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Gebührengeschäft 03.12.2024 17:54:00

Swiss Life-Aktie rutscht dennoch ab: Swiss Life definiert ambitionierte Finanzziele bis 2027

Swiss Life-Aktie rutscht dennoch ab: Swiss Life definiert ambitionierte Finanzziele bis 2027

Die Swiss Life setzt den in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Weg konsequent fort: Der Finanzkonzern will das Gebührengeschäft weiter ausbauen und auch im Versicherungsteil profitabel wachsen.

Der Finanzkonzern Swiss Life schreitet auf dem vor Jahren eingeschlagenen Weg voran und strebt bis 2027 weiteres profitables Wachstum an. In dem am Dienstag vorgestellten neuen dreijährigen Strategieprogramm legt der seit diesem Frühjahr amtierende Konzernchef Matthias Aellig die Messlatte um einiges höher. Das soll auch den Aktionärinnen und Aktionären zugutekommen.

"Mit dem Programm 'Swiss Life 2027' erhöhen wir unsere finanziellen Ambitionen", sagte Aellig an einem Investorentreffen in Zürich. Im Fokus steht der weitere Ausbau des Geschäfts mit Finanzberatungen, in der Vermögensverwaltung und mit dem Verkauf anlagegebundener Produkte, wo die Gruppe Gebühren beziehungsweise Fees einnimmt. Aber auch das Versicherungsgeschäft soll mehr Gewinn abwerfen.

Wachstum im Fee-Geschäft

Die neuen Ziele orientieren sich an jenen des zu Ende gehenden Dreijahresprogramms, nur sind sie ambitionierter. Neu strebt Swiss Life eine Eigenkapitalrendite von 17 bis 19 Prozent an nach bislang 10 bis 12 Prozent. Letzteres dürfte im laufenden Programm problemlos übertroffen werden, denn schliesslich lag die Rendite zur Jahreshälfte bei knapp 18 Prozent.

Gewinntreiber bleibt auch in Zukunft das Fee-Geschäft, das als Ergänzung zur Lebensversicherung über die Jahre zu einem wichtigen Standbein aufgebaut wurde. Bis 2027 soll das Geschäft über eine Milliarde Franken zum Gewinn beitragen, dies nachdem die positive Entwicklung zuletzt etwas gebremst wurde und für 2024 noch mit einem Fee-Ergebnis am unteren Ende der alten Bandbreite von 850 bis 900 Millionen gerechnet wird.

Zusätzliche Gebühren werden laut Aellig künftig über den Gewinn neuer Kunden und die Arbeit des wachsenden Beraternetzes in die Kassen fliessen. Auf der Versicherungsseite will die Swiss Life ebenfalls wachsen und zugleich die Kostenbasis auf dem heutigen Niveau stabil halten. Allgemein soll dabei über digitale Unterstützung die Arbeit bei der Swiss Life produktiver gestaltet werden.

Höhere Ausschüttungen

Alles in allem wird das Gewinnwachstum den Plänen zufolge in höhere Ausschüttungen an die Aktionäre münden. Der Konzern hebt verstärkend dazu auch die Ausschüttungsquote auf über 75 Prozent von bislang über 60 Prozent an. Die Ambition sei es, die Dividende je Aktie zu erhöhen, betonte Finanzchef Marco Gerussi.

Zudem lanciert Swiss Life ein bis Ende Mai laufendes Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 750 Millionen Franken. Im vorherigen Programm hatte der Versicherer gar einen Rückkauf im Umfang von einer Milliarde aufgegleist.

Das Geld für Ausschüttungen und Aktienrückkäufe speist die Gruppe aus den Cash-Transfers, die vom operativen Geschäft in die Holding fliessen. Über drei Jahre wird daraus ein Betrag von 3,6 bis 3,8 Milliarden Franken erwartet nach zuvor 2,8 bis 3,0 Milliarden. Die Guideline zur SST-Kapitalquote bleibt indes bei 140 bis 190 Prozent.

Swiss Life-Aktien geben nach neuen Strategiezielen klar nach

Die Swiss Life-Aktien gaben am Dienstag an der Schweizer Börse deutlich nach. Der Versicherungskonzern hat im Vorfeld seines Investorentags neue Strategieziele bis 2027 präsentiert, welche die Erwartungen am Markt im Grossen und Ganzen erfüllten. Die Swiss Life-Titel sind im laufenden Jahr allerdings bereits deutlich gestiegen.

Die Swiss Life-Aktie verlor via SIX letztlich 4,69 Prozent auf 690,40 Franken. Im bisherigen Jahresverlauf steht die Aktie aber weiterhin rund 20 Prozent im Plus.

Die neuen Ziele des Versicherungskonzerns seien "ambitiös und realistisch", kommentierte etwa Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. So sei das Ziel für die Eigenkapitalrendite in der neuen Strategieperiode von 17 bis 19 Prozent gar etwas höher ausgefallen als von ihm erwartet. Insgesamt brauche es aber auch ambitiöse Ziele, um die im Konkurrenzvergleich hohe Bewertung der Swiss Life-Aktie zu rechtfertigen, meint der Vontobel-Experte.

Nicht ganz erfüllt habe Swiss Life die Erwartungen bezüglich des Cash-Transfers an die Holding, die sich von 2025 bis 2027 auf 3,6 bis 3,8 Milliarden belaufen sollen, schreibt UBS-Analyst Nasib Ahmed. Die Marktteilnehmer hätten diese im Schnitt bei rund 4 Milliarden erwartet. Zudem sei auch die Ausschüttungsquote von "über 75 Prozent" etwas unter dem Analystenkonsens ausgefallen, bemängelt der UBS-Experte.

Für die ZKB sind die Ankündigungen des Versicherungskonzerns zwar "herausfordernd", sie lägen aber weitgehend in den Markterwartungen. So war auch das Volumen des Aktienrückkaufprogramms von 750 Millionen Franken laut Analyst Georg Marti in etwa so erwartet worden. In den kommenden Monaten werde das Rückkaufprogram eine "gewisse Kursstütze" bilden.

Positiv kommentiert werden die neuen Ziele von den Experten von Octavian. Analystin Anne-Chantal Risold will nun ihre Schätzungen bezüglich des Fee-Geschäfts etwas heraufsetzen. Gleichzeitig sieht sie aber nur wenig Aufwärtspotenzial bei ihren Dividendenschätzungen, da sie bereits mit einer Ausschüttungsquote von über 75 Prozent gerechnet habe. Insgesamt sei Swiss Life aber gut positioniert, um durch den "Zinszyklus zu navigieren", ist sie überzeugt.

mk/tp

Zürich (awp)

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Bildquelle: Keystone,Swiss Life
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