Gold: Aktien hui, Gold pfui

von Jörg Bernhard

Derzeit scheint sich an den Finanzmärkten kaum jemand sonderlich stark zu fürchten. Da US-Präsident Trump Richard Clarida als neuen Vize-Chef der US-Notenbank Fed nominiert hat, der eher dem "Falkenlager" zugeordnet wird, bremsen weiterhin anhaltende Zinssorgen den Aufwärtsdrang des gelben Edelmetalls. Das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group zeigt derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent an, dass wir Mitte Juni höhere Zinsen als heute sehen werden, nachdem vor einem Monat hier ein Wert von 93,5 Prozent angezeigt worden war.

Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um 9,20 auf 1.341,50 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Rückwärtsgang eingelegt

Da weiterhin neue US-Sanktionen sowohl gegen den Iran (Atomabkommen) und als auch gegen Russland drohen, blieb bei dem fossilen Energieträger eine nennenswerte technische Korrektur bislang aus. Aktuell notiert er nur knapp unter seinem in der Vorwoche markierten Zweieinhalbjahrestief. Gegenwärtig rechnen die Akteure an den Energiemärkten damit, dass die OPEC ihre aktuellen Förderkürzungen über Ende 2018 beibehalten wird. Dies dürfte vor allem die US-Amerikaner sehr freuen, schließlich sind sie dank ihrer Schieferölproduktion mittlerweile zum zweitgrößten Ölförderland der Welt aufgestiegen. Lediglich Russland produziert noch mehr "schwarzes Gold".

Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future (Mai) um 0,34 auf 65,85 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Juni) um 0,38 auf 71,04 Dollar zurückfiel.