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Geändert am: 02.10.2024 22:02:31

Naher Osten bleibt Belastungsfaktor: US-Börsen schliessen mit leichtem Plus -- SMI schliesst fester -- DAX gibt letztlich nach -- Handel in Japan endet tiefrot - Hongkong erlebt erneute Hausse

Am heimischen Aktienmarkt war zur Wochenmitte ein kleines Minus zu sehen. Der deutsche Markt zeigte sich etwas tiefer. An den US-Börsen herrschte am Mittwoch Zurückhaltung. In Hongkong schoss der Aktienmarkt nach oben.

SCHWEIZ

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch mit positiver Tendenz.

Der SMI war mit einem moderaten Plus in den Handel gestartet und behielt seine positive Tendenz im Verlauf bei. Er beendete die Sitzung 0,29 Prozent höher bei 12'122,09 Punkten.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI verbuchten ebenfalls Gewinne. Sie gingen 0,24 Prozent fester bei 16'170,88 Zählern respektive 0,26 Prozent stärker bei 1'985,11 Einheiten aus dem Handel.

Während zahlreiche Marktexperten eine erhöhte Nervosität bestätigen, sehen sie dennoch keinen Grund zu Panik. Wichtig sei, dass es nicht zu einem Flächenbrand im Nahen Osten komme, doch nach einem solchen sehe es nicht aus. Allerdings seien geopolitische Risiken nicht handelbar, kommentierte Stratege Mohit Kumar von Jefferies. Entsprechend wäre es eine kluge Strategie, Risiken tief zu halten. "Abgesehen von den geopolitischen Risiken ist das allgemeine makroökonomische Umfeld immer noch günstig", so sein Fazit. Er sehe keine harte Landung und sowohl das Fed als auch die EZB seien bereit, die Zinsen zu senken. Zur Wochenmitte blickten Anleger auf den US-Arbeitsmarkt. Bevor am Freitag die monatlichen Daten kommen, standen zunächst der ADP-Report und die wöchentliche Statistik an. Auch der Hafenarbeiter-Streik an der Ost- und Golfküste der USA blieb ein Thema am Markt.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich zur Wochenmitte schwächer.

Der DAX war mit einem marginalen Plus in den Handel eingestiegen und rutschte im Verlauf in die Verlustzone ab. Zum Handelsende notierte er 0,25 Prozent im Minus bei 19'164,75 Zählern.

Der Stabilisierungsversuch des DAX am Mittwoch scheiterte erneut. Bereits am Dienstag war es dem DAX wegen der Zuspitzung des Nahost-Konflikts misslungen, nach dem schwachen Wochenauftakt wieder an seine vorherige Rekordjagd anzuknüpfen. Damit steige auch die Nervosität an den Finanzmärkten weiter, kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Angesichts der hohen Bewertungen neigten die Anleger zunehmend zu Gewinnmitnahmen.

WALL STREET

Die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Nahost-Konflikts sorgte am US-Aktienmarkt am Mittwoch weiter für Zurückhaltung.

Der Dow Jones ging mit einem leichten Plus von 0,09 Prozent bei 42'196,52 Punkten aus dem Handel.
Der NASDAQ Composite schloss daneben 0,08 Prozent höher bei 17'925,12 Zählern.

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. "Und solange in diesem Konflikt Gegenangriff auf Angriff erfolgt, dürfte auch die Nervosität an der Börse hoch bleiben. Eine zeitnahe, diplomatische Lösung ist aktuell nur schwer vorstellbar", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Aktuelle Daten vom US-Arbeitsmarkt beeinflussten die Indizes nur wenig. So schuf die Privatwirtschaft in den Vereinigten Staaten im September mehr Stellen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Wichtiger für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed ist der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht der Regierung für September.

ASIEN

An den grössten Börsen in Asien setzte sich am Mittwoch keine einheitliche Tendenz durch. Feiertagsbedingt blieb der Markt in Festland-China auch am Mittwoch weiter geschlossen. In Schanghai dauert diese sogenannte Goldene Woche bis einschliesslich Montag der nächsten Woche.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 konnte nicht an seine positive Vortagesperformance anknüpfen und verlor am Mittwoch zum Handelsende 2,18 Prozent auf 37'808,76 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite am Montag schlussendlich um 8,06 Prozent hoch auf 3'336,50 Zähler. Wieder gehandelt wurde in Hongkong, wo der Hang Seng kräftig zulegen konnte und schlussendlich 6,20 Prozent auf 22'443,73 Zähler gewann.

Die Feiertagspause am Dienstag hat der Kauflaune in Hongkong nichts anhaben können. Die in der vergangenen Woche begonnene Hausse setzte sich sogar noch beschleunigt fort, nachdem in der Vorwoche und am Wochenende ein ganzes Massnahmenbündel zur Ankurbelung der chinesischen Wirtschaft beschlossen worden war - insbesondere auch für den seit Jahren kriselnden Immobiliensektor.

Guangzhou hat am Montag als erste chinesische Stadt der obersten Kategorie alle Beschränkungen für den Erwerb von Wohneigentum aufgehoben. Folgerichtig schossen die Kurse von Immobilienaktien durch die Decke.

In Tokio sprachen Händler von Risikoscheu und begründen dies mit der jüngsten Eskalation zwischen Israel, Libanon und Iran. Der Yen, der in Krisenzeiten immer wieder als sicherer Hafen gesucht ist, zeigt sich allerdings wenig verändert, er gibt eher leicht nach. Hier werde spekuliert, dass der iranische Raketenangriff auf Israel, der dank der Luftabwehr Israels offenbar wie ein früherer ohne grössere Schäden geblieben ist, keine weitere Eskalation nach sich ziehen wird.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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