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Währung der letzten Zuflucht 27.03.2020 22:00:00

"Wendepunkt": Goldman Sachs empfiehlt, Gold zu kaufen

Die Talfahrt beim Goldpreis wurde dank der US-Notenbank vorerst gestoppt. Die Investmentbank Goldman Sachs empfiehlt ihren Kunden nun, beim gelben Edelmetall zuzugreifen, denn ein bekanntes Muster dürfte sich wiederholen.

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• Goldpreis profitiert von jüngsten Ankündigungen der Fed
• Belastungsfaktoren für Goldpreis nehmen ab
• Goldman Sachs jetzt bullish für Gold

Die Ankündigung von weiteren Massnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie durch die US-Notenbank Federal Reserve sorgte am Montag an den Aktienmärkten zunächst für weitere Verunsicherung und konnte die Kurse nicht unmittelbar stützen. Anders jedoch beim Goldpreis: Dieser legte unmittelbar nach dem Fed-Statement um rund fünf Prozent zu und konnte seitdem weiter steigen. Der Goldpreis läutete damit laut der US-Investmentbank Goldman Sachs wahrscheinlich eine tatsächliche Trendwende ein, nachdem er in den Tagen zuvor kräftig unter die Räder gekommen war.

Liquiditätsspritze der US-Notenbank hilft Gold

In einer neuen Studie befassen sich die Rohstoff-Analysten Jeffrey Currie und Mikhail Sprogis von Goldman Sachs ausführlich mit dem gelben Edelmetall und kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: "Es ist Zeit, die Währung der letzten Zuflucht zu kaufen" - so lautet zumindest der Titel der Studie. Tatsächlich glauben die Experten, dass die Belastungsfaktoren, die für die jüngsten Verluste beim Goldpreis verantwortlich waren, durch die Fed-Massnahmen nun deutlich an Gewicht verlieren dürften. "Wir glauben, dass die Fed-Ankündigung eines Quantitative Easings mit offenem Ende den Finanzierungsstress [an den Märkten] umkehren wird", heisst es laut "ETF-Trends" in dem Bericht.

Dieser Finanzierungsstress sei laut den Experten der Hauptgrund gewesen, warum auch Gold - trotz seines Status als Krisenwährung - in den letzten Wochen unter die Räder kam. Denn Marktakteure hätten Gold und andere Rohstoffe verkauft, um Liquidität zu generieren, die an anderer Stelle zur Begleichung von Verlusten oder Nachschussforderungen benötigt worden sei. Mit ihren Massnahmen bringt die Fed nun jedoch jede Menge Liquidität ins Finanzsystem - und schafft damit eine neue Situation, von der Gold profitieren dürfte.

Muster aus 2008 dürfte sich wiederholen

Mit den neuen Massnahmen der US-Notenbank werde sich der Finanzierungsstress für die Anleger legen und sie würden ihre Aufmerksamkeit auf die massive Ausweitung der Fed-Bilanz, den Defizitanstieg in vielen Industriestaaten und die Sorgen um eine Nachhaltigkeit der Europäischen Währungsunion widmen, heisst es laut "Yahoo Finance" in der Goldman Sachs-Studie. "Wir glauben, dies wird wahrscheinlich zu Sorgen um eine Entwertung führen, die es so ähnlich auch in der Periode nach der globalen Finanzkrise gab", so die Analysten Currie und Sprogis. Als Reaktion auf diese Sorgen dürfte Gold als Absicherungsinstrument gegen Inflation und Volatilität bei vielen Anlegern wieder an Beliebtheit gewinnen, glauben die beiden Goldman-Experten. "Dementsprechend sind wir jetzt wahrscheinlich an einem Wendepunkt angelangt, an dem 'Angst'-getriebene Käufe anfangen, den liquiditäts-getriebenen Verkaufsdruck zu beherrschen", heisst es laut "Yahoo Finance" in der Studie weiter.

Die ganze Situation ähnle laut den Analysten der aus November 2008. Auch damals in der Finanzkrise sei die Ankündigung der Fed, ein QE-Programm mit einem Volumen von 600 Milliarden US-Dollar aufzulegen, der Wendepunkt für den Goldpreis gewesen, der zuvor gemeinsam mit anderen Anlageklassen unter Druck geraten war. Nach der Fed-Ankündigung ging es dann für das Edelmetall jedoch wieder beständig nach oben. Dieses Verhalten könnte sich nun wiederholen, heisst es bei "MarketWatch". "Wir beginnen, die Entstehung eines ähnlichen Musters zu sehen, mit der Stabilisierung der Goldpreise über die vergangene Woche und der Rally [am Montag], als die Fed neue Liquiditätsspritzen vorstellte", zitiert die Nachrichtenseite aus der Goldman Sachs-Studie.

Die Goldman Sachs-Analysten Jeffrey Currie und Mikhail Sprogis stehen mit dieser Meinung nicht allein da. Auch John Ciampaglia von Sprott Asset Management sieht laut "Financial Times" Parallelen zwischen der heutigen Situation und der globalen Finanzkrise. "Es ist genau wie in den Jahren 2008 und 2009 als die Regierungen und Zentralbanken die Geldpresse auf voller Geschwindigkeit laufen liessen", sagte er der US-Zeitung.

Goldman Sachs prognostiziert klaren Preisanstieg bei Gold

Für die Goldman Sachs-Analysten ist die Sache daher klar: "Wir haben schon lange argumentiert, dass Gold die Währung der letzten Zuflucht ist, die als Absicherung gegen Währungsabwertung dient, wenn die politischen Entscheidungsträger handeln um Schocks wie den, den wir gerade erfahren, auszugleichen", sagte Jeffrey Currie laut "Financial Times". Ihren Kunden empfehlen die Experten daher, jetzt zuzugreifen. Denn nun sei die Zeit gekommen, um "die Währung der letzten Zuflucht" zu kaufen - und das könnte sich lohnen.
Denn laut "Yahoo Finance" bekräftigten die Analysten der US-Investmentbank in der Studie auch ihre Zwölf-Monats-Prognose für den Goldpreis - und trauen diesem einen Anstieg bis auf 1.800 US-Dollar zu. Das wäre das höchste Niveau seit dem Jahr 2011 - und das Allzeithoch aus dem gleichen Jahr nicht mehr in weiter Ferne.

Redaktion finanzen.ch

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Analysen zu Goldman Sachs

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