Steuergutschrift erhalten |
21.02.2019 22:03:00
|
Amazon zahlt nach Milliardengewinn keine Steuern
Amazon machte im vergangenen Jahr einen Gewinn von über 11 Milliarden US-Dollar. Und auf diesen hat er kaum Steuern gezahlt. Das berichtet die Washington Post - die Amazon-Gründer Jeff Bezos selbst gehört.
Null Steuern trotz Milliarden-Gewinn
Ganze 11,2 Milliarden US-Dollar Gewinn konnte der Onlineriese in 2018 verbuchen und verdoppelte seine Einnahmen damit im Vergleich zum Vorjahr. Doch die Sache hat einen Haken, Amazon zahlt kaum Steuern. Im Gegenteil: Der Konzern erhielt mithilfe legaler Tricks sogar eine Steuergutschrift in Höhe von 129 Millionen US-Dollar. Das berichtet die Washington Post unter Berufung einer vom Institute for Taxation and Economic Policy (ITEP) durchgeführten Analyse. Zum zweiten Mal in Folge ergebe das für den Konzern eine Steuerrate von Minus einem Prozent auf Bundesebene. Diese liege unter dem durchschnittlichen Steuersatz von 1,5 Prozent, den 20 Prozent der ärmsten Haushalte in den USA in 2015 zahlen mussten.
Wie genau es Amazon gelungen ist, seine Steuerlast zu senken, ist laut ITEP-Direktor Steve Warmhof nicht bekannt. Gegenüber US-amerikanischen Medien äußerte Warmhof, dass der Konzern in öffentlichen Dokumenten keine Angaben zu seiner Steuerstrategie mache. Eine Möglichkeit könnten Steuergutschriften und Steuerbefreiungen sein, die der Konzern zum Tausch gegen Aktien und Aktienoptionen erhält.
Ineffektive Steuerpolitik
Ein Grund könnte laut Matthew Gardner, leitender ITEP-Mitarbeiter, auch die gescheiterte Steuerpolitik der USA sein. Umfangreiche Steuerschlupflöcher hätten es großen Konzernen ermöglicht, der Körperschaftssteuer ganz legal zu entgehen. Bei einem Gewinn von 26,5 Milliarden US-Dollar zwischen 2009 und 2018 hätte Amazon beispielsweise Steuern in Höhe von gerade einmal 791 Millionen US-Dollar gezahlt. Angaben der Analyse zufolge ergibt das einen effektiven Bundessteuersatz von 3 Prozent, für den Großteil dieses Zeitraums lag der gesetzliche Körperschaftssteuersatz allerdings bei 35 Prozent.
Und Amazon sei laut ITEP-Analysten nicht der einzige Konzern, der Gebrauch von legalen Steuerschlupflöchern mache. Dem Bericht der Washington Post zufolge hätten zwischen 2008 und 2015 die 500 profitabelsten Unternehmen der Fortunes-Liste einen durchschnittlichen Bundessteuersatz von 21,2 Prozent gezahlt. Von diesen hätten 58 Unternehmen trotz Profit mehrere Jahre keine Steuern gezahlt und rund 100 hatten mindestens ein Null-Steuerjahr oder negative Steuern.
"Amazon zahlt alle Steuern"
Von Seiten des Onlineriesens streitet man allerdings die Vorwürfe ab. "Amazon zahlt alle Steuern, die wir in den USA und in allen Ländern, in denen wir tätig sind, zahlen müssen", so Amazon-Sprecherin Jodi Seth in einer öffentlichen Mitteilung. Neben der Körperschaftssteuer in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar habe man seit 2011 Steueraufwendungen in Höhe von 160 Milliarden US-Dollar gehabt, die unter anderem in den Bau von Hubs und Lieferstationen, Cloud-Computing-Infrastrukturen und Wind- und Solarparks investiert wurden.
Amazon zog sich zuletzt von seinem Vorhaben zurück, einen neuen Standort im New Yorker Stadtteil Long Island zu bauen. Grund hierfür war der große Widerstand von Seiten der Bewohner und vieler Lokalpolitiker. Wären die Pläne aufgegangen hätte der Konzern weitere Steuernachlässe von der Stadt in Höhe von drei Milliarden US-Dollar erhalten.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Nachrichten zu Amazon
02.01.25 |
Die Expertenmeinungen zur Amazon-Aktie im Dezember 2024 (finanzen.net) | |
31.12.24 |
Angespannte Stimmung in New York: Dow Jones liegt zum Handelsende im Minus (finanzen.ch) | |
31.12.24 |
NYSE-Handel Dow Jones zeigt sich am Dienstagnachmittag leichter (finanzen.ch) | |
31.12.24 |
Dow Jones 30 Industrial-Papier Amazon-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Amazon-Investment von vor einem Jahr abgeworfen (finanzen.ch) | |
30.12.24 |
Dow Jones-Handel aktuell: Dow Jones legt den Rückwärtsgang ein (finanzen.ch) | |
30.12.24 |
Börse New York in Rot: Dow Jones zum Start in der Verlustzone (finanzen.ch) | |
28.12.24 |
Jeff Bezos' unerwartete Sicht: Amazon-Gründer sieht Chancen in Trumps zweiter Amtszeit (finanzen.ch) | |
27.12.24 |
Zuversicht bei Amazon: KI-Entwicklungen stimmen Aktien-Analysten optimistisch (finanzen.ch) |
Analysen zu Amazon
20.12.24 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets | |
16.12.24 | Amazon Buy | UBS AG | |
16.12.24 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
05.12.24 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
20.11.24 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Robert Halver: Ausblick 2025 | BX TV
Im zweiten Teil des grossen Jahresinterviews werfen wir mit Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG einen Ausblick auf das Jahr 2025.
Wird das Zinsthema im Jahr 2025 relevant sein? Wie entwickelt sich die Geopolitischen Konflikte und wie werden Rohstoffe und Krypto weiterlaufen? Diese und weitere Fragen beantwortet Robert Halver im heutigen Jahresausblick mit David Kunz, COO der BX Swiss AG.
👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
SMI fester -- DAX schwächer -- Wall Street im Plus erwartet -- Asiens Börsen letztlich uneinsDer heimische Aktienmarkt bewegt sich etwas höher. Der deutsche Aktienmarkt notiert zum Wochenende auf rotem Terrain. Die US-Börsen dürften am Freitag freundlich starten. Asiens Börsen bewegten sich in unterschiedliche Richtungen.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |