbanken unabhängiger vom Dollar gemacht werden.

Außerdem seien die Zukäufe auch "eine Reaktion auf ein breites Spektrum von geopolitischen und ökonomischen Risiken", erklärte Mulligan mit Blick auf die weltweit zahlreichen Handelskonflikte sowie die Spannungen im Mittleren Osten.

An dieser Situation sollte sich so bald nichts ändern: "Dieser Trend hat ein erhebliches Momentum und ich rechne damit, dass er sich fortsetzt", sagt Mulligan.

Finanzprofis stark investiert

Doch nicht nur bei Notenbanken wurde der Hunger nach Gold geweckt. Auch spekulativ orientierte Finanzinvestoren haben das gelbe Edelmetall für sich entdeckt und investierten stark in physisch gedeckte Gold-Indexfonds (ETFs). Hierbei hinterlegen die Indexanbieter für verkaufte ETF-Anteile eine entsprechende Goldmenge im Tresor. Im zweiten Quartal wuchs die von Gold-ETFs verwaltete Menge um 67,2 Tonnen.

Insbesondere Investoren aus Großbritannien und dem übrigen Europa haben vermehrt in Gold investiert. Die Angst vor einem ungeregelten Brexit in Verbindung mit den Negativzinsen der EZB treibt die Anleger zu Goldinvestments, die in unsicheren Zeiten als "sicherer Hafen" gelten. Auch hier deutet nichts auf eine Trendwende hin, denn derzeit sieht es nicht so aus, als würde die EZB die geldpolitischen Zügel bald straffen.

Redaktion finanzen.ch

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